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Inspector Alan Banks 02 Eine respektable Leiche

Titel: Inspector Alan Banks 02 Eine respektable Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Verbrechen paßt wohl nicht zu ihm, und ich habe auch nur wissen wollen, wie Sie die Dinge beurteilen. Erzählen Sie mir doch noch etwas mehr über Michael Ramsden.»
      Penny griff sichtlich nervös nach einer neuen Zigarette. «Wieso? Was ist mit ihm?»
      «Immerhin waren Sie doch eine Zeitlang mit ihm zusammen. Ach... könnte ich vielleicht auch eine Zigarette haben?»
      «Natürlich.» Sie reichte ihm die Packung. «Na schön, wir waren zusammen, das wissen Sie doch schon. Und was weiter? Schließlich ist das ewig her, wie aus einem anderen Leben.»
      «Waren Sie verliebt?»
      «Verliebt? Inspector, mit sechzehn ist man sehr schnell verliebt, vor allem, wenn die andern das erwarten. Michael war der intelligenteste Junge im Dorf, und ich war das hoffnungsvolle junge Talent. Das ideale Paar also, selbst für meinen Vater, der mir bis heute Vorwürfe macht, weil wir nicht geheiratet haben.»
      «Hatten Sie denn die Absicht, das zu tun?»
      «Wir haben davon geredet, uns zu verloben, wie man das eben so macht, wenn man jung ist. Ich war noch ein halbes Kind und unberührt, verstehen Sie, und Michael eigentlich auch nur ein großer Junge. Mehr ist nicht dran an der Geschichte.» Sie rutschte auf ihrem Stuhl hin und her und warf das lange Haar nach hinten.
      «Hatten Sie sexuelle Beziehungen?»
      «Das geht Sie, verdammt noch mal, nichts an!»
      «Hat er Ihnen den Laufpaß gegeben?»
      «Wir sind einfach auseinandergegangen.»
      «Das ist alles?»
      «Jedenfalls alles, was Sie von mir erfahren werden.» Sie stand auf und schien gehen zu wollen, aber Banks packte ihren Arm und hielt sie fest. Wütend funkelte sie ihn an, und er ließ sie los, wie von einem elektrischen Schlag getroffen.
      «Tut mir leid», entschuldigte er sich, während sie ihren Arm rieb, «bitte, setzen Sie sich doch wieder hin. Ich bin noch nicht ganz fertig. Sie scheinen zu glauben, daß ich aus purem Vergnügen in den Privatangelegenheiten anderer Leute herumschnüffele, aber das stimmt nicht. Es kümmert mich einen feuchten Schmutz, mit wem Sie geschlafen haben, welche Drogen Sie ausprobieren mußten oder was auch immer - solange das alles nichts mit dem Mord an Harold Steadman zu tun hat. Es interessiert mich nicht einmal, wieviel Hasch Sie inzwischen konsumieren. Ist das klar?»
      Sie warf ihm einen giftigen Blick zu und nickte.
      «Also, warum ging die Sache auseinander?» fragte Banks.
      «Holen Sie mir noch einen Drink, und ich erzähl's Ihnen.»
      «Noch mal dasselbe?» erkundigte sich Banks und stand auf, um an die Bar zu gehen.
      Sie nickte. «Ich kann Ihnen allerdings nicht versprechen, daß es interessant wird», rief sie ihm nach.
      «Wir waren beide noch zu unreif für eine richtige Beziehung», erklärte sie, als Banks mit den Getränken zurück war und sich wieder an den Tisch setzte. «Wir wußten eigentlich gar nichts, bis sich neue und andere Erfahrungen boten.»
      «Ein anderer Mann?»
      «Nein, das kam erst später. Viel später.»
      «Sie meinen durch das Studium bei Michael und durch Ihre Laufbahn als Sängerin?»
      «Ja, zum Teil, aber ganz so einfach war's nicht.»
      «Wie meinen Sie das?»
      Penny runzelte die Stirn, als habe sie Schwierigkeiten, einen bestimmten Gedanken aus den Nebeln ihrer Erinnerung zu lösen. «Ich weiß nicht. Es trieb uns einfach auseinander, das ist alles. Es war Sommer, und die Tage waren genauso heiß wie heute, zehn Jahre später... Ich sagte Ihnen ja, es ist nicht besonders interessant.»
      «Aber es muß doch einen Grund gegeben haben.»
      «Warum wollen Sie das unbedingt wissen?»
      «Weil ich glaube, daß die Erklärung für Steadmans Tod in der Vergangenheit zu finden ist, und weil ich deshalb soviel wie möglich über diese Zeit wissen muß.»
      «Warum glauben Sie das?»
      «Ich stelle hier die Fragen... Hat er Sie fallenlassen, weil Sie nicht mit ihm schlafen wollten?»
      Penny stieß eine dichte Rauchfahne aus. «Okay, okay, er hat mich also ficken wollen, und ich hab ihn nicht rangelassen. War es das, was Sie hören wollten?» Es war offensichtlich, daß sie vorhatte, Banks zu schockieren.
      «Wie gesagt - ich stelle die Fragen, und Sie erzählen.»
      «Ah, das ist einfach unerträglich! Hier, nehmen Sie.» Sie warf ihm eine weitere Zigarette zu. «Na schön, kann sein, daß der Sex eine Rolle gespielt hat. Jedenfalls hat er's ziemlich hartnäckig versucht, und ich hätte ihn vielleicht

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