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Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord

Titel: Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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benachrichtigen, dass er abhaut, obwohl die Möglichkeit besteht, dass er der Mörder ist?«
      »Er ist kein Mörder.« Mara sprach zu schnell. »Ich habe jedenfalls keine Veranlassung, das zu denken. Was uns anbelangt, konnte er gehen, wann er wollte.«
      »Was hat er mitgenommen?«
      »Was meinen Sie?«
      Banks schaute zum Fenster. »Draußen ist es saukalt, außerdem regnet es die ganze Zeit. Was hat er angehabt? Hat er einen Koffer oder einen Rucksack mitgenommen?«
      Mara schüttelte den Kopf. »Das weiß ich nicht. Ich habe nicht gesehen, wie er gegangen ist.«
      »Haben Sie ihn heute Morgen gesehen?«
      »Ja.«
      »Wann?«
      »So um elf oder halb zwölf. Er steht immer spät auf.«
      »Wann ist er gegangen? Ungefähr.«
      »Ich weiß es nicht. Ich war mittags nicht hier. Ich bin um zwanzig vor eins gegangen und so um zwei zurück gewesen. Da war er schon weg.«
      »War zu der Zeit sonst jemand im Haus?«
      »Nein. Seth war mit dem Wagen unterwegs. Er hat Zoe mitgenommen, weil sie ein paar Horoskope ausliefern musste. Und Rick war mit den Kindern in Eastvale.«
      »Und Sie wissen nicht, was Boyd getragen oder mitgenommen hat?«
      »Nein. Wie gesagt, ich habe ihn nicht weggehen sehen.«
      »Kommen Sie mit hoch.«
      »Was?«
      Banks ging zur Treppe. »Kommen Sie hoch mit mir. Jetzt gleich.«
      Mara folgte ihm hinauf in Pauls Zimmer. Banks öffnete den Schrank und zog die Schubladen heraus. »Was fehlt?«
      Mara legte eine Hand auf die Stirn. Burgess und Richmond schauten durch die Tür und gingen dann nach unten.
      »Ich ... ich weiß nicht«, sagte Mara. »Ich kenne nicht alle seine Sachen.«
      »Wer macht hier die Wäsche?«
      »Ich, hauptsächlich. Manchmal auch Zoe.«
      »Dann müssen Sie auch wissen, was für Sachen Boyd hatte. Was fehlt?«
      »Er hatte nicht viel.«
      »Er muss einen anderen Mantel gehabt haben. Seinen Parka hat er hiergelassen.«
      »Nein, er hatte keinen Mantel. Aber einen Anorak. Einen blauen Anorak.«
      Banks schrieb es auf. »Was noch?«
      »Jeans, nehme ich an. Er trug keine anderen Hosen.«
      »Schuhe.«
      Mara sah die abgewetzten Slipper auf dem Boden. »Er hatte noch so ein Paar alter Slipper. Hush Puppies, glaube ich.«
      »Farbe?«
      »Schwarz.«
      »Und das ist alles?«
      »Soweit ich weiß.«
      Banks klappte sein Notizbuch zu und lächelte Mara an. »Hören Sie, machen Sie sich nicht so viele Sorgen wegen der Kinder. Wenn Superintendent Burgess Paul Boyd geschnappt hat, wird er all seine Drohungen wieder vergessen. Zumindest, wenn er ihn bald schnappt.«
      »Ich weiß wirklich nicht, wo er hingegangen ist.«
      »Okay. Aber wenn Ihnen irgendetwas einfällt ... denken Sie darüber nach.«
      »Menschen wie Burgess dürfte man nicht frei herumlaufen lassen«, sagte Mara. Sie verschränkte fest ihre Arme und starrte auf den Boden.
      »Ach? Was schlagen Sie vor, das wir mit ihm tun sollten? Einschließen?«
      Sie schaute Banks an. Ihr Unterkiefer bebte und ihre Augen glänzten feucht.
      »Oder sollen wir ihn umlegen lassen?«
      Mara fegte an ihm vorbei und lief die Treppe hinab. Banks folgte ihr langsam. Burgess und Richmond standen im vorderen Zimmer, bereit zum Aufbruch.
      »Na los, gehen wir«, sagte Burgess. »Hier gibt es nichts mehr zu tun.« Dann wandte er sich an Seth, der in der Küchentür stand. »Wenn ich herausfinden sollte, dass Sie Boyd irgendwie geholfen haben, dann sehen wir uns wieder, darauf können Sie Gift nehmen. Und dann werden Sie mehr Ärger am Hals haben, als Sie sich in Ihren kühnsten Träumen vorstellen können. Liebe Grüße an die Kinder.«
     
    * II
     
    Mara beobachtete, wie der Wagen auf dem Weg nach unten langsam verschwand. Banks' Worte hatten ihr ein sicheres Gefühl gegeben, trotzdem fragte sie sich, wie viel er noch ausrichten konnte, wenn sich Burgess etwas in den Kopf gesetzt hatte. Wenn man ihnen die Kinder wegnehmen würde, dachte sie, dann wäre sie dazu in der Lage, den Superintendent mit den bloßen Händen umzubringen.
      Sie wurde sich der anderen hinter ihr im Zimmer bewusst. Sie hatte ihnen kein Wort davon erzählt, was mit Paul passiert war, und noch wusste keiner von ihnen, dass er zu seinem Schutz weggelaufen war. Ein Grund war, dass sie kaum Zeit gefunden hatte, etwas zu sagen. Alle waren erst kurz vor dem Abendessen zurückgekehrt, als sie noch in der Küche beschäftigt gewesen war. Und dann war

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