Inside Girl
zerrissen war und borgte sich eine Unterhose von Russell. Na toll, dachte sie.
„Wann gehst du zur Polizei wegen der Unterschrift?“, fragte Russell an der Türe.
„Ich denke morgen. Heute bin ich noch zu fertig.“
„Soll ich mitkommen?“
„Nein, danke. Ich komm schon klar. Danke nochmal für alles. Du warst mir eine große Hilfe. Ich bin froh, dass es dich gibt.“ Sie küsste ihn und er erwiderte zart ihren Kuss.
„Ich rufe dich an“, rief er ihr nach, als sie bereits beim Auto war. Sie winkte ihm zu.
Zu Hause angekommen, rief sie Sandy und danach Marcus an. Beide waren natürlich total schockiert. Marcus kam dann am Abend bei ihr vorbei, Sandy hatte einen Termin und würde sie morgen besuchen. Es war ihr irgendwie unangenehm, dass die beiden sich sorgten und doch war sie gerührt davon.
Marcus brachte bei seinem Eintreffen fast kein Wort heraus, als er ihr Gesicht sah. Er zog sie in seine Arme und sie konnte sehen, dass er Tränen in den Augen hatte.
„Mein Gott, Jade, es tut mir so leid.“
„Es sieht schlimmer aus , als es ist“, log sie. Sie hatte noch immer ziemliche Schmerzen. Aber sie hatte ein paar Aspirin genommen.
„Mein Einstellung zu deinem Job kennst du ja. Da siehst du, was passieren kann“, sagte er aufgebracht.
„Ich weiß, aber es ist Berufsrisiko. Und es ist das erste Mal, dass so was vorgekommen ist.“
„Tja, bei dir. Aber bei anderen sicherlich auch schon oder? Sei ehrlich!“
„Ja, gewiss. Deswegen kann ich mich jetzt auch nicht eingraben.“
Marcus schnaubte. Jade sagte sich, dass er schließlich nur der besorgte Bruder war und nahm es ihm nicht übel.
„Komm, ich koche uns was Leckeres. Setz dich einfach, ich durchstöbere mal die Küche“, sagte er wieder freundlicher.
„Ach das musst du nicht.“
„Doch. Ruh dich aus, bitte.“
„Okay, danke.“ Sie setzte sich mit einem Glas Wein auf die Terrasse und legte die Füße hoch. Ihre Gedanken waren immer noch wirr. Es kam ihr alles so unwirklich vor, dass das gerade ihr passiert war. Aber ihr Körper zeigte ihr, dass es leider kein Traum war.
Marcus tischte ihr Spaghetti mit Cocktailtomaten und Basilikum auf. Sie aß mit Genuss.
„Danke Bruderherz, du bist wirklich ein Schatz.“
„Weißt du schon, ob dieser Timothy alles zugegeben hat?“
„Nein. Ich gehe morgen auf die Wache, ich hoffe , dort können sie mir mehr sagen.“
„Der Schleimscheißer hat sicher alles geleugnet.“
„Wahrscheinlich, aber wenn sie meinen Slip gefunden haben, dann kann er nicht aus. Ich weiß ja nicht, wie die Polizei bei sowas vorgeht, aber dass ich dort war, würden auch meine Fingerabdrücke beweisen.“
„Hmm, keine Ahnung, was alles für Investigationen bei einer Fast -Vergewaltigung gemacht werden.“
Bei dem Wort Vergewaltigung schnappte Jade wieder hörbar nach Luft und sie bekam Tränen in den Augen. Marcus sah sie mitleidig an.
„Vielleicht brauchst du professionelle Hilfe, um das zu verarbeiten, Jade.“
Sie ließ ihre Gabel sinken und überlegte. „Es ist einfach noch zu frisch. Ich hoffe , ich komme auch so klar.“
„Du wirst doch keine neuen Kunden mehr annehmen oder?“
„Im Moment sicher nicht. Ich kann auch so gut leben, es geht mir nicht ums Geld.“
„Gut, dann bin ich beruhigt.“
Marcus blieb noch eine Weile, bevor er sich später verabschiedete. Jade ging gleich ins Bett, obwohl es erst halb neun Uhr abends war. Sie war wieder hundemüde.
Am nächsten Morgen rief sie ihre Agenturchefin an, um ihr auch den Vorfall zu melden. Sie war bestürzt und versicherte Jade, dass sie Timothy Hutchinson sofort aus der Kundenkartei streichen würde. Sie würde auch den anderen Escort-Firmen Bescheid geben. Konkurrenz hin oder her, so etwas konnte man nicht unter den Tisch kehren.
Danach fuhr Jade zur Hollywood Community Police Station. Sie hatte den Namen des Officers, der die Tat bei Russell aufgenommen hatte, so fragte sie gleich nach ihm. Es war Officer Brown. Er führte sie in einen Besprechungsraum.
„Vielen Dank, dass Sie hergekommen sind, Miss Wilson. Ich habe die Unterlagen schon vorbereitet, Sie müssen diese nur noch unterschreiben. Bitte lesen Sie es sich in Ruhe durch.“
Jade las den Bericht, stimmte allem zu und unterzeichnete diesen.
„Was ist mit Hutchinson?“
„Wir waren gleich nach Ihrer Vernehmung dort. Er war irgendwie nicht überrascht, uns zu sehen. Zwar schien er etwas angeheitert, aber er wusste, was vor sich ging. Erst versuchte er, den Vorfall
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