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Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln

Titel: Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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und ... Aber in dem Zimmer hat es nach etwas anderem gerochen ... nach einer Art Kiefernduftpolitur ... ich weiß auch nicht. Warum sollte jemand die Möbel in einem Hotelzimmer polieren?«
      »Danke, Meg«, sagte Gristhorpe. »Sie können jetzt gehen. Sie haben uns sehr geholfen.«
      »Wirklich? Danke.« Sie ging zur Tür und drehte sich mit der Hand auf dem Griff noch einmal um. »Ich habe heute keine Lust, Sir«, erklärte sie. »Unter uns, ich habe heute Morgen wirklich keine Lust, irgendwelche Türen in diesem Hotel zu öffnen.« Und dann verschwand sie.
      Gristhorpe griff in seine Jackentasche, holte eine Packung Renny hervor, die er für solche Notfälle wie englisches Frühstück und Fish and Chips aus dem Süden bei sich trug, und schluckte zwei Pastillen.
      »Alles in Ordnung?«, fragte Banks.
      »Ja.« Gristhorpe verzog sein Gesicht. »Nur dass ich auf meine Ernährung achten sollte.«
      Als Nächstes sprachen sie mit Maureen, der Empfangsdame, die ziemlich gereizt darüber war, von ihrem Arbeitsplatz weggerufen zu werden. Gristhorpe genoss das Abflauen seiner Magenübersäuerung und überließ Banks den größten Teil der Befragung. Sie hatte ihnen sehr wenig zu erzählen, außer dass die Barlows nur mit einem hellbraunen Koffer am Mittwochabend, den vierundzwanzigsten September, um zirka sechs Uhr angereist waren. Sie hatte ihnen die Parkmodalitäten erklärt und das Kraftfahrzeugkennzeichen aufgenommen. Dann hatte er die beiden als Mr und Mrs Barlow im Gästebuch eingetragen und eine Adresse in Lichfield angegeben. Loder hatte das bereits überprüft und herausgefunden, dass die Adresse nicht existierte. Nein, Maureen hatte nicht um Ausweispapiere gebeten. Warum auch? Und ja, natürlich war die Rechnung nicht beglichen worden. Wenn man gerade seine Liebhaberin ermordet hatte, hielt man wohl kaum an der Rezeption an und bezahlte seine Rechnung, oder? Nein, niemand habe ihn fortgehen sehen. Dieses Haus sei weder ein Gefängnis noch ein russischer Gulag. Was sie von ihnen gehalten habe? Ganz normale Leute, niemand, nach denen man sich auf der Straße umgedreht haben würde. Nach ihr vielleicht, aber er sei lediglich ein unscheinbarer Typ mit einem netten Lächeln gewesen. Maureen erinnerte sich, dass sie sich sogar gefragt hatte, was so ein attraktives, wenn auch etwas hochnäsiges Mädchen wie sie von einem wie ihm wollte.
      Und das war es dann. Sie sprachen noch kurz mit Mr Ballard, der sich nicht erinnern konnte, die Barlows überhaupt gesehen zu haben, sowie mit dem Pagen, der ihren Koffer auf ihr Zimmer getragen hatte und sich an nichts weiter erinnerte, als dass der Typ ihm ein Pfund Trinkgeld gegeben hatte. Niemand wusste, wie sie ihre Zeit verbracht hatten. Spaziergänge, am Abend ins Kino oder in einen Pub. Nichts war ungewöhnlich an ihnen. In Weymouth gab es sonst auch nichts zu tun.
      Als sie ihre Befragungen beendet hatten, war es halb zwölf. Inspector Loder hatte angekündigt, er würde am Vormittag vorbeischauen, sobald die Autopsieergebnisse verfügbar seien, und sie trafen ihn, als er gerade die Hotelhalle betrat. Er sah aus, als hätte er auch schlecht geschlafen, fand Gristhorpe. Unter den Augen hatte er tiefe Ringe und sein langes Gesicht war blass und ausgemergelt. Die drei beschlossen, die Ergebnisse an der frischen Luft auf der Strandpromenade zu besprechen.
      »Und, was gibt's?«, fragte Gristhorpe, als sie sich gegen das Geländer lehnten. Eine schwache Brise zerzauste sein dichtes, graues Haar. Es war bewölkt, aber einigermaßen warm. Über ihren Köpfen kreischten Seemöwen.
      Loder schüttelte langsam seinen Kopf. »Zuerst haben wir Ermittlungen am Fährhafen angestellt, aber niemand kann sich an einen Mann erinnern, auf den die Beschreibung passt. Aber das hat nicht viel zu bedeuten, denn dort war gestern eine Menge los. Und die Autopsieergebnisse bestätigen die Vermutungen des Arztes. Sie starb an Erstickung, die Fasern in ihren Lungen deuten darauf hin, dass sie mit dem Kissen erstickt wurde. Für Drogen oder dergleichen gibt es keine Anzeichen; es dauert allerdings noch eine Weile, bis alle Testergebnisse zurückkommen. Das Hautgewebe haben wir zum DNA-Test geschickt - sieht übrigens so aus, als hätte unser Mann Blutgruppe 0 -, aber das braucht alles noch Zeit. Kurz vor ihrem Tod hatte sie Geschlechtsverkehr, und da es keine Anzeichen für eine Vergewaltigung gibt, nehmen wir an, dass es in ihrem Einverständnis geschah. Ansonsten war sie

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