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Inspector Alan Banks 02 Eine respektable Leiche

Titel: Inspector Alan Banks 02 Eine respektable Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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wohnen?»
      «Ja.»
      «Aber dein Vorschlag hat doch wohl nichts mit der Arbeit zu tun, Alan? Mit diesem Fall, oder?»
      «Heiliges Ehrenwort. Wir gehen einfach da hin und gönnen uns etwas Folkmusic, wie wir das schon oft getan haben. Frag doch mal Harriet und David, ob sie mitkommen.»
      «Falls sie auf die Schnelle einen Babysitter finden. Was ist mit Jenny Füller? Meinst du, sie hätte vielleicht Lust, uns zu begleiten?»
      «Sie ist doch in Frankreich», meinte Banks. «Auf dieser Weinprobentour, erinnerst du dich ? Sie ist gleich nach dem Semesterende abgefahren.»
      «Die Glückliche! Na schön, dann versuch ich's mal mit Harriet. Aber nur, wenn du mir versprichst, daß es nicht in Arbeit ausartet. Ich habe wirklich keine Lust, als Staffage herumzusitzen, während du gerade irgendeinen Verdächtigen durch die Mangel drehst.»
      «Großes Pfadfinderehrenwort! Außerdem finde ich es nicht besonders nett, mir so was zu unterstellen - ich drehe niemanden durch die Mangel.»
      Sandra lächelte nur. Banks rückte etwas näher und legte seinen Arm um ihre Schulter. «Weißt du...», begann er.
      «Pscht...», flüsterte Sandra und legte den Finger an die Lippen. «Komm, laß uns ins Bett gehen.»
      «Warum? Hast du was gegen unser Sofa?» fragte Banks uns zog sie zärtlich an sich.
     
    * IV
     
    Sally Lumb fand es heute ausgesprochen schwierig, in den Schlaf zu kommen. Dabei hatte sie sich schon die Augen wund gelesen, an dieser Sturmhöhe, aber das hatte auch nichts genützt. Sie war immer noch hellwach.
      Sie überlegte, was sie mit Kevin machen sollte. Wenn sie nicht bald nachgab, war er bestimmt auf und davon mit irgendeinem Weib, das mehr Erfahrung hatte. Er konnte sich jetzt schon kaum beherrschen und ließ sich garantiert nicht mehr länger von ihr hinhalten. Das Problem war nur, daß sie nicht wollte. Beim letztenmal - an dem Tag, wo sie Penny Cartwright begegnet waren - hatte sie ihn schon ziemlich weit rangelassen, bis kurz davor. Er hatte sich mächtig hart und heiß angefühlt, da unten, und sie hatte unheimlich gezittert und war ganz feucht geworden, genau wie das immer beschrieben war, in diesen Büchern. Natürlich war ihr klar, daß es ganz schön grausam war, die Sache im letzten Moment abzubrechen, aber sie hatten nichts dabeigehabt, zum Schutz, und sie wollte schließlich nicht plötzlich schwanger werden. Außerdem gab's ja noch andere Möglichkeiten, man würde sehen, vielleicht beim nächsten Mal...
      Während sie sich hin und her wälzte und sich wünschte, endlich einschlafen zu können, überlegte sie, was sich wohl aus dieser Geschichte machen ließ, die ihr heute nachmittag eingefallen war. Nicht die Sache mit diesem Wagen Samstag nacht - das war nicht viel wert -, nein, etwas anderes, was sie zuerst nicht ganz erfaßt hatte und was jetzt, bei näherem Hinsehen, irgendwie bedrohlich wirkte und ungeahnte Perspektiven eröffnete. Es war der erste handfeste Beweis, den sie in der Hand hatte, und sie mußte sich unbedingt entscheiden, was sie damit anfangen wollte. Die Polizei fiel aus, das war klar - um blöd dazustehen, wenn's ein Irrtum war, nein, danke! Außerdem war es ohnehin schon längst beschlossen, daß sie die Angelegenheit allein in die Hand nehmen würde. Vielleicht brachte man sie noch groß raus, als Heldin, wer weiß.
      Diese Polizisten waren sowieso völlig vertrottelt; denen war sie doch allemal über. Dieser Typ aus London hatte sie behandelt wie ein dummes Gör, und was war ihm selbst Großartiges eingefallen? Das aufregende Leben in einer Weltstadt einzutauschen gegen dieses sterbenslangweilige Swainsdale, jawohl, das war alles! Unfaßbar, wenn man sich überlegte, daß er für Scotland Yard hätte arbeiten können!
      Wenn ihre Überlegungen zutrafen, war jemand in Lebensgefahr und mußte gewarnt werden. Also würde sie ein geheimes Treffen arrangieren und anschließend - wenn sich ihre Vermutungen bestätigten - überlegen, wie sie dem Täter eine Falle stellen konnte. Der Gedanke war ein bißchen beunruhigend, weil sie sich damit selbst in Gefahr brachte, aber schließlich blieb ihr immer noch die Möglichkeit, Kevin mit einzubeziehen; er war groß und stark und bereit, alles für sie zu tun.
      Und Sally glitt in die Welt ihrer Träume, eine Welt voller Rätsel und verwirrender Szenen. Sie sah die Lichter von London, aufgereiht wie an einer riesigen, funkelnden Kette von Brillanten. Weiter, weiter! drängte der Traum, und die

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