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Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln

Titel: Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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ist, und dann hat es irgendwo an die Tür geklopft.»
      «Meinst du, es war dieselbe Person?»
      «Könnte sein.»
      «Am Cardigan Drive ist Montag nacht wieder eine Frau beim Ausziehen beobachtet worden», verkündete Graham. «Hat in der Zeitung gestanden.»
      «Wieder dieser Spanner?»
      «Ja.»
      Andrea fröstelte und schmiegte sich enger an seinen Körper. «Dann nehmen sie sicher an, daß er es war, oder?»
      «Ja, vermutlich», antwortete Graham.
      «Was haben sie dich denn gefragt?»
      «Dasselbe. Ob ich irgendwas gehört hätte. Und von Trevor wollten sie wissen, wo er gewesen ist.»
      «Sie haben's eben abgesehen auf die jungen Burschen, das weißt du, Gray. Aber das hat nichts zu sagen. Es liegt nur an dieser Arbeitslosigkeit, daß sie heutzutage automatisch alle Jugendlichen für Verbrecher halten.»
      «Ist ja auch was dran.»
      «Was hast du ihnen erzählt?»
      «Daß er zu Hause war, natürlich. Mit mir.»
      «Oh, Gray, meinst du, das war richtig? Wenn ihn nun jemand woanders gesehen hat? Das wäre dann noch viel schlimmer.»
      «Er war's nicht, Andrea, er ist nicht der Typ dafür, und ich werde, verdammt noch mal, nicht zulassen, daß ihn die Polizei in die Mangel nimmt. Wenn sie ihn einmal beim Wickel haben, lassen sie nicht mehr locker. Beim letzten Mal war's schon schlimm genug, und das soll nicht noch einmal vorkommen.»
      «Wenn du meinst, daß es so besser ist, Gray ...»
      Graham blickte sie stirnrunzelnd an. «Ich weiß, daß du meinst, er wär's nicht wert», sagte er, «aber er ist wirklich ein guter Junge und wird seinen Weg machen, du wirst schon sehen.»
      Sie schlang die Arme um seinen Hals. «Aber ich denke doch gar nichts Schlechtes von ihm, bestimmt nicht. Du bist nur so völlig vernarrt und kritiklos, wenn's um deinen Jungen geht. Er kann einfach nichts falsch machen, in deinen Augen.»
      «Na und? Schließlich bin ich sein Vater, und er hat sonst niemanden.» Er lächelte und gab ihr einen Kuß. «Keine Sorge, Liebes, ich weiß schon, was ich tue.» Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr, die er auf dem Nachttisch deponiert hatte. «Himmel, es wird Zeit, daß ich gehe! Trevor kann jeden Moment aus der Schule kommen.»
      Andrea rückte traurig von ihm weg. «Ich hasse es, wenn du weg mußt, Gray», sagte sie. «Ich fühle mich so verlassen ohne dich, und es ist so schrecklich langweilig, den ganzen Abend über allein zu sein.»
      Graham gab ihr einen flüchtigen Kuß auf die Lippen. «Ich weiß, ich werd' versuchen, später noch mal vorbeizukommen. Mal sehen, was Trevor heute abend vorhat.»
      Er schlüpfte in seine Hosen, während Andrea ihn vom Bett aus beobachtete.
      «Ich mache mir allmählich ein bißchen Sorgen wegen Wooller», erklärte sie, als Graham bereits aufbrechen wollte.
      «Was ist mit ihm?»
      «Ich weiß nicht, vielleicht leide ich unter Verfolgungswahn, unter Schuldgefühlen oder was auch immer - aber er guckt mich immer so an, als ob er genau Bescheid wüßte. Und das Schlimmste ist, daß er dann so aussieht, als ob er sich gerade überlegen würde, was er mit seinem Wissen anfängt. Verstehst du, was ich meine? Ich hab immer das Gefühl, als hätte er alles gesehen, von mir und von uns.»
      «Mach dir darüber keine Gedanken», meinte Graham beruhigend, setzte sich auf die Bettkante und nahm ihre Hand. «Du bist nur ein wenig überreizt. Wir waren sehr diskret, und die Wände sind sehr dick - ich bin sicher, daß er nicht den leisesten Ton hören kann. Und ich bin immer sehr vorsichtig, wenn ich komme. Glaub mir, Schatz, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. So, jetzt muß ich aber.» Er tätschelte ihre Hand und gab ihr einen Kuß auf die Stirn. Andrea streckte sich mit einem Gähnen, dann rutschte sie hinüber auf die andere Bettseite und legte sich in die Kuhle, die Grahams Körper hinterlassen hatte. Sie zog sich das Laken, das noch nach seinem Old Spiee duftete, über die Schultern und winkte ihm träge nach, während er leise durch die Tür schlüpfte.
     
    * 4
     
    Es war sechs Uhr abends, als Banks vor der Nummer acht in Gallows View vorfuhr. Er hatte beschlossen, sich selbst um die Sharps zu kümmern und das Gespräch mit Wooller dem Kollegen Hatchley zu überlassen.
      «Guten Abend», sagte er höflich und stellte sich vor, als Graham Sharp ihm die Tür öffnete, eine Gabel mit einem Stück Wurst in der Hand.
      «Wir sind gerade beim Abendessen. Kann das nicht

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