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Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord

Titel: Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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geschlossen schienen. Hier oben gab es nichts mehr zu tun, entschied er. Er würde die Stelle nur noch irgendwie markieren müssen.
      »Würden Sie die genaue Stelle wiederfinden?«, fragte er.
      »'türlich«, antwortete der Schafhirte.
      Banks hatte keine Ahnung, wie er das anstellen wollte. Die Stelle unterschied sich in nichts vom Rest der Heidelandschaft. Aber es war ja Crockers Job, mit jedem Quadratzentimeter seines Gebietes vertraut zu sein.
      Er nickte. »Gut. Wir werden wohl ein paar Leute hier hochbringen müssen, um die Gegend gründlicher abzusuchen. Wo kann ich Sie erreichen?«
      »Ich wohne in Mortsett.« Crocker gab ihm seine Adresse.
      »Kommen Sie wieder mit runter?«
      »Nee. Ich muss noch mehr Mutterschafe einfangen. Sie lammen gerade, wissen Sie.«
      »Na gut, danke jedenfalls, dass Sie sich die Zeit genommen haben.«
      Crocker nickte knapp und marschierte weiter den Hang hinauf, genauso so schnell und mühelos, als wäre er in der Ebene. Wenigstens, dachte Banks, als er sich umdrehte, würde der Abstieg einfacher werden. Aber kaum hatte er diesen Gedanken vollendet, blieb er mit seinem Fuß in einem Heidekrautbüschel hängen und fiel mit dem Gesicht nach vorne zu Boden. Er fluchte, bürstete sich mit der Hand ab und ging weiter. Glücklicherweise war Crocker in die entgegengesetzte Richtung gegangen und hatte seinen kleinen Unfall nicht gesehen. Sonst wäre er am Abend wohl zum Gespött des ganzen Tales geworden.
      Ohne weitere Vorfälle gelangte er wieder zum Zaunübertritt; er kehrte auf ein schnelles Bier und um sich aufzuwärmen kurz im Black Sheep ein. Jetzt konnte er nur noch darauf warten, dass Burgess aus dem Labor zurückkam. Selbst dies bedeutete noch nicht, dass zwangsläufig Resultate zu erwarten waren. Doch auf einer glatten Oberfläche konnte ein hübscher Satz schwitziger Fingerabdrücke die schlechtesten Wetterbedingungen überstehen, und Banks meinte zudem, ein paar Spritzer getrockneten Blutes im Schlitz zwischen Klinge und Griff gesehen zu haben.
     
     

* ACHT
     
    * I
     
    Ein plötzlicher, kräftiger Schauer trieb die Händler vom Marktplatz. Es war sowieso bereits an der Zeit, zusammenzupacken und zu gehen; im Winter und zu Frühlingsanfang waren die Markttage oft kalt und wenig einträglich. Aber der Regen hörte so schnell auf, wie er begonnen hatte, und im Nu kam die Sonne wieder hervor. Das nasse Kopfsteinpflaster reflektierte das schwache, bronzene Sonnenlicht, welches über die kleinen Pfützen tanzte, wenn der Wind ihre Oberflächen kräuselte.
      Die goldenen Zeiger auf dem blauen Ziffernblatt der Kirchturmuhr standen auf zwanzig nach vier. Burgess war noch nicht vom Labor zurückgekehrt. Banks saß wartend am Fenster, die schwere Jalousie hochgezogen, rauchte, trank schwarzen Kaffee und schaute hinunter auf die Szenerie. Menschen überquerten den Platz und platschten durch die Pfützen, die sich dort angesammelt hatten, wo die Pflastersteine ausgetreten oder weggebrochen waren. Alle trugen graue Regenmäntel oder grelle wasserfeste Kleidung, manche hatten sogar einen Schirm dabei, als vertrauten sie nicht darauf, dass sich das Wetter hielt. Und bald würde es dunkel werden. Schon jetzt warf die Tudorfassade des Polizeireviers einen langen Schatten über den Platz.
      Um Viertel nach fünf hörte Banks hektische Betriebsamkeit vor seinem Büro, dann kam Burgess mit einem gelbbraunen Ordner hereingestürmt.
      »Sie haben es geschafft«, sagte er. »Hat lange genug gedauert, aber sie haben es hingekriegt: deutliche Fingerabdrücke, und das Blut passt mit Gills Blutgruppe überein. Kein Zweifel, das war das Messer. Constable Richmond überprüft bereits die Fingerabdrücke. Wenn sie registriert sind, dann können wir loslegen.«
      Er zündete eine Tom Thumb an und rauchte, wobei er die Zigarre regelmäßig auf die Kante des Aschenbechers stippte, egal ob sich Asche angesammelt hatte oder nicht. Banks ging zurück zum Fenster. Die Schatten waren länger geworden. Auf dem Platz gingen Sekretärinnen und Angestellte auf dem Heimweg kurz beim Zeitschriftenhändler Joplin vorbei, um sich die Abendzeitung zu kaufen; junge Paare spazierten Hand in Hand in das Café El Toro, um sich gegenseitig von den Höhen und Tiefen ihres Tages im Büro zu erzählen.
      Als Richmond klopfte und eintrat, sprang Burgess auf. »Und?«
      Richmond strich sich über den Schnurrbart. Er konnte kaum ein triumphierendes Grinsen zurückhalten. »Es ist

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