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Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung

Titel: Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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eine Furche, einen Moment lang drehte sie die Augen nach oben, als wollte sie ihre Wimpern untersuchen. Dann schaute sie erneut auf ihre Uhr, biss sich auf die Unterlippe und hockte sich mit zusammengedrückten Knien auf die Stuhlkante. »Da war jemand. An den Namen kann ich mich nicht mehr erinnern, aber vielleicht fällt er mir wieder ein, wenn Sie mir etwas Zeit geben. Auf jeden Fall hatte er diesen traurigen Blick, wie ein Hund.«
      Banks setzte sich wieder hin. »Unter welchen Umständen haben Sie seine Bekanntschaft gemacht?«
      »Wie gesagt, Danny vertritt keine Strafsachen, aber er ist Anwalt, und anscheinend war er der einzige Jurist, den dieser Kerl kannte. Laut Danny haben sich die beiden in einem Pub kennen gelernt und sind bei ein paar Drinks ins Gespräch gekommen. Sie wissen ja, wie das ist. Der Kerl ist in der Armee gewesen, drüben in Nordirland. Als er dann verhaftet wurde, fiel ihm Danny ein.«
      »Und dann?«
      »Danny hat ihn an jemand anderen weitergeleitet. Ich erinnere mich nur daran, weil der Mann einmal bei uns vorbeigekommen ist. Aus irgendeinem Grund war er nicht ganz zufrieden mit dem Anwalt, den Danny ihm empfohlen hatte. Ich glaube, es lag wohl an dem Honorar oder so. Sie hatten einen kleinen Streit, aber Danny konnte ihn wieder beruhigen. Nachdem sie etwas zusammen getrunken hatten, ist der Mann gegangen. Ich habe ihn nie wiedergesehen oder etwas von ihm gehört. Um was es eigentlich ging, habe ich nicht ganz mitgekriegt.«
      »Wie lange ist das her?«
      »Etwas mehr als zwei Jahre. Kurz bevor wir uns getrennt haben.«
      »Und mehr fällt Ihnen zu dem Mann nicht ein?«
      »Nein. Nicht auf Anhieb.«
      »In welchem Pub haben sich die beiden kennen gelernt?«
      »Das weiß ich nicht mehr. Aber ist das nicht seltsam? Sie haben doch davon gesprochen, einen Mörder im Pub anzuheuern. Und wenn das nun dieser Mann war?«
      »Weswegen ist er verhaftet worden?«
      »Es hatte mit Körperverletzung zu tun, glaube ich. Eine Schlägerei. Ich weiß nur, dass es nichts wirklich Ernsthaftes war. Auf jeden Fall kein Mord oder so etwas. Hören Sie, ich muss nun wirklich gehen. Ich versuche, mich an mehr zu erinnern, versprochen.«
      »Nur noch eine Sache«, sagte Banks. »Können Sie sich an den Namen des Anwalts erinnern, an den Ihr Mann ihn weitergeleitet hat? Dann können wir ihn vielleicht durch unsere Akten aufspüren.«
      Einen Augenblick presste sie nachdenklich ihre Lippen zusammen. »Atkins«, sagte sie dann. »Ja, es wird Harvey Atkins gewesen sein. Er und Danny sind gute Freunde und Harvey vertritt auch Strafsachen.«
      »Vielen Dank«, sagte Banks, doch sie war bereits davongeeilt.
      »Ich melde mich«, rief sie über die Schulter.
      Banks ging zur Treppe. Während er mit Melissa Clegg gesprochen hatte, war ihm wieder eingefallen, was ihm den ganzen Morgen keine Ruhe gelassen hatte. Er beschloss, erst seine Neugier zu befriedigen, bevor er sich mit Ken Blackstone traf. Jetzt ging es Schlag auf Schlag.
     
     

* ZWÖLF
     
    * I
     
    »Fahren Sie über die Dörfer«, sagte Sergeant Hatchley. »Wir haben es nicht eilig.«
      Statt am Kreisel beim Red Lion Hotel nach Osten zur A1 abzubiegen, fuhr Susan südöstlich am Rand der Dales entlang durch Masham, Ripon und Harrogate.
      Während der Fahrt rauchte Hatchley überhaupt nicht, allerdings bestand er auf einer Kaffeepause in einem Café in Harrogate, während der er drei Zigaretten hintereinander rauchte. Es war völlig anders, als mit Banks unterwegs zu sein. Zunächst einmal fuhr Banks gerne selbst, außerdem spielte er immer Musik, manchmal annehmbare, manchmal unausstehliche. Hatchley zog es vor, mit verschränkten Armen dazusitzen und durch die Windschutzscheibe auf die vorbeirauschende Landschaft zu starren, wobei er in seinem dumpfen Geiste bestimmt Visionen von nackten Brüsten hatte.
      Sie wünschte, nicht die ganze Zeit mit Männern zusammenarbeiten zu müssen. Egal, ob sie einmal Gefühle zeigte, eine bissige Bemerkung machte oder aus irgendeinem Grund einen Tag frei haben wollte, immer wurde es damit begründet, dass sie wohl »mal wieder ihre Tage« habe. Jeder verlangte von ihr, sich ohne Klagen damit abzufinden und spielend damit fertig zu werden.
      Aber vielleicht war sie ein bisschen ungerecht. Hatchley einmal ausgenommen, konnte sie über ihre Arbeitskollegen im Allgemeinen nicht klagen. Phil Richmond, mit dem sie die meiste Zeit verbrachte, war ein feiner Kerl.

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