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Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln

Titel: Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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an.«
      »Bist du dienstlich da?«
      »Ja.«
      Schweigen.
      »Bist du noch da, Dad?«
      »Natürlich. Wann kommst du uns mal wieder besuchen?«
      »Zu Weihnachten. Du, ich habe hier ein paar echt tolle Leute kennen gelernt. Sie machen Musik und so. Mit einem Freund will ich eine Band gründen, er hat mir großartigen Blues vorgespielt. Hast du mal von Robert Johnson gehört? Oder von Muddy Waters?«
      Banks musste lächeln und seufzte. Wenn Brian sich nur einmal die Mühe gemacht hätte, seine Plattensammlung durchzuschauen - aber natürlich will kein Teenager der Welt den Musikgeschmack seines Vaters teilen -, dann hätte er nicht nur die gerade Erwähnten gefunden, sondern unter mehreren Dutzend anderen auch Little Walter, Bessie Smith und Big Bill Broonzy.
      »Ja, ich habe von ihnen gehört«, antwortete er. »Ich bin froh, dass du Spaß hast. Hör mal, melde dich. Deine Mutter sagt, du schreibst nicht oft genug.«
      »Tut mir Leid. Es gibt hier wirklich eine Menge zu tun. Aber ich werde versuchen, mich zu bessern, versprochen.«
      »Tu das. Du ...«
      Das Guthaben auf seiner Karte ging aus und er hatte keine andere mehr. Nur noch ein paar Sekunden, um sich eilig zu verabschieden, dann brach die Verbindung ab. Als Banks den Hörer auflegte und danach zurück ins Hotel ging, fühlte er sich leer. Warum war das jedes Mal das Gleiche, fragte er sich. Man rief einen geliebten Menschen an, und wenn das Gespräch beendet war, fühlte man nur, wie verflucht weit weg man sich von ihm befand. Vielleicht war es an der Zeit, noch ein bisschen Musik zu hören und dann zu versuchen, Schlaf zu finden. Einen Schlaf, der einen von allen Sorgen befreite. Ein wenig Hoffnung.
     
     

* DREIZEHN
     
    * I
     
    Hotel oder Bed and Breakfast - in Bezug auf das traditionelle englische Frühstück schien das keinen großen Unterschied zu machen, dachte Gristhorpe am nächsten Morgen. Natürlich gab es im Mellstock Hotel eine größere Frühstücksauswahl als in einer typischen Fremdenpension, aber niemand, der bei klarem Verstand war, würde den Tag mit einem kleinen kontinentalen Frühstück, bestehend aus einem trockenen Croissant und einem Finkennäpfchen Erdbeermarmelade in einem Plastikbehälter, beginnen. Und so mühte sich Banks mit einem Räucherhering mit besonders vielen Gräten ab, während Gristhorpe bei Eiern mit Speck geblieben war und es schon bereute. Zwischen ihnen stand für beide ein Körbchen mit kaltem Toast und eine Kanne dünner Pulverkaffee.
      Gristhorpe war grantig. Er hatte nicht gut geschlafen, die Matratze war zu weich gewesen und nun machte ihm sein Rücken zu schaffen. Und das Frühstück verbesserte die Stimmung auch nicht gerade, er spürte schon die ersten Anzeichen eines Sodbrennens.
      »Ich habe gestern noch auf einen Schlummertrunk in der Hotelbar vorbeigeschaut«, erzählte er, schob seinen Teller zur Seite und schenkte sich Kaffee nach. »Ich dachte, ich könnte vielleicht etwas von den Stammgästen erfahren.«
      »Und?«, meinte Banks und zog eine Gräte aus dem Mundwinkel.
      »Nicht viel. Ein Paar aus Wolverhampton, das für eine Woche hier ist, hat mir erzählt, dass die Barlows, so haben sich Chivers und seine Freundin genannt, ein-, zweimal in der Bar waren. Immer nett und freundlich. Sie haben genickt und gegrüßt, aber nie ein Gespräch angefangen. Die Frau dachte, sie wären in den Flitterwochen.«
      »Weißt du was«, sagte Banks, »er fängt wirklich an, mir auf die Nerven zu gehen, dieser Chivers. Er taucht irgendwo auf, rennt lächelnd wie der Saubermann herum, und nebenbei sterben Menschen.«
      »Was erwartest du?«
      »Mich nervt seine verfluchte Unverfrorenheit. Es kommt mir vor, als würde er uns herausfordern und Fangt-michdoch mit uns spielen.«
      »Ja, ich verstehe genau, was du meinst«, antwortete Gristhorpe mit finsterem Gesicht. »Und wir werden ihn nicht fangen, wenn wir hier rumsitzen und in diesem fantastischen Beispiel englischer Kochkunst rumstochern. Lass uns gehen.« Er schob seinen Teller weg, stand abrupt auf und überließ es Banks, ihm zu folgen.
      Der Hotelmanager hatte ihnen ein kleines Zimmer im Erdgeschoss zur Verfügung gestellt, um die Befragungen durchzuführen. Zunächst lasen sie sich die Aussagen durch, die Inspector Loder und seine Leute von dem Hotelpersonal aufgenommen hatten; dann baten sie, mit Meg Wayne, dem Zimmermädchen, sprechen zu dürfen.
      Sie sah nicht älter als vierzehn oder

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