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Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord

Titel: Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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schon die Polizei erschienen.
      »Was ist los, Mara?«, fragte Seth, kam zu ihr und legte eine Hand auf ihre Schulter. »Weißt du etwas?«
      Mara nickte. Sie versuchte, die Tränen zurückzuhalten.
      »Komm.« Seth nahm ihre Hand und führte sie zu einem Stuhl. »Erzähl es uns.«
      Als sie sah, wie sie von allen erwartungsvoll angeschaut wurde, fasste sich Mara wieder. Sie griff nach ihrer OldHolborn-Dose und drehte sich eine Zigarette.
      »Er ist weggegangen, das ist alles«, sagte sie und erzählte ihnen, wie sie den alten Schafhirten mit dem Messer im Black Sheep hatte auftauchen sehen. »Ich bin zurückgelaufen, um ihn zu warnen. Ich wollte nicht, dass die Polizei ihn erwischt, und ich dachte, wenn sie das Messer haben, könnten sie vielleicht seine Fingerabdrücke oder so was finden. Er ist im Gefängnis gewesen, also müssen sie registriert sein.«
      »Aber was hat Paul damit zu tun?«, fragte Zoe. »Das Messer hat doch nur wie immer auf dem Kaminsims gelegen. Niemand hat sich jemals darum gekümmert. Jeder, der am Freitagnachmittag hier gewesen ist, kann es mitgenommen haben.«
      Mara zog an ihrer Zigarette und erzählte ihnen schließlich von dem Blut, das sie auf Pauls Hand gesehen hatte, als er von der Demo zurückgekommen war. Auf der Hand, die sich am nächsten Morgen als unverletzt erwiesen hatte.
      »Warum hast du uns nichts davon erzählt?«, wollte Seth wissen. »Ich nehme an, du hast Paul auch nicht darauf angesprochen. Vielleicht hat es eine ganz einfache Erklärung dafür gegeben.«
      »Ich weiß«, sagte Mara. »Du kannst mir glauben, dass ich immer wieder darüber nachgedacht habe. Ich hatte Angst vor ihm. Ich meine, wenn er es getan hatte ... Aber ich wollte zu ihm halten. Wenn ich es euch allen erzählt hätte, hättet ihr ihn vielleicht gebeten zu gehen oder so.«
      »Wie hat er reagiert, als du ihm erzählt hast, dass das Messer gefunden wurde?«, fragte Rick.
      »Er wurde kreidebleich. Er konnte mir nicht mehr in die Augen schauen. Wie ein verängstigtes Tier sah er aus.« • »Also hast du ihm Geld und Klamotten gegeben?«
      »Ja. Ich habe ihm deinen roten Anorak gegeben, Zoe. Tut mir Leid.«
      »Schon in Ordnung«, sagte Zoe. »Ich hätte genauso gehandelt.«
      »Und ich habe der Polizei erzählt, dass er wahrscheinlich einen blauen trägt. Er hat seinen blauen Anorak auch mitgenommen, aber er hat ihn nicht getragen.«
      »Wo ist er hin?«, fragte Rick.
      »Keine Ahnung. Ich wollte nicht, dass er es mir erzählt. Er ist jemand, der sich durchschlagen kann, er kommt auf der Straße zurecht. Ich habe ihm etwas von dem Geld gegeben, das ich aus der Arbeit im Laden und durch die Verkäufe meiner Töpferei gespart habe. Er hat genug, um dahin zu kommen, wo er hin will.«
      Später am Abend, als die anderen wieder in der Scheune verschwunden waren und Seth es sich mit einem Buch bequem gemacht hatte, dachte Mara an die wenigen Monate, die Paul bei ihnen gewesen war. Wie lebendig sie sich durch ihn gefühlt hatte. Am Anfang war er mürrisch und unansprechbar gewesen, und es hatte einen Moment gegeben, wo Seth in Erwägung gezogen hatte, ihn wieder wegzuschicken. Aber damals war Paul erst vor kurzem aus dem Gefängnis entlassen worden, er war es einfach nicht gewohnt, mit Menschen umzugehen. Zeit und Fürsorge hatten Wunder gewirkt. Bald hatte er allein lange Spaziergänge durch das Heidemoor unternommen und die Klaustrophobie, die seine Nächte im Gefängnis unerträglich gemacht hatten, in den Griff bekommen. Obwohl niemand ihn dazu drängte, begann er tatsächlich mit Seth zu arbeiten.
      Wenn sie an seine Fortschritte dachte und wozu sie letztlich geführt hatten, dann wurde Mara unwillkürlich traurig. Wenn er wieder geschnappt und ins Gefängnis gesteckt würde, wäre alles für die Katz gewesen. Wenn sie sich ihn frierend und einsam in einer fremden und beängstigenden Welt außerhalb Swainsdales vorstellte, wollte sie am liebsten losheulen. Doch dann sagte sie sich, dass er stark und findig war, jemand, der sich durchschlagen konnte. Für ihn würde es nicht so schlimm sein, wie es für sie wäre. Außerdem waren die schrecklichen Bedingungen, die man sich vorstellte, immer weitaus schlimmer als die Realität.
      »Ich hoffe, Paul kommt so weit wie möglich«, sagte Seth in die Stille, die auf ihr Liebesspiel in dieser Nacht folgte. »Ich hoffe, sie werden ihn niemals erwischen.«
      »Wie werden wir erfahren, wo er ist, wie es

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