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Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln

Titel: Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Rücken gerekelt und würde sich gleich strecken und dann aufstehen. Aber anstatt dass ihr Kopf auf einem Kissen lag, lag ein Kissen auf ihrem Kopf.
      »Haben Sie sie so gefunden?«, fragte Banks Loder.
      Er nickte. »Natürlich hat der Gerichtsarzt schon seine Arbeit getan, aber er hat versucht, sie nicht zu sehr zu bewegen. Wir haben die Leiche Ihrer Bitte entsprechend ungefähr wieder so hingelegt, wie sie war.«
      In seiner Stimme lag ein vorwurfsvoller Unterton. Warum, zum Teufel, schien sich Loder zu fragen, sollten wir die Leiche nicht anrühren? Aber Banks ging nicht darauf ein. Ihm war es immer wichtig, ein Gefühl für den Tatort zu bekommen; er hielt dieses Gefühl für verlässlicher als Fotografien, Zeichnungen und Berichte. Sein Bedürfnis, das Opfer genau an der Stelle zu sehen, wo es getötet worden war, entsprang nicht etwa einer Lust am Morbiden. In vielen Fällen, wie auch diesem, hätte er die Leiche eigentlich am liebsten gar nicht gesehen. Aber das war unerlässlich. Er konnte dadurch nicht nur einen gewissen Kontakt zum Opfer herstellen - wobei der symbolische Akt, die Leiche wirklich berührt zu haben, ihn während einer Mordermittlung mit der notwendigen Motivation versorgte -, es ermöglichte ihm manchmal auch, einen Einblick in die Seele sowohl des Täters als auch des Opfers zu erhalten. In seinen Augen hatte das nichts mit Übersinnlichkeit zu tun; es war im Sherlock Holmes'schen Sinne eher ein Weg, von den Details, die er beobachtete, auf die Umstände, die sie geschaffen hatten, zu schließen. Andererseits konnte er nicht leugnen, dass er manchmal tatsächlich ein Gefühl dafür bekam, wie der Mörder dachte und wie seine nächsten Schritte aussehen könnten.
      Durch die Missbilligung in Loders Ton gewann Banks den Eindruck, dass er ein hochgradig moralischer Mann war, den nicht nur der Mord empörte, sondern auch die Verzögerung, die Leiche dorthin zu bringen, wo sie hingehörte. Außerdem handelte es sich um die Leiche einer Frau und das schien ihm peinlich zu sein.
      Langsam ging Banks zum Bett und hob das Kissen hoch. Gristhorpe stand neben ihm. Das lange blonde Haar der Frau lag auf dem unteren Laken ausgebreitet. Sie war schön gewesen, daran gab es keinen Zweifel: eine feine Knochenstruktur, reiner Teint, volle Lippen. Außer ihrem Kopf waren nur ihr Hals und ihre Schulter entblößt, deren Alabasterhaut infolge des Sauerstoffmangels im Blut an manchen Stellen bläulich verfärbt war.
      Ihre linke Hand hielt den oberen Teil des Lakens fest und bauschte ihn auf. Ihre Fingernägel waren rot lackiert, aber Banks meinte, auch Blutspuren an ihren Fingerspitzen und verschmierte Flecken auf dem weißen Laken erkennen zu können. Er schlug das Laken auf. Darunter war sie nackt. Behutsam legte er es wieder zurück, so als wollte er vermeiden, dass sie weitere Peinlichkeiten verursachte. Loder war nicht der einzige sensible Mensch, was immer er auch denken mochte.
      Gristhorpe öffnete eines ihrer Augenlider. »Hier«, sagte er und zeigte auf die roten, stecknadelkopfgroßen Punkte in den ehemals blauen Augen.
      Banks nickte. Es handelte sich um punktförmige Hautblutungen der Kapillaren, ein Zeichen von Asphyxie, also von Erstickung, die in diesem Fall mit aller Wahrscheinlichkeit durch das Kissen hervorgerufen worden war.
      Banks berührte ihre rechte Hand und schauderte; durch die Leichenstarre war sie kalt und steif.
      »Wir haben selbstverständlich Haut- und Blutproben genommen«, berichtete Loder, als er sah, dass Banks die Fingernägel untersuchte. »Sieht aus, als hätte sie sich gewehrt. Wir müssten damit in der Lage sein, den Mörder zu bestimmen, vielleicht können wir sogar ein DNA-Profil erstellen.«
      »Dafür haben wir keine Zeit«, entgegnete Gristhorpe. »Dieser Kerl muss so schnell wie möglich gestoppt werden.«
      »Gu-ut«, sagte Loder mit seinem langsamen Brummen, »aber vor Gericht kann es nützlich sein. Ist sie das, die, nach der Sie suchen?«
      »Wir haben keine besonders gute Beschreibung«, antwortete Gristhorpe. »Alan?«
      »Kann ich noch nicht sagen.« Banks wandte sich an Loder. »Aber sie war mit dem Mann hier, sagten Sie?«
      »Ja. Der mit dem sympathischen Lächeln. Das haben Sie ja in Ihren Unterlagen besonders erwähnt. Deswegen haben wir Sie hergerufen.«
      »Irgendwelche Ausweispapiere?«, wollte Gristhorpe wissen.
      Loder schüttelte den Kopf. »Nichts. Der Täter hat alles mitgenommen. Kleidung,

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