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Inside Girl

Inside Girl

Titel: Inside Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Holzner
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Jade fand das eine tolle Sache und war froh, mit Russell hier zu sein. Russell hatte einen großen Tisch für seine Firma reserviert, einige seiner Mitarbeiter durften teilnehmen. Jade hatte für diesen Anlass ein weißes, weich fließendes, langes Kleid gewählt, das einen tollen Ausschnitt hatte, und so ihr schönes Dekol letee zum Ausdruck brachte. Ihr langes Haar trug sie offen und sie hatte nur lange goldene Ohrringe dazu gewählt.
    Russell rückte ihr den Stuhl an seinem Tisch zurecht und sie begrüßte seine Mitarbeiter. Einige kannte sie schon von früher, manche waren neu und beäugten sie neugierig. Russell setzte sich neben sie.
    Der Abend begann mit der Vorstellung einiger neuer Medienfirmen in LA. Zwischendurch wurde von der Moderatorin immer wieder zum Spenden aufgerufen, was so stattfand, dass ein paar Showgirls die Runde mit einem Hut machten, und so Schecks einsammelten. Um das Ganze etwas aufzulockern, gab es dazwischen Auftritte von Musikern und Bands. Auch hier förderte man eher unbekannte Gesichter. Allerdings waren auch einige bekannte Stars unter den geladenen Gästen. Schauspieler aus sehr erfolgreichen Serien. Und ein Stargast, der bisher geheim geblieben war.
    „Wer ist es denn, du weißt es doch?“, fragte Jade Russell neugierig.
    Russell zierte sich, merkte Jade.
    „Ach komm schon , Russ, ich plaudere es nicht aus, bevor er nicht auf der Bühne steht.“
    Er sah sie direkt an. „Nun ja, damit der Schock nachher für dich nicht zu groß ist. Es ist Colin McDermot.“
    Jade sah ihn wie von der Tarantel gestochen an. Sie versuchte zu atmen. Colin? Oh mein Gott. Er war heute hier?
    Russel l sah sie neugierig an. „Wie ich auf dem letzten Stand von meinem Telefonat mit ihm heute Morgen bin, so habt ihr nun offiziell Bekanntschaft gemacht. Normalerweise hätte ich dich sonst heute ausladen müssen, ist mir in letzter Minute eingefallen, falls du ihn an der Stimme erkannt hättest. Aber die Maske ist gefallen, wie ich hörte.“
    „Ja“, hauchte Jade immer noch atemlos. Zu mehr Kommentar hatte sie keine Zeit, denn in diesem Moment kündigte die Moderatorin Colin McDermot an und er trat unter großem Applaus auf die Bühne. Jade nahm alles wie in Zeitlupe wa hr. Wie er nach oben schritt und zum Mikrofon griff. Sein gut sitzender schwarzer Anzug. Sein gegeltes Haar, sein Dreitagebart. Seine tollen braunen Augen. Sie war hingerissen. Dann sprach er mit seiner dunklen, vollen Stimme.
    „Guten Abend , meine Damen und Herren. Es ist mir eine Ehre, heute hier zu sein. Vielen Dank. Als mich mein guter Freund Russell Kline von Media Connect vor einigen Wochen fragte, ob ich herkomme, so habe ich sofort zugesagt. Für so einen guten Zweck werfe ich mich gerne in Schale.“ Er lächelte ins Publikum, welches wieder klatschte.
    „Es ist für Jugendliche, die in sozial schwächeren Familien aufwachsen, eine Gratwanderung, nicht in die Kriminalität abzurutschen. Deshalb ist es wichtig, ihnen alle Unterstützung zu geben, die man bekommen kann. Das hier ist ein wichtiger Schritt.
    Als ich vor 10 Jahren nach Los Angeles gekommen bin, wollte niemand etwas mit einem dahergelaufenen, unbekannten Iren zu tun haben. Ich musste mich mit vielen Gelegenheitsjobs durchschlagen. Ich hatte niemanden, der mich finanziell unterstützte und ich kam in viele Situationen, die manchmal hätten böse ausgehen können. Aber ich habe nicht aufgegeben. Bis irgendwann der Erfolg kam, nun ja, der Rest ist Geschichte. Was ich damit sagen will, ist, ich weiß, wie man sich als Niemand fühlt, als jemand, der kaum eine Chance im Leben hat. Es ist wichtig, wenn man Leute hat, die an einen glauben. Dieser Abend heute zeigt mir, dass es Leute wie Sie gibt, die an andere glauben und ihnen Dinge ermöglichen, die einschneidend für ihr weiteres Leben sein werden. Dazu möchte ich mich mit einer Spende beteiligen. Ich werde später meinen Scheck abgeben und ich hoffe, dass sie es genauso tun werden. Vielen Dank, und ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.“
    Das Publikum klatschte Beifall und alle standen auf. Unter tosendem Applaus ging Colin von der Bühne. Jade war wie gelähmt. Sie konnte sich nicht bewegen. Russells Stimme klang zu ihr wie aus weiter Ferne.
    „Jade?“
    „Jade?“
    Endlich reagierte sie. „Ja?“ Sie wandte sich Russell zu.
    „Alles okay?“
    „ Ja … ja, danke. Ich war nur eben … etwas überrascht, das ist alles.“
    „Du meine Güte, Colin muss dich ja schwer beeindruckt haben.“
    Jade

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