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Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord

Titel: Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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»Ich möchte so viel wie möglich davon hören, bevor ich den Löffel abgebe.«
      »Schließt das auch Heavy Metal und Mainstream-Pop ein?«
      Banks setzte einen finsteren Blick auf. »Dennis Osmond. Was ist mit ihm?«
      »Oh, sind wir heute empfindlich?« Jenny verdrehte die Augen und senkte die Stimme. »Übrigens, ich hoffe, ich habe Sandra oder die Kinder nicht geweckt.«
      Banks erklärte ihre Abwesenheit. »Das war alles ein bisschen plötzlich«, fügte er hinzu, um die Stille auszufüllen, die darauf folgte und die irgendwie schwerer wog, als sie sollte. Jenny drückte ihr Mitgefühl aus und rutschte auf ihrem Sitz umher. Sie holte tief Luft. »Dennis wurde heute Nacht während der Demonstration verhaftet. Er konnte mich vom Polizeirevier aus anrufen. Bisher ist er noch nicht zurückgekommen. Ich war gerade dort, und man hat mir gesagt, du seist schon weg. Man wollte mir überhaupt keine Auskünfte über die Verhafteten geben. Was ist los?«
      »Wohin sollte er zurückkommen?«
      »Zu mir.«
      »Wohnt ihr zusammen?«
      Jennys Blick wurde hart und durchbohrte ihn wie ein Laserstrahl. »Das geht dich einen feuchten Dreck an.« Sie nahm einen großen Schluck Scotch. »Aber wenn du es genau wissen willst, nein, wir wohnen nicht zusammen. Er wollte vorbeikommen und mir von der Demonstration erzählen. Das hätte vor Stunden sein sollen.«
      »Du warst nicht dabei?«
      »Ist das jetzt ein Verhör?«
      »Nein, nur eine Frage.«
      »Ich glaube an die Sache - das heißt, ich bin gegen Atomkraft und amerikanische Raketenstützpunkte -, aber ich sehe keinen Sinn darin, im Regen vor dem Gemeindezentrum von Eastvale rumzustehen.«
      »Verstehe.« Banks lächelte. »Es war ein entsetzlicher Abend, oder?«
      »Es gibt keinen Grund, zynisch zu werden. Ich hatte zu tun.«
      »Drinnen war es auch ein schlimmer Abend.«
      Jenny zog ihre Augenbrauen hoch. »Die Abgeordnete Honoria?«
      »Allerdings.«
      »Du warst dort?«
      »Ich hatte die zweifelhafte Ehre, ja. Dienst.«
      »Armer Kerl. Da ist man ja draußen mit einem blauen Auge noch gut davongekommen.«
      »Du hast die Nachrichten also noch nicht gehört?«
      »Welche Nachrichten?«
      »Bei dieser friedlichen kleinen Demonstration gestern Abend wurde ein Polizist ermordet. Keiner von hier, aber trotzdem einer von uns.«
      »Ist Dennis deshalb noch immer im Revier?«
      »Wir verhören immer noch die Leute, ja. Es ist eine ernste Angelegenheit, Jenny. Ich habe Dennis Osmond nicht gesehen, ich habe noch nicht mal von ihm gehört. Aber sie werden ihn nicht gehen lassen, bevor sie seine Aussage haben. Und noch geben wir keine Informationen an die Öffentlichkeit weiter. Das bedeutet nicht, dass er unter Verdacht steht oder so, nur dass er noch nicht verhört worden ist.«
      »Und dann?«
      »Dann werden sie ihn gehen lassen. Wenn alles gut läuft, könnt ihr den Rest der Nacht noch gemeinsam verbringen.«
      Einen Augenblick senkte Jenny ihren Kopf, dann starrte sie ihn wieder zornig an. »Du bist ein Arschloch, weißt du das?«, sagte sie. »Ich mag es nicht, so dämlich behandelt zu werden.«
      »Was verlangst du von mir?«, wollte Banks wissen. »Warum bist du hergekommen?«
      »Ich ... ich wollte nur herausfinden, was passiert ist.«
      »Bist du sicher, dass du nicht versuchst, ihm eine Sonderbehandlung zu verschaffen?«
      Jenny seufzte. »Alan, wir sind Freunde, oder?«
      Banks nickte.
      »Also«, fuhr sie fort, »mir ist klar, dass du nicht aus deiner Haut als Polizist schlüpfen kannst, aber wenn du nicht weißt, wo dein Job aufhört und deine Freundschaft beginnt ... Muss ich weiterreden?«
      Banks rieb sein stoppeliges Kinn. »Nein. Tut mir Leid. Es war eine harte Nacht. Aber du hast meine Frage noch nicht beantwortet.«
      »Ich hatte nur gehofft, eine Ahnung davon zu kriegen, was mit ihm passiert ist, mehr nicht. Ich hatte den Eindruck, wenn ich noch einen Moment länger auf dem Revier geblieben wäre, hätten sie mich auch noch verhört. Ich wusste nichts von dem Todesfall. Ich schätze, das ändert die Situation?«
      »Natürlich. Das bedeutet, wir haben einen flüchtigen Polizistenmörder. Ich bin sicher, es hat nichts mit deinem Dennis zu tun, aber er wird die gleichen Fragen zu beantworten haben wie der Rest. Ich kann nicht genau sagen, wie lange er dort bleiben muss. Immerhin weißt du, dass er nicht im Krankenhaus ist. Da sind nämlich auch eine Menge

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