Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inside Girl

Inside Girl

Titel: Inside Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Holzner
Vom Netzwerk:
versuchte gleichgültig zu klingen. „Er ist nur ein Kunde.“
    Russell nickte und schmunzelte. Er durchschaute sie.
    Das Essen wurde serviert und Jade war froh, sich darauf konzentrieren zu können. Es gab köstlichen Fisch in Sesammantel auf gedünstetem Gemüse. Jade genoss das Essen und versuchte, nicht an Colin zu denken. Er saß ein paar Tische weiter bei einigen Musikern. Er musste wissen, dass sie da war, Russell hatte ja heute mit ihm über sie geredet. Nun ja, eine Konfrontation heute blieb wohl nicht aus, obwohl sie ja morgen so oder so ein Date hatten.
    Als das Essen beendet war, führte Russell sie zu einer im Saal integrierten Bar. Er bestellte Mar tini für sie. Es dauerte nicht lange, da kam Colin auf sie beide zu. Die beiden Männer begrüßten sich freundschaftlich.
    „Deine Rede war super“, sagte Russell und blickte Jade an. „Ich brauche euch ja nicht vorzustellen.“ Colin beugte sich vor und küsste Jade rechts und links auf ihre Wange. Ein Hauch von seinem bekannten Aftershave streifte ihre Nase. Sie schloss kurz die Augen. Ihr wurde fast schwindelig. Reiß dich zusammen, schalt sie sich innerlich.
    „Hallo Colin“, begrüßte sie ihn.
    „Jade.“ Er nickte ihr zu.
    „Ich fand deine Rede auch sehr gut.“
    „Danke. Es war die Wahrheit.“
    „Woher kennt ihr beide euch nun eigentlich? Jetzt, da ich weiß, welcher Freund mich empfohlen hat. “
    „Russell hat vor Jahren den Werbespot für das After shave gedreht, für welches ich Werbung gemacht habe. Wir haben uns schnell angefreundet, und das ist bis heute so geblieben.“
    Russel l lächelte. „Ja, der Bursche hier ist privat nicht ohne.“
    „Ich weiß“, gestand Jade und bereute ihre Aussage zugleich, da Colins Augen sie fixierten. Sie hielt seinem Blick stand. Russell sah belustig t zu. „Ich lasse euch beide mal kurz alleine, ich muss mit Steve da drüben reden.“
    Colin hatte den Blick nicht von Jade gewandt. Jade schlug verlegen die Augen nieder. Sie wollte nicht, dass er ihre Verliebtheit darin las. Er lehnte sich lässig an die Bar und bestellte sich einen Scotch.
    „Du siehst fantastisch aus heute Abend, Jade. Wirklich. Ich kann meine Augen nicht von dir lassen.“
    „Danke.“ Sie lächelte ihn scheu an. „Du siehst auch sehr attraktiv aus in diesem Anzug. Aber du weißt sicher, wie gut du aussiehst.“
    Er zuckte mit den Schultern. „Ich mache mir darüber nicht so viele Gedanken und danke meinen Eltern für die guten Gene.“
    „Cheers.“ Er stieß mit ihrem Glas an. Sie war dankbar für den Martini und seine Wirkung in ihrer Kehle. „Gut, dass du nun nicht mehr blind trinken musst, nicht wahr?“ Er sah sie schelmisch an.
    „Es hatte seine Reize“, sagte Jade geradeheraus.
    Colin beugte sich etwas zu ihr. „Ich freue mich auf morgen.“
    Sie blinzelte. Und sie erst, aber das durfte sie ihm nie gestehen. Sie nickte nur.
    „Wir sehen uns morgen. Ich gehe lieber, sonst bist du morgen in der Zeitung als meine neue Freundin.“ Damit ließ er sie einfach stehen.
    Jade sah ihm verblüfft und enttäuscht nach. Wie sie vermutet hatte, das war seine einzige Sorge. Dass er mit einer nicht adäquaten Frau gesehen wurde. Das machte sie wütend. Und sie war verletzt, aber das würde sie ihm nie zeigen. Sie blinzelte die aufsteigenden Tränen weg und nahm einen großen Schluck aus ihrem Glas. Russell kam zurück und strich ihr zärtlich das Haar hinters Ohr. Eine Geste, die sie schon wieder fast zu Tränen rührte. Was war nur los mit ihr?
    „Ist Colin schon weg?“ Er sah sich um.
    „Ja, er wollte nicht mit einer Escort-Dame abgelichtet werden“, sagte sie verächtlich.
    „Autsch!“ Russell sah sie mitfühlend an. Sie wandte den Blick ab.
    „Jade, er meint es nicht so.“
    „Woher willst du das denn wissen?“ Sie hatte härter geklungen, als es beabsichtigt war. Ihre Nerven lagen irgendwie blank.
    „Weil ich ihn kenne. Er hat ein gutes Herz. Aber er verfolgt seine Karriere auch strikt. Das ist nun mal so.“
    „Ach ja, und du findest wohl auch, dass ich da nicht hineinpasse?“
    „Das habe ich nicht gesagt.“ Er sah sie mitfühlend an. „Komm, lass uns tanzen.“ Er zog sie auf die Tanzfläche. Sie spielten Luther Vanross, eines seiner Liebeslieder. Jade schmiegte sich an Russell. Sie wollte nur vergessen, wollte heute Abend nicht mehr über Colin nachdenken. Russell wiegte sie zum Takt in seinen Armen. Das war gut. Sie kam zur Ruhe. Irgendwie verstanden die Männer in ihrem bisherigen Leben es immer,

Weitere Kostenlose Bücher