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Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln

Titel: Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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weggelaufen sind.«
      »Blöde Frage. Ist doch wohl logisch, wenn die ganze Horde hinter einem her ist.«
      »Wo sind Sie hingegangen?«
      »Keine Ahnung. Irgendwohin. Ich hatte kein Geld, ich konnte wohl kaum in ein Hotel gehen, oder?«
      »Was ist mit Ihrem Kumpel aus dem Laden?«
      »War nicht zu Hause.«
      »Was haben die Leute von Ihnen gewollt, Les?«
      »Das dämliche Miststück Brenda ist schuld an allem. Die hat eine richtige Show abgezogen und einfach so mein Zeug rausgeschmissen. Das ist auch noch so eine Sache. Ich werde sie wegen Sachbeschädigung verklagen, darauf kann sie Gift nehmen.«
      »Machen Sie das, Les. Dann wird sie wahrscheinlich den Fernseher und diese schöne, kleine Stereoanlage verkaufen müssen, um ihre Strafe zu bezahlen. Warum sind die Leute auf Sie losgegangen?«
      Les warf einen kurzen, nervösen Blick auf Gristhorpe. »Muss der die ganze Zeit hier rumsitzen?«, fragte er dann Banks.
      Banks nickte. »Wenn ich nicht die Wahrheit aus Ihnen herauskriege, macht er weiter. Ich wünsche Ihnen wirklich, dass es nicht so weit kommt. Wir haben gerade von Ihren Nachbarn gesprochen. Schauen Sie mich an.«
      Poole wandte sich wieder an ihn. »Ah, ja, Brenda hat ein paar blödsinnige Dinge aus dem Fenster gebrüllt. Sie ist schuld. Ich hätte umgebracht werden können.«
      »Was hat sie gebrüllt?«
      Banks konnte sehen, dass Poole ihn musterte und abzuschätzen versuchte, was er bereits wusste. »Da sie es Ihnen wahrscheinlich schon erzählt hat«, sagte er schließlich, »spielt es ja auch keine Rolle mehr, oder?« Aus dem Augenwinkel blinzelte er immer wieder zu Gristhorpe.
      »O doch, es spielt eine große Rolle«, entgegnete Banks. »Zu behaupten, Sie hätten etwas mit Gemmas Verschwinden zu tun, ist eine schwere Anschuldigung. Im Gefängnis geht man mit Kinderschändern nicht zimperlich um, Les. Diese Haftstrafe wird nicht so leicht werden wie Ihre früheren. Warum erzählen Sie uns nicht, was Sie wissen?«
      Poole trank seinen Tee aus und griff nach der Kanne. Banks ließ ihn noch einmal seinen Becher voll schenken. »Weil ich nichts weiß«, brummte er. »Wie gesagt, Brenda hat nur rumgesponnen.«
      »Kein Rauch ohne Feuer, Les.«
      »Ich bitte Sie, Mr Banks, Sie kennen mich. Sehe ich wie ein Kinderschänder aus?«
      »Woher soll ich das wissen? Wie sehen die denn Ihrer Meinung nach aus? Ungeheuer, denen Haare aus der Nase und Warzen auf den kahlen Schädeln wachsen? Glauben Sie, die laufen mit Schildern umher, auf denen steht: Ich bin ein Kinderschänder?«
      »Sie wollte Stunk machen und mich auf die Palme bringen. Ehrlich. Fragen Sie sie. Fragen Sie Brenda, ob sie wirklich glaubt, ich hätte etwas damit zu tun.«
      »Das habe ich, Les.«
      »Ja? Und was hat sie gesagt?«
      »Wie haben Sie sich gefühlt, als sie Ihnen erzählt hat, dass Gemma entführt worden ist?«
      »Gefühlt?«
      »Ja, Les. Die Leute haben Gefühle. Das macht sie zu Menschen.«
      »Das weiß ich auch. Glauben Sie etwa, ich hätte keine Gefühle?« Er hielt inne und stürzte noch mehr Tee hinunter. »Wie ich mich gefühlt habe? Keine Ahnung.«
      »Waren Sie bestürzt?«
      »Also, ich war besorgt.«
      »Waren Sie überrascht?«
      »Natürlich.«
      »Ist Ihnen etwas eingefallen, kam Ihnen vielleicht in den Sinn, was passiert sein könnte?«
      »Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
      »Ich glaube doch, Les.«
      Banks schaute Gristhorpe an, der grimmig nickte.
      Poole fuhr wieder mit der Zunge über die Lippen. »Hey, was soll das hier? Wollen Sie mich nervös machen?«
      Banks zog die Stille in die Länge. Poole wand sich auf seinem Stuhl. »Ich muss mal pinkeln«, erklärte er schließlich.
      Banks stand auf. »Dann kommen Sie.«
      Sie gingen den Flur hinab zur Herrentoilette, und während Poole zum Urinal ging, blieb Banks innen neben der Tür stehen.
      »Erzählen Sie uns, wo Gemma ist«, sagte Banks, derweil Poole sich erleichterte. »Das würde uns allen eine Menge Ärger ersparen.«
      Plötzlich sprang die Tür der Toilettenkabine auf. Poole drehte sich um. Ein rotgesichtiger Hüne in einem zerknitterten grauen Anzug mit kurzem, blondem Haar und riesigen Pranken stand vor ihm. Poole schreckte zurück, pinkelte dabei auf seine Schuhe, knallte gegen das Urinal und hob in Erwartung eines Angriffs schützend seine Arme.
      »Ist er das?«, wollte der Hüne wissen. »Ist das der Scheißperverse, der

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