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Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord

Titel: Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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irgendetwas auf die Ränder oder die leeren Seiten am Ende des Buchs geschrieben. Doch er fand nichts. Richmond kam herein und gesellte sich zu ihnen.
      »Hier ist nichts«, sagte Burgess. »Sieht aber nicht so aus, als wäre er getürmt. Es sei denn, er besaß wesentlich mehr Klamotten als die hier. Wenn ich er gewesen wäre, hätte ich den Parka und ein paar Pullover mitgenommen. Wie war das Wetter in der Nacht, als Gill erstochen wurde?«
      »Kalt und regnerisch«, antwortete Banks.
      »Parka-Wetter?«
      »Würde ich sagen, ja.«
      Burgess nahm den Parka aus dem Schrank und untersuchte ihn. Er krempelte jedes Taschenfutter nach außen, und als er zur rechten Tasche kam, zeigte er Banks einen leicht verfärbten Fleck. »Das haben Ihre Leute wohl übersehen. Könnte Blut sein. Er muss das Messer zurück in die Tasche gesteckt haben, nachdem er Gill ermordet hat. Nehmen Sie das, Richmond. Ab ins Labor damit. Warum schauen Sie beide sich nicht in den Nebengebäuden um? Wer weiß, vielleicht versteckt er sich im Holzhaufen. Ich schnüffele hier noch ein bisschen weiter rum.«
      Unten gingen Banks und Richmond zurück in die Küche und baten Mara, sie mit den Schlüsseln zu begleiten. Durch die Hintertür kamen sie in einen großen, rechteckigen Garten, der von einem niedrigen Zaun umgeben war. Der meiste Platz wurde von Gemüsebeeten beansprucht, die zu dieser Jahreszeit dunkle, leere Furchen waren. Außerdem gab es eine kleine, quadratische Sandkiste, in der ein Plastiklastwagen mit großen roten Rädern, ein gelber Eimer und eine Schaufel lagen. Am anderen Ende des Gartens stand ein mit Teerpappe bedecktes Backsteingebäude, kaum größer als eine Garage, links davon führte ein Tor zur Scheune.
      »Wir schauen uns zuerst in der Scheune um«, sagte Banks zu Mara, die hinter ihnen herging und mit dem Schlüsselring spielte. Im Gegensatz zu vielen anderen Scheunen, die zu Ferienwohnungen für Touristen umgebaut worden waren, schien diese nicht besonders groß. Sie war aus Stein errichtet und entsprach zumindest von außen der traditionellen Bauweise der Dales.
      Mara öffnete die Tür im Erdgeschoss, in dem sich Zoes Wohnung befand. Die Verwandlung von einer bescheidenen Scheune in komfortable Wohnungen überraschte Banks. Seth hatte wirklich gute Arbeit geleistet. Die Holzarbeiten waren zum größten Teil unlackiert, und wenn auch alles ein bisschen improvisiert aussah, in seiner Einfachheit war es mit Sicherheit robust und ansprechend gebaut. Jede Wohnung hatte nicht nur einen eigenen Eingang, stellte er fest, sondern auch eine eigene Küche und ein eigenes Bad. Unten gab es zudem ein großes, sparsam eingerichtetes Wohnzimmer, ein Schlafzimmer für Zoe und ein kleineres für Luna. Aber keine Spur von Paul Boyd.
      Die Wohnungen waren völlig separat angelegt, bemerkte Banks, und wenn Rick und Zoe sich nicht mit Seth und Mara angefreundet hätten, dann hätten sie leicht ein ziemlich getrenntes Leben führen können. In Anbetracht von Maras Reaktion auf Burgess' Drohung und in Erinnerung an das, was Jenny beim Essen gesagt hatte, vermutete Banks, dass Maras Zuneigung zu den Kindern ein Punkt war, der alle verband. Wer hätte nicht gern einen jederzeit verfügbaren Babysitter? Ihre gemeinsamen politischen Ansichten waren vielleicht ein weiterer Punkt.
      Die Wohnung oben hatte einen anderen Schnitt. Beide Schlafzimmer waren ziemlich klein, der meiste Raum wurde von Ricks Atelier eingenommen, das wesentlich unaufgeräumter als Zoes großer Arbeitstisch unten war, auf dem Bücher und Tabellen ausgebreitet waren. Seth hatte über die Länge des Daches drei Deckenstrahler angebracht, um den Raum mit genügend Licht zu versorgen. Überall lagen Leinwände, Paletten und einzelne Farbtuben herum. Soweit Banks sehen konnte, waren Rick Trelawneys Gemälde, genau wie Tim Fenton gesagt hatte, recht unkommerziell. Hauptsächlich handelte es sich bei seiner Kunst um willkürliche Farbspritzer oder Collagen aus gefundenen Objekten. Sandra kannte sich ganz gut mit Kunst aus, von ihr hatte Banks gelernt, dass viele Gemälde, die er nicht mal auf dem Dachboden lagern würde, von Experten für Geniestreiche gehalten wurden. Doch diese hier, das konnte selbst er beurteilen, waren von anderer Qualität. Gemessen an Ricks Gemälden sahen Jackson Pollacks zornige Explosionen so durchschaubar wie Constables Landschaften aus.
      Doch als er sich genauer im Atelier umschaute, entdeckte Banks einen Stapel kleiner

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