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Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln

Titel: Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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warten?»
      «Es wird nicht lange dauern», erklärte Banks, mit einem Bein bereits in der Diele. «Essen Sie ruhig weiter.»
      Das Wohnzimmer war eigentlich mehr eine Art Warenlager, in dem sich Kartons voller Konserven, Keksen und Chips stapelten, die von hier aus wohl leichter in den Laden zu transportieren waren. Im Hintergrund war eine praktisch und modern eingerichtete Küche zu erkennen, komplett bis zum Mikrowellenherd. Der eigentliche Wohnbereich lag offenbar in der oberen Etage und erstreckte sich über die gesamte Grundfläche beider Cottages.
      Graham und Trevor saßen an einem wachstuchbezogenen Tisch und widmeten sich den Resten eines Abendessens, das offensichtlich aus Bratwürsten mit Kartoffelbrei und gebackenen Bohnen bestanden hatte. Neben den Tellern standen zwei große weiße Becher mit dampfendem Tee.
      «Nun, was gibt es denn?» erkundigte sich Graham, nachdem er höflicherweise zuvor seinen Mund geleert hatte. «Letzte Nacht haben wir schon mit einem Ihrer Mitarbeiter gesprochen und ihm alles gesagt, was wir wissen.»
      «Ich weiß», antwortete Banks, «deshalb bin ich ja hier. Da sind noch ein paar Dinge zu klären in Ihrer Aussage. Detective Richmond ist noch etwas neu in dem Job, Sie verstehen? Wir müssen die neuen Mitarbeiter ein wenig im Auge behalten, ob sie alles richtig machen und die Vorschriften beachten.»
      «Wollen Sie damit sagen, daß Sie nur gekommen sind, um dem jungen Burschen ein bißchen auf die Finger zu sehen?» erkundigte sich Sharp ungläubig.
      Selbstverständlich war kein Wort davon wahr, Banks hatte die Ausrede nur benutzt, um die Sharps vorläufig in Sicherheit zu wiegen und dafür zu sorgen, daß sie ihre Deckung aufgaben. Danach war immer noch Zeit, sie wieder in die Defensive zu drängen. - eine Position, die sich oft genug als außerordentlich erhellend erwies.
      «Tja, wer hätte das gedacht!» fuhr Sharp fort. «Ich wäre nie auf die Idee gekommen, daß es einem bei der Polizei genauso geht wie in allen anderen Jobs. Dann haben Sie womöglich auch Tarifverträge und jammern über die Löhne und das schlechte Kantinenessen, wie?»
      Banks lachte. «Wir haben zwar keine Kantine, aber wir beklagen uns tatsächlich ziemlich oft über die Höhe der Lohnsteigerungen oder darüber, daß die Löhne gar nicht angehoben werden.» Er zog mit unschuldsvoller Miene sein Notizbuch hervor. «Detective Richmond sagt, daß Sie nichts gehört haben in der besagten Nacht, um etwa elf Uhr. Ist das zutreffend?»
      «Ist es.»
      «Wo waren Sie?»
      «Im Wohnzimmer, beim Fernsehen.» Er deutete zur Decke. «Liegt nach hinten, ganz am anderen Ende vom Haus. Sie können es sich ja mal ansehen, wenn Sie wollen.»
      «Oh, ich denke, das wird nicht nötig sein, aber trotzdem vielen Dank ... Haben Sie den ganzen Abend über ferngesehen?»
      «Also, von acht Uhr bis Mitternacht, auf alle Fälle.»
      «Gut», meinte Banks und spähte wieder in sein Notizbuch. «Sieht so aus, als wär' unser Mann ganz schön vorsichtig gewesen. Wenn Sie im Wohnzimmer waren und der Fernseher lief, dann können Sie natürlich auch gar nichts gehört haben vom anderen Ende des Cardigan Drive, nehm' ich an, und wahrscheinlich auch nichts von der Nummer zwei da drüben, nicht wahr?»
      «Nein, gar nichts. Sie können das ja mal ausprobieren, wenn Sie wollen.»
      Banks winkte abwehrend mit der Hand und wandte sich dann unvermittelt an Trevor. «Und wo warst du?»
      Trevor war gerade mit einem Bissen Bohnen und Würstchen beschäftigt und murmelte, völlig überrascht und mit einer Geste zu seinem Vater, durch die halbzerkauten Speisereste: «Bei ihm.»
      «Mister Sharp», meinte Banks und wandte sich mit einem Stirnrunzeln erneut an Graham, «DC Richmond sagt, Sie hätten zuerst kein Wort davon gesagt, daß Ihr Sohn bei Ihnen war. Sie sollen immer nur in der ersten Person gesprochen haben, als ob Ihr Sohn gar nicht da gewesen wäre.»
      «Worauf wollen Sie hinaus?» fragte Sharp angriffslustig und legte Messer und Gabel aus der Hand.
      «Ich überprüfe nur die Angaben meines Constable, Sir, um festzustellen, ob er alles richtig aufgenommen hat. Er hat sich wohl ein bißchen gewundert über diesen Punkt und ihn in seinem Bericht mit einem Fragezeichen markiert.»
      Sharp war einen Augenblick lang sprachlos und starrte Banks nur an, während Trevor an seinem Abendessen kaute. «Wenn Sie damit andeuten wollen, daß mein Trevor etwas damit zu tun

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