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Inside Polizei

Inside Polizei

Titel: Inside Polizei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schubert Stefan
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die deutsche Staatsangehörigkeit –, und zweitens ist ihre wahre Identität nicht abschließend geklärt. So weigern sich die Türkei und der Libanon rundweg, diese Leute wieder zurückzunehmen, und bürgern zuweilen ihre Landsleute sogar aus, um eine Abschiebung unausführbar zu gestalten.«
    Uwe: »Das verstehe ich von der Politik nicht, dass sie sich so vorführen lässt. Ich würde diesen Ländern jegliche Entwicklungshilfe, EU-Fonds und sonstigen Fördergelder streichen, so lange, bis sie ihr ganzes Kroppzeug wieder aufnehmen. Wenn diese kriminellen Ausländerclans ihre wahren Herkunftsorte verheimlichen, sollen der türkische und libanesische Staat eine Münze um sie werfen, Hauptsache, es wird endlich gehandelt. Für die deutschen Steuerzahler wäre es vermutlich sogar billiger, zwei Großknäste im Libanon und der Türkei zu bauen, als diese Clans für immer im Land zu behalten.«
    Markus: »Tja, auf so ein kompromissloses Eingreifen von Politik, Staatsanwaltschaften und Sicherheitsbehörden können wir wohl in diesem Bereich der Kriminalität vergebens warten. Nachdem die Bremer Lokalpresse sich mehrfach über die Zustände in ihrer Stadt beschwert hat, hat der SPD-Innensenator jetzt vier Polizisten abgestellt, die das Vorgehen gegen die Sippe koordinieren sollen. Vier!
    Man stelle sich mal die Reaktion von Politik und Polizeiführung vor, wenn das Bremer Charter der Angels West Side nicht über rund 35 Mitglieder verfügen würde, sondern über 1200! Wahrscheinlich würden dann deutsche Politiker nicht planen, 200 Leopard-2-Kampfpanzer nach Saudi-Arabien zu exportieren, sondern diese in den Straßen Bremens patrouillieren und an strategischen Punkten Position beziehen lassen.«
    Christian: »Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, vier Sachbearbeiter für 1200 erfasste Straftäter und einen klar zu beziffernden Schaden von über 60 Millionen Euro. Dabei verfügt der kriminelle Miri-Clan allein in Bremen über mehr Mitglieder als die Hells Angels deutschlandweit. Das Bundeskriminalamt spricht von insgesamt 1060 Höllenengeln. Bei den Miris kommen noch einmal 12 500 Angehörige in Berlin und Essen dazu. Die Hells Angels schaffen es jede Woche auf die Titelseiten der Republik, aber unsere kriminellen Einwanderer sind da deutlich unterrepräsentiert, oder?«
    Markus: »Ich bin mal über ein, zwei gut recherchierte Berichte auf Spiegel Online und Stern TV gestolpert, dazu einige lokale Berichterstattungen, das war’s. Ansonsten findet darüber in der Öffentlichkeit kaum eine Diskussion statt. Die Politiker, besonders die Sozis, ducken sich bei diesem Thema weg.
    Die Innen- und Sicherheitspolitiker sind dafür zu beschäftigt, sie scheinen einen Wettbewerb miteinander auszutragen, wer die meisten und größten Schlagzeilen zum Rockerkrieg produziert. Das Thema schaffte es sogar bis zu einem Tagesordnungspunkt auf der Innenministerkonferenz. Der Innenminister von Schleswig-Holstein scheint augenblicklich im Rennen vorne zu liegen, denn als er zum Agieren der Hells Angels befragt wurde, antwortete er: ›Rockergruppen sind eine Gefahr für die Demokratie.‹
    Dazu fällt einem doch nichts mehr ein. Nicht, dass wir uns falsch verstehen, dies ist keine Forderung nach Amnestie für Hells-Angels-Straftäter und -Supporter. Meiner Meinung nach gehören Teile der Angels durchaus zur organisierten Kriminalität. Und ihre Straftaten müssen verfolgt, aufgeklärt und, wenn sie bewiesen werden, abgeurteilt werden. Eine Unschuldsvermutung scheint es mir jedoch nur noch bei Tätern mit Migrationshintergrund zu geben.«
    Ein zustimmendes Grummeln brandete über den Tisch, die Bierflaschen klirrten, und die zweite Runde Wodka wurde geordert. Die Jungs waren sich in ihrer teilweisen Sympathie für die Hells Angels einig, explizit für das Hannoveraner Charter. Dies stellte allerdings ihre Privatmeinung dar, die sich auch Polizisten leisten. Ihre Beweggründe beruhten dabei hauptsächlich auf pragmatischen und rationalen Überlegungen. Prostitution ist nicht grundlos das älteste Gewerbe der Welt. Und solange ein Rotlichtmilieu existiert, werden auch breitschultrige, tatkräftige Jungs vonnöten sind, die die Damen beschützen und zudringliche Verehrer zurechtweisen. Türsteher werden immer die Türen von Bars, Strip-Lokalen, Bordellen und Discotheken bewachen und Gewehr bei Fuß stehen, wenn Fremdlinge in ihrem Revier wildern und sich etwas von ihrem Kuchen aneignen und somit ihren eigenen Verdienst schmälern

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