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Inspector Alan Banks 02 Eine respektable Leiche

Titel: Inspector Alan Banks 02 Eine respektable Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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aufm Buckel und bis heute keine Ahnung, wozu 'n Ehemann gut sein soll. Miss Bramford, bitte sehr, junger Mann. Und ich rede vom Samstag, wie nämlich der alte Cartwright hier vorbeigekommen is und sein Frollein Tochter erwischt hat mit diesem Burschen, den se kaltgemacht hab'n, klar? War so gegen zehn, ja, und fragen Se mich nich, was die zwei gemacht hab'n. War schließlich nich dabei, is aber fuchsteufelswild gewor'n, der Alte, und hat rumgebrüllt, daß er sich nich mehr blicken lassen soll.»
      «Wollen Sie damit sagen, daß der Major handgreiflich geworden ist und Mr. Steadman vor Penny Cartwrights Tür befördert hat?» erkundigte sich Banks in dem Bemühen, die Dinge auf den Punkt zu bringen. Er hatte das sichere Gefühl, daß ihm sonst einiges entgehen würde bei dem Versuch, ihre Botschaft zu entschlüsseln.
      «Tja, vielleicht nich mit so viel Worten...», versetzte Miss Bramford und ließ ihr Kinn tief in den Falten ihres Halses verschwinden. «War ja nich so genau zu sehn. Aber gestoßen hat er ihn, auf alle Fälle. So blaß und kränklich, wie der aussieht, der Bursche, is ja auch kein Wunder, wenn man Tag und Nacht über Büchern hockt. Hat se Ihn'n aber nix von erzählt, die junge Lady, wetten?»
      Banks mußte zugeben, daß ihm Penny diesen Zwischenfall verschwiegen hatte. Tatsächlich hatte er den ganzen Komplex, der ihren Vater betraf, völlig aus den Augen verloren, nachdem sie ihn dazu provoziert hatte, sehr direkt zu werden.
      «Ist sie anschließend noch einmal ausgegangen?» erkundigte er sich.
      «Ihre Königliche Hoheit? Aber nein. Hab zwar die Tür gehört, so um elf, aber das war der Major.»
      «Es gibt doch sicher auch eine Hintertür, oder nicht?»
      «Aber ja», antwortete Miss Bramford, offensichtlich völlig im Bilde über die Bedeutung seiner Worte.
      Banks bedankte sich, und die alte Frau schloß die Tür, ein selbstgefälliges Lächeln auf dem runzligen Gesicht. Nach einem letzten befremdeten Blick auf Pennys Cottage wandte sich Banks ab, machte sich auf den Weg zu seinem Wagen und fuhr endlich nach Hause.
     
     

* KAPITEL 6
     
    * I
     
    «Demnach ist Hackett, nach Aussage Ihres Kumpels in Darlington ...»
      «Sergeant Balfour, Sir, ein guter Mann.»
      «Laut Ihrem Sergeant Balfour», fuhr Banks fort, «ist unser Freund also erst frühmorgens nach eins im KitKat-Klub aufgetaucht, und in diesem Pub, vom dem er sprach, erinnert sich niemand, ihn gesehen zu haben?»
      «So ist es. Der Wirt meinte zwar, daß er öfter mal hereinschaut, aber letzte Woche war es nicht der Samstag, sondern einen Abend früher, am Freitag.»
      «Mit anderen Worten, er hat gelogen, dieser Mistkerl», seufzte Banks. Diese Dorfbewohner aus Helmthorpe irritierten ihn mehr und mehr, und je mehr man ihn ärgerte, desto reizbarer wurde er, wie mancher Gauner aus Londoner Zeiten bezeugen konnte. «Ich denke, wir sollten ihn noch mal vorführen. Oder nein, warten Sie...» Er warf einen raschen Blick auf seine Uhr und stand auf. «Vielleicht ist es besser, wenn wir direkt nach Helmthorpe fahren. Ich habe ohnehin noch eine Reihe von Dingen dort zu erledigen.»
      Da Sandra mit dem Cortina unterwegs war, ließen sie sich einen Dienstwagen geben, und Hatchley übernahm das Steuer, während Banks die Landschaft bewunderte, das Flußufer mit seinen dichten Hecken und den Büscheln von weißen, roten und gelben Wildblumen, deren Namen ihm allesamt unbekannt waren. Hier und da drifteten ein paar dunkle Wolken über den Himmel, doch die Sonne brach sich immer wieder in glänzenden Streifen Bahn und überzog die schattigen Hänge des Tals mit hellen, grünen Flecken. Der Effekt erinnerte an die Bilder in dieser Londoner Galerie, wo ihn Sandra vor einiger Zeit hingeschleppt hatte, aber der Name des Künstlers wollte ihm nicht einfallen. Turner, Gainsborough, Constable? Er mußte Sandra fragen. Im Geiste machte er sich eine Notiz und beschloß, sich in Zukunft etwas mehr mit Landschaftsmalerei zu beschäftigen.
      «Was halten Sie davon?» fragte Hatchley, eine Hand am Steuer und mit der anderen den glühenden Ring des Zigarettenanzünders gegen seine Zigarette drückend. «Von Hackett meine ich.»
      «Könnte unser Mann sein. Auf alle Fälle hat er was zu verbergen.»
      «Was ist mit den andern, die an dem Abend mit Steadman zusammen waren?»
      «Wer weiß? Es kann jeder von den Burschen gewesen sein. Ihre Alibis sind jedenfalls nicht viel wert, nicht mal das von

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