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Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln

Titel: Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Knöcheln heruntergezogen, ihre Knie auseinander gedrückt und sich auf sie gelegt.
      Als die Wellen der Lust sie durchströmten, streckte Mandy ihre Arme aus und griff in das Heidekraut. Bald wurde Mark schneller und erzeugte tief in seiner Kehle grunzende Laute. Mandy wusste, dass das Ende nahe war. Sie konnte den Portwein und den Stiltonkäse in seinem Atem riechen und seine Stoppeln an ihrer Schulter spüren. Je lauter er stöhnte, desto fester krallte sie sich ins Heidekraut, doch selbst als er kam und sie ihn mit ekstatischen Schreien anfeuerte, war ihr bewusst, dass das, was sie mit ihrer rechten Hand umklammerte, weder Gras noch Heidekraut war, sondern etwas Weicheres, eine Art Stoff, vielleicht sogar ein Kleidungsstück.
     
     

* SECHS
     
    * I
     
    Dieser Sonntagmorgen verstrich in Eastvale wie die meisten Sonntage. Die Einheimischen lasen die Zeitung, wuschen ihre Autos, schoben den Braten in die Röhre, gingen in die Kirche und machten sich im Garten zu schaffen. Manche unternahmen Spaziergänge durch die Landschaft oder besuchten Verwandte in der Nähe. Das herrliche Wetter hielt an und lockte natürlich Touristen her, die den Marktplatz mit ihren Autos verstopften, für Fotos neben dem historischen Kreuz oder vor der Fassade der normannischen Kirche posierten, sich vielleicht ein Mittagessen im Queen's Arms oder Tee und Sandwiches im Golden Grill schmecken ließen und dann zur Kunstgewerbeausstellung nach Helmthorpe, zum Schafmarkt nach Relton oder zum großen Flohmarkt auf Hoggetts Wiese bei Fortford fuhren. Und draußen in den Dales, in der Umgebung des gewaltigen Hexenberges zwischen Skieid und Swainshead, ging die Suche nach der siebenjährigen Gemma Scupham in den vierten Tag.
      Um halb zwölf Uhr am Vormittag betrat ein sehr nervöser und verkaterter Mark Hudson mit einer Tüte von Marks and Spencer das Polizeirevier von Eastvale. Er stellte sie kurzerhand auf den Tresen der Anmeldung ab, murmelte: »Das könnte Sie interessieren« und versuchte dann unauffällig zu verschwinden.
      Das gelang ihm aber nicht. Der Dienst habende Sergeant erhaschte einen flüchtigen Blick auf den gelben Stoff in der Tüte, und bevor Mark Hudson wusste, wie ihm geschah, wurde er höflich, aber bestimmt nach oben zur Kriminalpolizei geleitet.
      Gristhorpe, der wusste, dass sein Büro für das Verhör von Verdächtigen viel zu gemütlich war, hatte Hudson in ein Vernehmungszimmer mit Metalltisch, an den Boden geschraubten Stühlen und einem kleinen, mit einem Metallgitter versehenen Fenster geführt. Es roch nach Putzmitteln und abgestandenem Zigarettenqualm.
      Zusammen mit Richmond, der mitschreiben sollte, setzte sich Gristhorpe resolut einem schwitzenden Mark Hudson gegenüber und begann.
      »Wo haben Sie die Sachen gefunden?«
      »Im Hochmoor.«
      »Geht es etwas genauer?«
      »An der Straße zwischen Rosedale Abbey und Hutton-leHole. Wo genau, weiß ich nicht mehr.«
      »Wann?«
      »Gestern Nacht. Hören Sie, ich ...«
      »Was haben Sie da oben gemacht?«
      Hudson hielt inne und fuhr mit der Zunge über seine Lippen. Er schaute sich im Zimmer um und Gristhorpe merkte, dass ihm nicht gefiel, was er sah. »Ich ... also, ich war bei einer Betriebsfeier im White Horse. Ich war auf dem Nachhauseweg.«
      »Wo wohnen Sie?«
      »In Helmsley.«
      »Für welche Firma arbeiten Sie?«
      Hudson schien von der Frage überrascht zu sein. »Bei Burton. Der Modefirma. Ich bin Vertreter.«
      »Und diese Feier, was hatte die für einen Anlass?«
      »Äh, es gab eigentlich keinen ... Ich meine, es war nur eine inoffizielle Angelegenheit, ein paar Kollegen haben sich zum Essen getroffen.«
      »Verstehe.« Gristhorpe lehnte sich zurück. »Und weshalb haben Sie an einem so gottverlassenen Ort angehalten?«
      »Ich musste ... äh, Sie wissen schon, ein menschliches Bedürfnis.«
      »Waren Sie allein?«
      »Ja.«
      Gristhorpe witterte eine Lüge, aber er ließ es dabei bewenden.
      »Warum haben Sie so lange gewartet, bevor Sie hergekommen sind? Ihnen muss doch klar gewesen sein, was Sie da gefunden haben. Es hat in allen Zeitungen gestanden.«
      »Ich weiß. Ich dachte nur ... Es war schon sehr spät. Außerdem habe ich befürchtet, da hineingezogen zu werden.« Er beugte sich vor. »Und damit lag ich ja nicht ganz falsch, oder? Da entschließe ich mich zu helfen und schon werde ich verhört wie ein Verdächtiger.«
      »Mr Hudson«, sagte Gristhorpe,

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