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Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord

Titel: Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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zeigen?«
      »Klar.« Crocker lächelte schüchtern. »Aber es ist ein ganzes Stück. Und mit dem Auto kommt man da nicht hin.«
      Burgess schaute Banks an. »Tja«, sagte er. »Das ist Ihre Heimat. Sie sind der Naturbursche. Warum gehen Sie nicht mit Mr. Crocker da hoch, während ich im Revier anrufe und mir einen Wagen schicken lasse?«
      Genau, dachte Banks, und dann trinkst du noch ein Pint Watney's und wärmst dir vor dem Kamin die Hände.
      Banks nickte. »Wenn ich Sie wäre, würde ich das Messer direkt ins Labor bringen«, sagte er. »Auf normalem Weg kann es Tage dauern, bis die Tests fertig sind. Fragen Sie nach Vic Manson. Wenn er einen Moment Zeit hat, dann wird er es gleich nach Fingerabdrücken untersuchen und einen der Jungs überreden, mögliche Blutspuren auf die Blutgruppe zu überprüfen. Es war Wind und Wetter schon ein Weilchen ausgesetzt, aber vielleicht kann man trotzdem noch was finden.«
      »Klingt gut«, sagte Burgess. »Wo ist das Labor?«
      »Kurz vor Wetherby. Der Fahrer kann Sie direkt hinbringen.«
      Während Burgess zum Telefon ging, tranken Banks und Crocker ihre Pints Black Sheep Bitter aus und machten sich auf den Weg.
      Am östlichen Ende der Mortsett Lane kletterten sie über einen Zaunübertritt und gingen weiter über die offene Heidelandschaft. Das mit Moosflechten und Heidekrautbüscheln durchzogene Gras machte Banks das Gehen nicht leicht. Crocker, immer voraus, schien wie ein Luftkissenboot darüber zu schweben. Je höher sie kamen, desto rauer und stärker wurde der Wind.
      Zudem war Banks für so eine Wanderung nicht vernünftig gekleidet. Seine Schuhe waren bald schlammig und nass. Wenigstens hatte er seine warme, mit Schaffell gefütterte Jacke an. Der Anstieg war nicht besonders steil, schien aber nicht aufhören zu wollen, sodass Banks bald außer Atem war. Trotz des kalten Windes, der ihm ins Gesicht blies, begann er zu schwitzen.
      Schließlich gelangten sie auf das ebene, hochgelegene Heidemoor. Crocker hielt an und wartete mit einem Lächeln, bis Banks zu ihm aufschloss.
      »Herrgott noch mal, Junge, was machen Sie denn, wenn Sie hinter einem Gangster herjagen müssen?«
      »Das kommt glücklicherweise nicht so oft vor«, keuchte Banks.
      »Na gut. Hier habe ich auf jeden Fall das Messer gefunden. Genau hier im Gras.« Er deutete mit seinem Hirtenstab auf den Boden. Banks beugte sich hinab und stocherte in den Grassoden herum. Nichts deutete mehr darauf hin, dass das Messer hier gelegen hatte.
      »Sieht so aus, als ob es einfach hier hingeworfen wurde«, sagte er.
      Crocker nickte. »Es wäre kein Problem gewesen, es zu verstecken«, sagte er. »Hier sind eine Menge Felsen, unter die man es legen könnte. Er hätte es auch vergraben können.«
      »Hat er aber nicht. Wer immer es war, muss also in Panik gewesen sein und es einfach weggeworfen haben.«
      »Das müssen Sie wissen.«
      Banks schaute sich um. Die Stelle lag ungefähr drei Kilometer von Eastvale entfernt. Unten in der Talsohle, wo der Ort lag, waren in der Entfernung gerade noch die gezackten Burgzinnen sichtbar. In der anderen Richtung, ebenfalls ungefähr drei Kilometer entfernt, konnte er das Haus und die Nebengebäude von Maggie's Farm erkennen.
      Es hatte den Anschein, dass das Messer ungefähr auf der Hälfte der Strecke zwischen Eastvale und der Farm in die wilde Heidelandschaft geworfen worden war. Wenn jemand von der Farm einer Verhaftung oder Verletzung während der Demo entgangen war, dann wäre dies die natürliche Richtung gewesen, um nach Hause zu laufen. Da Rick und Seth verhaftet und durchsucht worden waren, konnte es sich nur um Paul oder Zoe handeln. Oder um die andere Frau, Mara, die dann mit ihrer Aussage, den ganzen Abend zu Hause gewesen zu sein, gelogen hätte.
      Andererseits konnte in den letzten paar Tagen jeder hier hochgekommen sein, um das Messer wegzuwerfen. Doch da dies eine einfallslose Methode der Beseitigung und eher eine spontane denn eine geplante Handlung war, erschien diese Möglichkeit wesentlich unwahrscheinlicher. Auf jeden Fall fiel Banks' Theorie, dass ein anderer Polizist den Mord begangen haben könnte, dadurch wie ein Kartenhaus zusammen. Erneut schien alles auf Maggie's Farm hinzudeuten.
      Banks zog den Schaffellkragen eng um seinen Hals und kniff die Augen zusammen, um die Tränen, die der Wind hervorpresste, zu unterdrücken. Kein Wunder, dass Crockers Augen so tief lagen, dass sie fast

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