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Inshallah - Worte im Sand - Roman

Inshallah - Worte im Sand - Roman

Titel: Inshallah - Worte im Sand - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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dauert«, beendete sie ihren Satz.
    »Ist dein Mann wenigstens nett zu dir?«
    Sie starrte stumm ins Leere. Dann schien ihr plötzlich einzufallen, dass ich etwas gefragt hatte. »Ja. Natürlich. Ich tue alles, um ihm zu gefallen. Er will mir viel beibringen.« Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und wischte ihre Nase am Tschadri ab. »Jede Nacht.« Sie rang um Worte. »Er möchte, dass ich ihm einen Sohn gebäre, aber ich weiß nicht …« Sie wischte sich über die Augen.
    Meine Beine schwankten. Zeynab war mein Leben gewesen. Immer hübsch, fröhlich und nett. Und nun …
    Ich schloss sie erneut in die Arme und drückte sie so fest, wie sie es früher getan hatte, um mich zu beruhigen. Sie hing schlaff in meinen Armen, ihre Wange lag auf meinen Kopf. Ich spürte ihre Tränen auf meinem Tschador.
    Schließlich wich sie einen Schritt zurück. »Ich werde dich vermissen, Zulaikha. Ich liebe dich. Ich habe dich immer geliebt.«
    »Warte!«, rief ich. »Geh nicht. Du kannst mich dochein Stück begleiten. Oder wir reden irgendwo miteinander.« Ich dachte verzweifelt nach, aber mir fiel kein passender Ort ein.
    Zeynab hätte fast gelächelt. Dann zog sie den Tschadri so vor ihr Gesicht, dass sie nur noch durch das kleine Netz gucken konnte. »Khudafiz, Zulaikha.« Damit machte sie kehrt und ging davon.
    »Warte. Vielleicht …«
    Aber Zeynab lüpfte den Saum ihres Tschadris und rannte los.
    Sie hatte den Abschied ernst gemeint.

In dieser Nacht tat ich aus Sorge um Zeynab kein Auge zu. Am nächsten Tag halfen wir Baba bis in den Nachmittag bei seinen Vorbereitungen für eine wichtige Geschäftsreise in die Provinz Nimruz, die er gemeinsam mit Hajji Abdullah unternahm. Wir packten seine Kleider und füllten Töpfe mit vorgekochtem Essen. Baba rannte immer wieder zwischen Schlafzimmer und Hauptraum hin und her, um auch ja keines der erforderlichen Papiere zu vergessen.
    »Baba-jan?«, fragte ich. Er zog gerade die Anzugjacke aus und krempelte die Hemdsärmel hoch. Dann breitete er Baupläne auf dem Fenstersims im Hauptraum aus, murmelte in sich hinein und fuhr die Linien mit dem Finger nach. Ich trat näher an ihn heran. »Baba?«
    »Hm?« Er sah kurz auf, widmete sich aber sofort wieder seinen Unterlagen.
    Ich holte tief Luft. Ich bat meinen Vater nie um etwas, aber ich musste ihn fragen, bevor er wochenlang fort war. »Darf ich Zeynab besuchen, wenn ich einmal früher mit der Arbeit fertig bin, Baba-jan?«
    Er antwortete nicht. Stattdessen rollte er das große oberste Blatt auf und blätterte im Papierstapel. »Najibullah!«, brüllte er. »Hol die Karte der Provinz Nimruz aus dem Toyota!« Najib rannte sofort nach draußen.
    »Baba?«
    »Was?«, rief er. »Nein, du kannst Zeynab nicht besuchen. Du hast keine Einladung. Und dass du Malehkah während meiner Abwesenheit ja gut hilfst.« Er glättete den lächerlichen Stofffetzen, den er um den Hals trug. »Wenn mir zu Ohren kommt, dass du nicht gespurt hast, werde ich bei meiner Rückkehr sehr wütend auf dich sein.«
    »Bale, Baba«, murmelte ich, hoffte aber, ihn noch umstimmen zu können, wenn er mir nur einmal richtig zuhörte. Ich wollte ihm erzählen, dass ich Zeynab auf dem Basar begegnet war. Er musste erfahren, wie erschöpft sie ausgesehen, wie hohl ihre Stimme geklungen hatte.
    »Bist du lange weg, Baba-jan?«, fragte Khalid.
    Baba richtete sich auf und polierte seine glänzende Gürtelschnalle mit einem Ärmel. »Schwer zu sagen. Die Amerikaner haben noch nicht einmal den Standort für die neue Klinik ausgewählt. Dann müssen wir vor Ort Arbeiter anwerben und man weiß ja, wie faul und träge die Leute im Süden von Nimruz sind. Schließlich müssen wir noch für ein paar Tage nach Farah.« Er nahm Khalid und Habib auf die Arme. Wenn er mich auch in den Arm genommen hätte, hätte ich vielleicht mit ihm reden können. »Wir werden einige Wochen weg sein. Während meiner Abwesenheit hat Najibullah das Sagen, aber ihr müsst auch auf eure Mada hören.«
    Ich sah, wie Malehkah verächtlich prustete, als Babajan Najib einen Klaps auf den Rücken gab. Mein Bruder nickte nur.
    »Baba-jan?«, warf ich ein. »Bist du sicher, dass ich …«
    »Zulaikha!«, rief Baba. »Du benimmst dich wie ein Baby. Warum musst du mich ausgerechnet heute wegen eines Besuchs bei Zeynab löchern?«
    »Entschuldige, Baba-jan, aber als ich Zeynab gestern Abend auf dem Basar begegnet bin …«
    »Du hast Zeynab auf dem Basar getroffen?« Ein Lächeln breitete sich auf seinem

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