Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung
erzählen. Ich möchte nicht, dass er in diese Sache hineingezogen wird. Außerdem geht es Sie auch gar nichts an. Danny ist wahrscheinlich mit seiner Mieze abgehauen.«
»Nein. Marci Lapwing ist noch da. Aber egal. Wechseln wir das Thema. Wie erklären Sie sich die beiden Männer, die Sie aufgesucht haben?«
»Keine Ahnung. Vielleicht hat ihr Ehemann sie geschickt?«
»Welcher Ehemann?«
»Der von der Mieze. Marci Was-weiß-ich.«
»Sie ist nicht verheiratet. Seitdem wir das letzte Mal miteinander gesprochen haben«, sagte Banks und senkte seine Stimme, »haben sich die Dinge auf verschiedene Weise zum Schlimmeren gewendet. Wir sprechen hier wirklich über sehr ernsthafte Angelegenheiten. Es sieht so aus, als wäre Ihr Mann in Mord, Geldwäsche, Diebstahl und Betrug verwickelt und als wäre er zum Teil für das brutale Zusammenschlagen einer jungen Frau verantwortlich.«
»Mein Gott... ich ...«
»Ich weiß. Sie haben das alles nicht ernst genommen. Und Sie wollten es auch nicht. Werden Sie es jetzt ernst nehmen?«
Sie begann, mit ihrem Kaffeelöffel herumzuspielen. »Ja. Ja, natürlich. Ich nehme an, Sie sprechen von dem Mord an Keith Rothwell?«
»Ja.«
»Und wer ist zusammengeschlagen worden?«
»Eine Freundin von Mr. Rothwell. So, wie es aussieht, haben sowohl Keith Rothwell als auch Ihr Mann Geld für einen Mr. X gewaschen. Wir glauben zu wissen, um wen es sich dabei handelt. Ich kann Ihnen den Namen aber leider nicht verraten. Rothwell hat entweder etwas von dem Geld gestohlen oder damit gedroht, zu reden. Vielleicht auch beides. Und Mr. X hat Ihren Ehemann gebeten, ihn aus dem Wege zu räumen.«
Sie schüttelte den Kopf. »Danny? Nein, das glaube ich nicht. Er könnte niemanden umbringen.«
»Lassen Sie mich ausreden, Mrs. Clegg. Er hat getan, um was er gebeten wurde. Vielleicht war sein eigenes Leben bedroht, wir wissen es nicht. Sofort nachdem er die Beseitigung von Keith Rothwell arrangiert hat, ist er entweder selbst zur Bedrohung geworden oder er hat sich mit einer Menge illegalen Geldes aus dem Staub gemacht, und deshalb hat Mr. X zwei Schläger losgeschickt, um ihn aufzuspüren. Vielleicht hatte er es kommen gesehen und gewusst, was sie tun würden. Von da an können wir nur noch spekulieren.«
»Und das erklärt die beiden Männer?«
»Ja.« Banks beugte sich vor und legte seine Arme auf den Tisch. »Sie haben das Büro Ihres Exmannes aufgesucht, sie haben Sie aufgesucht und dann haben sie eine junge Frau aufgesucht, mit der sie mich sprechen sahen. Sie ist diejenige, die zusammengeschlagen wurde. Jetzt sagen Sie mir bitte noch einmal, Mrs. Clegg, ob Sie jemals eine Pamela Jeffreys gesehen oder von ihr gehört haben? Sie wurde in Yorkshire geboren, ihre Familie kommt aber ursprünglich aus Pakistan. Sie ist ungefähr einen Meter sechzig groß, hat eine schlanke Figur, Mandelaugen und langes schwarzes Haar, das sie manchmal zurückgebunden trägt. Sie hat einen glatten olivfarbenen Teint und einen goldenen Knopf im linken Nasenflügel. Sie ist klassische Musikerin, Bratschistin bei der Northern Philharmonia.«
Während Banks Pamela Jeffreys beschrieb, beobachtete er Melissas Gesicht. Als er geendet hatte, schüttelte sie den Kopf. »Ehrlich«, sagte sie. »Ich habe sie nie gesehen, und Danny hat nie eine solche Frau erwähnt. Sie ist anscheinend eine beeindruckende Person, aber das ist nicht sein Typ.«
»Welcher Typ?«
»Intelligente Frauen. Karrierefrauen. Es hat ihn zu Tode erschreckt, als ich begann, mit meinem Weingeschäft Erfolg zu haben. Am Anfang konnte er sich noch darüber lustig machen und es als mein kleines Hobby ansehen. Sie sagten, sie ist klassische Musikerin?«
»Ja.«
»Er mag klassische Musik nicht. Er mag einzig und allein diesen grässlich traditionellen Jazz. Eine Frau wie die, die sie beschrieben haben, würde Danny zu Tode langweilen. Außerdem scheint sie so großartig zu sein, dass ich mich bestimmt an sie erinnern würde.«
Eine leichte Windböe blies durch das Zentrum und trug den Geruch von Espresso und gebratenen Speck aus dem Café. »Noch zwei Dinge«, sagte Banks. »Erstens: Als Sie noch mit Ihrem Mann zusammengelebt haben, sind Ihnen da jemals Bekannte oder Mandanten von ihm begegnet, die Sie als zwielichtig bezeichnen würden?«
Sie lachte. »Ach, ein Steuerrechtsanwalt hat eine Menge zwielichtiger Mandanten, Chief Inspector. Damit verdient er sein Geld. Aber
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