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Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln

Titel: Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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erst mal drüben auf den Kanalinseln oder in Frankreich ist, tja ... Auf jeden Fall haben wir den Wagen in die Polizeiwerkstatt gebracht.«
      »Sonst noch was?«, fragte Gristhorpe.
      Loder schüttelte den Kopf.
      »In Ordnung, dann machen wir, dass wir hier rauskommen. Sie kann jetzt in die Leichenhalle gebracht werden. Wird der Pathologe mit der Autopsie noch heute Abend anfangen können?«
      »Ich glaube schon.« Loder schloss die Tür hinter ihnen. »Wie gesagt, er wartet schon den ganzen Tag darauf, anfangen zu können.« Die Polizeiwache nahm wieder ihren Posten ein, während Loder die beiden hinabführte.
      »Gut«, sagte Gristhorpe. »Ich denke, die Gespräche mit dem Hotelpersonal können bis morgen warten. Ihre Leute haben die Aussagen bestimmt schon aufgenommen, nicht wahr?«
      Loder nickte.
      »Dann schauen wir mal, was ihnen noch so alles einfällt, wenn sie eine Nacht darüber geschlafen haben. Fällt dir noch was ein, Alan?«
      Banks schüttelte den Kopf, konnte aber nicht verhindern, dass sein Magen knurrte.
      »Ach, genau«, sagte Gristhorpe. »Ich habe ganz vergessen, dass wir den ganzen Tag nichts gegessen haben. Schauen wir besser mal, ob wir irgendwo noch was auftreiben können.«
     
     
    * II
     
    »Ist es hier?«, fragte Susan Gay.
      Richmond nickte. »Sieht so aus.«
      Eine Straße namens Rampart Street - Wallstraße - hätte man eher in der Nähe des Schlosses vermutet, aber aus Gründen, die nur den Stadtplanern bekannt waren, handelte es sich um eine unscheinbare Sackgasse, die in Eastvales Westend südlich von der Elmet Street abging. Die eine Straßenseite bestand aus Vorkriegsreihenhäusern ohne Gärten. Die meisten waren in einem vernachlässigten und baufälligen Zustand; manche Mieter hatten jedoch versucht, ihre Häuser mit Blumenkästen in den Fenstern und Türklopfern aus Messing zu verschönern.
      Auf der anderen Straßenseite, die mit einer kleinen EssoTankstelle an der Ecke begann, befanden sich mehrere Geschäfte, darunter ein Obst- und Gemüsehändler, der seine Ware draußen auf dem Gehweg ausgestellt hatte, ein Zeitungshändler mit angeschlossenem Videoverleih sowie der unpassenderweise »Rampart Antiques« genannte Trödelladen. Ob sich »antik« durch eine Art innewohnender Schönheit oder einfach durch das Alter definierte, Rampart Antiques wurde jedenfalls beiden Erklärungsversuchen nicht gerecht.
      Hinter den schmutzigen Fenstern erblickte Susan einen Haufen kaputter Sony-Walkmans ohne Kopfhörer, zwei Akustikgitarren ohne Saiten, mehrere verstaubte Balgenkameras und dazwischen die unvermeidlichen angeschlagenen Andenkenteller mit einem »von Hand gemalten« Bild des Turms von Blackpool oder der London Bridge. Eine Ecke war alten Schallplatten gewidmet - Frank Sinatra, die Black Dyke Mills Band, Bobby Vinton, Connie Francis -, deren Cover von zu langer Sonneneinwirkung ausgeblichen und an den Kanten wellig geworden waren. Außerdem gab es noch eine alte Remington-Büroschreibmaschine, die aussah, als würde sie eine Tonne wiegen, und neben einem gesprungenen Krönungsbecher und einem knollenförmigen rosafarbenen Porzellanlampenständer stand.
      Innen war es nicht weniger unordentlich und der Geruch nach Staub, Schimmel und abgestandenem Zigarettenqualm kitzelte Susan in der Nase.
      »Kann ich Ihnen helfen?«
      Der Mann saß hinter dem Tresen, eine Ausgabe des Penthouse lag aufgeschlagen vor ihm. Man konnte schwer sagen, wie groß er war; auf jeden Fall hatte er kurzes schwarzes Haar, ein kantiges Gesicht und eine gebrochene Nase. Genauso hatte die Frau den Mann beschrieben, der von Johnsons Wohnung die Treppe heruntergekommen war.
      »John Fairley?«, fragte Richmond.
      »Das bin ich.«
      Richmond und Susan wiesen sich aus, dann sagte Richmond mit seiner offiziellen Stimme: »Uns liegen Informationen vor, die uns zu der Annahme führen, dass sich in diesen Räumlichkeiten gestohlenes Eigentum befindet.« Er reichte dem Mann eine Kopie des Durchsuchungsbefehls, für dessen Erwirkung sie sich den ganzen Nachmittag um die Ohren geschlagen hatten. Fairley starrte mit offenem Mund auf das Papier.
      Danach durchstöberten Richmond und Susan das Sammelsurium. Das Diebesgut lag natürlich nicht offen herum, daher mussten sie den ganzen Laden so gründlich wie möglich durchsuchen. Susan blätterte durch Stapel alter Singles, die auf wackeligen Tischen standen: Rai Donner, B. Bumble and the Stingers, Karl Denver,

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