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Inspector Alan Banks 02 Eine respektable Leiche

Titel: Inspector Alan Banks 02 Eine respektable Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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inhalierte.
      «Entschuldigung», sagte Barker und bot ihm eine Zigarette an, als habe er seine geheimsten Wünsche erraten.
      Banks schüttelte den Kopf. «Ich versuch es mir gerade abzugewöhnen.»
      «Ach, richtig, Sie sind ja Pfeifenraucher, stimmt's? Tun Sie sich keinen Zwang an, ich hab nichts gegen Pfeifentabak.»
      «Meine Pfeife ist leider hin.»
      Beide mußten lachen über die Zweideutigkeit dieser Bemerkung, bis Banks schließlich aufgab und meinte: «Vielleicht sollte ich doch eine nehmen.» Während er nach den Zigaretten griff, fiel ihm auf, daß sich Barker straffte und offensichtlich wappnete gegen die Fragen, die nun unweigerlich kommen mußten. Die Zigarette schmeckte köstlich, ein reines Vergnügen, wie in seiner Erinnerung. Kein Kratzen im Hals, kein Schwindelgefühl, überhaupt keinerlei Anzeichen dafür, daß er jemals aufgehört hatte, Zigaretten zu rauchen. Statt dessen das angenehme Gefühl, einen lange entbehrten Freund wiedergefunden zu haben.
      «Nun denn, was kann ich also für Sie tun, dieses Mal?» erkundigte sich Barker mit unnötig deutlicher Betonung auf den letzten beiden Worten.
      «Ich nehme an, Sie haben schon gehört von der Geschichte mit diesem Mädchen drüben aus dem Dorf - Sally Lumb?»
      «Nein. Was ist mit ihr?»
      «Wollen Sie etwa sagen, daß Sie nichts davon wissen? Ich dachte immer, daß sich die Neuigkeiten schnell verbreiten in so kleinen Gemeinden, über Harold Steadman haben die Leute jedenfalls im Nu Bescheid gewußt.»
      «Ich war nicht mehr vor der Tür, seit ich Penny gestern abend von ihrem Auftritt nach Hause gebracht habe.»
      «Das Mädchen ist verschwunden», teilte Banks mit. «Seit gestern nacht nicht mehr nach Hause gekommen.»
      «Großer Gott!» meinte Barker mit einem Blick zum Fenster. «Wenn sie sich bei dem Wetter da draußen verirrt hat... Was glauben Sie?»
      «Das ist im Moment schwer zu sagen. Möglicherweise hat sie sich tatsächlich verirrt, aber andererseits ist sie in dieser Gegend aufgewachsen und scheint ein recht vernünftiges Mädchen zu sein.»
      «Von zu Hause ausgerissen vielleicht?»
      «Auch möglich. Wir sind gerade dabei, das zu überprüfen.»
      «Aber Sie glauben nicht so recht daran?»
      «Wir wissen es nicht, das ist alles.»
      «Haben Sie schon eine Suchaktion gestartet?»
      «Unmöglich, bei diesem Wetter.»
      «Aber... aber man muß doch etwas unternehmen.»
      «Wir tun, was wir können», versicherte Banks. «Haben Sie das Mädchen gekannt?»
      Barkers Augen verengten sich. «Ich kann nicht behaupten, sie wirklich gekannt zu haben, nein. Nur so vom Sehen, ein kurzes Hallo da und dort. Und einmal war sie hier bei mir, wegen eines Schulprojekts. Hübsches Ding.»
      «Sehr hübsch», bestätigte Banks.
      «Aber ich nehme nicht an, daß Sie sich deswegen zu mir bemüht haben, oder?»
      «Nein.» Banks drückte seine Zigarette aus. «Ich wollte Sie zu Penny Cartwright befragen.»
      «Was ist mit Penny?»
      «Sind Sie verliebt in sie?»
      Barker lachte, aber man sah die Anspannung in seinen Augen. «Was für eine Frage! Ich weiß wirklich nicht, was ich dazu sagen soll. Daß es Sie nichts angeht - oder daß ich Sie zu Ihrem Scharfblick beglückwünschen muß.»
      «Es stimmt also, ja?»
      «Ich muß zugeben, ich bin ziemlich hingerissen von ihr, ja. Ist ja wohl auch kein Wunder für einen leidlich vitalen Junggesellen, oder? Aber ich kann leider nicht erkennen, was meine Gefühle für Penny mit dem ganzen Rest zu tun haben.»
      «Hatte sie ein Verhältnis mit Harold Steadman, was meinen Sie?»
      Barker schaute Banks einen Augenblick lang schweigend an. «Nicht, daß ich wüßte», antwortete er langsam. «Aber woher sollte ich das auch wissen?»
      «Nun, Sie waren doch mit beiden sehr gut bekannt.»
      «Das schon. Aber welcher Mann erzählt schon aus seinem Intimleben ... oder welche Frau? Wenn die beiden irgendwas zu verbergen hatten vor dem Rest der Welt, war das ja wohl ohne weiteres möglich, oder? Selbst in einem Ort wie diesem. Wenn Sie wirklich eine Antwort haben wollen, müssen Sie sich damit abfinden, daß ich nur eine Meinung äußern kann - genau wie Sie. Mir hat niemand irgendwelche Bekenntnisse gemacht oder was auch immer, aber ich würde sagen: Nein, die beiden hatten kein Verhältnis. Wie Sie bereits zutreffend festgestellt haben, liegt mir einiges an Penny, insofern bin ich zwangsläufig auch an ihren

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