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Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord

Titel: Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Leute.«
      »Ich kann es nicht glauben, Alan. Ich kann verstehen, dass sich die Gemüter erhitzen und die Fäuste fliegen, aber ein Mord? Was ist passiert?«
      »Er wurde erstochen. Und zwar vorsätzlich, daran gibt es nichts zu rütteln.«
      Jenny schüttelte den Kopf.
      »Tut mir Leid, weiter kann ich auch nicht helfen«, sagte Banks. »Was hatte Dennis mit der Demo zu tun?«
      »Er war einer der Organisatoren, zusammen mit der Studentenvertretung und diesen Leuten von Maggie's Farm.«
      »Dieser Hof in der Nähe von Relton?«
      »Genau. Die regionale Frauengruppe war auch daran beteiligt.«
      »FEEF? Dorothy Wycombe?«
      Jenny nickte. Banks war schon einmal auf die Frauen von Eastvale für Emanzipation und Freiheit gestoßen - besonders auf Dorothy Wycombe - und bei dem Gedanken, noch einmal mit ihnen zu tun haben zu müssen, bekam er ein flaues Gefühl im Magen.
      »Ich kann es immer noch nicht glauben«, fuhr Jenny fort. »Dennis erzählte mir immer wieder, dass eine gewalttätige Auseinandersetzung das Letzte wäre, was sie wollten.«
      »Ich nehme an, das wollte niemand, aber solche Aktionen geraten leicht außer Kontrolle. Schau, warum gehst du nicht nach Hause? Ich bin sicher, er wird bald zurück sein. Er wird nicht misshandelt werden. Wir werden nicht plötzlich zu bösartigen Fieslingen, wenn so etwas passiert.«
      »Du vielleicht nicht«, sagte Jenny. »Aber ich habe gehört, wie ihr Polizisten zusammenhaltet.«
      »Mach dir keine Sorgen.«
      Jenny trank ihr Glas aus. »Okay. Ich merke, du willst mich loswerden.«
      »Überhaupt nicht. Wenn du willst, kannst du noch einen Scotch haben.«
      Jenny zögerte. »Nein«, sagte sie schließlich. »Ich wollte dich nur ärgern. Du hast Recht. Ich gehe lieber nach Hause.« Sie hob ihren Schal auf. »Aber es hat gut getan. Der Scotch. Der zergeht richtig auf der Zunge.«
      Banks brachte sie zur Tür. »Wenn es irgendwelche Probleme geben sollte«, sagte er, »sag mir Bescheid. Und ich könnte auch deine Hilfe gebrauchen. Du scheinst etwas mehr darüber zu wissen, was hinter den Kulissen vor sich geht.«
      Jenny nickte und band ihren Schal um.
      »Vielleicht kommst du mal zum Abendessen?«, schlug Banks spontan vor. »Und probierst meine Gourmetküche.«
      Jenny lächelte und schüttelte den Kopf. »Lieber nicht.«
      »Wieso? So schlecht koche ich nicht. Immerhin ...«
      »Es ist nur ... es wäre nicht richtig, solange Sandra weg ist, das ist alles. Die Nachbarn ...«
      »Na gut. Gehen wir aus. Wäre dir das Royal Oak in Lyndgarth recht?«
      »Sehr«, sagte Jenny. »Ruf mich an.«
      »Mache ich.«
      Sie küsste ihn auf die Wange, und er beobachtete, wie sie den Weg hinunterging und in ihren Metro stieg. Als sie losfuhr, winkten sie sich zu, dann verschloss er seine Tür vor der feuchten, kalten Nacht. Er nahm die Scotchflasche und zog den Korken heraus, überlegte einen Moment, schob ihn dann zurück und ging ins Bett.
     
     

* DREI
     
    * I
     
    POLIZIST BEI TODES-DEMO ERSTOCHEN, titelten marktschreierisch die Schlagzeilen der Boulevardpresse am nächsten Morgen. Als er sie bei einem Kaffee und einer Zigarette in seinem Büro las, fragte sich Banks, warum der Reporter nicht gleich aufs Ganze gegangen war und »Bulle« geschrieben hatte.
      Er legte die Zeitung beiseite und ging rüber ans Fenster. Im trüben Märzlicht sah der Marktplatz trist und trostlos aus. Für Banks lag über dem Platz immer noch die Stimmung eines Kriegsschauplatzes. Mit tief gesenkten Köpfen schlurften die Passanten vorüber und blickten verstohlen zur Stelle der Demonstration, als würden sie bewaffnete Wachen mit Gasmasken und Tränengas in der Luft erwarten. Die North Market Street war noch abgesperrt. Vier Beamte aus York waren gegen vier Uhr am Morgen angekommen, um der örtlichen Polizei bei der Spurensuche vor Ort zu helfen, doch sie hatten keine Mordwaffe gefunden. Im trüben Tageslicht versuchten sie es nun erneut.
      Banks schaute auf den Kalender an der Wand. Es war der 17. März, der St.-Patricks-Tag. Die Abbildung zeigte die Ruinen der St.-Mary-Abtei in York. In Anbetracht des Sonnenscheins und der fröhlichen Touristen war das Foto wahrscheinlich im Juli aufgenommen worden. An diesem tatsächlichen 17. März krachte und rumpelte die Heizung im mühsamen Versuch, die Kälte aus dem Raum zu vertreiben.
      Er widmete sich wieder den Zeitungen. Die einzelnen Berichte unterschieden sich

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