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Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung

Titel: Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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wollen, aber ...«
      »Schon in Ordnung, Sir«, sagte Richmond. »Verstehe. Ich bleibe so lange, wie Sie mich brauchen.«
      »Guter Junge. Susan, haben Sie etwas Interessantes in dem Terminkalender gefunden?«
      Susan Gay schüttelte den Kopf. »Noch nicht, Sir. Er hatte gestern Morgen einen Arzttermin bei Dr. Hunter. Ich habe in der Praxis angerufen. Er hat den Termin wahrgenommen. Eine Routineuntersuchung, keine Probleme. Ich arbeite mich gerade durch. Er hat nicht viel aufgeschrieben, vielleicht hat er im Computer mehr eingetragen. Ein paar Namen gibt es, die man überprüfen kann. Hauptsächlich regionale Firmen. Allerdings muss ich sagen, Sir, er hatte nicht gerade einen vollen Terminkalender. Es gibt eine Menge leere Tage.«
      »Vielleicht hat er das Geld nicht gebraucht. Vielleicht konnte er es sich leisten, nur die Rosinen rauszupicken. Reden Sie mal mit jemandem von seinem früheren Arbeitgeber, Hatchard und Pratt. Sie haben ihre Kanzlei direkt an der Market Street. Die können uns vielleicht etwas über seine Vergangenheit erzählen.« Gristhorpe schaute auf seine Uhr. »Na gut, wir haben alle eine Menge zu tun, packen wir es an.«
     
    * II
     
    »Meine Mutter schläft leider noch«, erfuhr Banks auf der Arkbeck Farm von Alison. »Ich habe ihr gesagt, dass Sie hier waren ...« Sie zuckte mit den Schultern.
      Merkwürdig, dachte Banks. Man sollte doch annehmen, dass eine Mutter ihre Tochter tröstet und vor neugierigen Polizisten in Schutz nimmt. »Ist Ihnen noch etwas eingefallen?«, fragte er.
      Alison Rothwell sah erschöpft und sehr mitgenommen aus. Ihr ungewaschenes und leicht fettiges Haar war zurückgebunden, was ihre hohe Stirn betonte. Sie trug ein schlichtes weißes T-Shirt und eine stonewashed Designerjeans. Sie saß mit untergeschlagenen Beinen da, und während sie redete, drehte sie den Ring am kleinen Finger ihrer rechten Hand. »Eigentlich nicht«, sagte sie. Durch das Lispeln klang sie wie ein kleines Mädchen.
      Sie saßen in einem kleinen, freundlichen Zimmer mit elfenbeinfarbenen Wänden und blauen Polstermöbeln im hinteren Bereich des Hauses. Vor einer Wand stand ein Bücherregal, in dem sich hauptsächlich Taschenbücher befanden, deren Rücken eine flimmernde Fläche aus orange, grün und schwarz bildeten. An der gegenüberliegenden Wand stand ein Klavier, dessen Kirschholzschliff auf Hochglanz poliert war. Auf dem Klavier lag ein unordentlicher Stapel Noten. Constable Smithies, die Polizistin, die bei den Rothwells geblieben war, saß mit aufgeschlagenem Notizbuch diskret in einer Ecke. Phil Richmond beschäftigte sich oben in Keith Rothwells Arbeitszimmer mit dem Computer.
      Durch das große Erkerfenster, das ein wenig geöffnet war und Vogelgezwitscher und frische Luft hereinließ, sah man hinaus über Fortford und das jenseitige Tal. Für Banks war dies ein recht vertrauter Blick; er kannte ihn bereits von der anderen Seite Reltons, von »Maggie's Farm« aus, sowie vom Haus eines Mannes namens Adam Harkness in der Talsohle. Die Landschaft beeindruckte ihn immer wieder, selbst an einem trüben Tag wie heute. Die graubraunen Ruinen der Devraulx-Abtei schimmerten durch die Bäume auf ihrem Gelände, die Häuser von Lyndgarth gruppierten sich um ihre abfallende Rasenfläche, und über dem Mosaik aus blassgrünen Feldern und Natursteinmauern, die steil in die Höhe ragten, thronte die bedrohliche Silhouette von Aldington Edge, einer langen Kalksteinwand, von oben bis unten mit Spalten durchzogen, die funkelten wie die Zähne eines Skeletts.
      »Mir ist klar, dass es schmerzhaft ist, sich zu erinnern«, fuhr Banks fort, »aber wir benötigen jede Hilfe, die wir bekommen können, wenn wir diese Männer fassen wollen.«
      »Ich weiß. Es tut mir Leid.«
      »Können Sie sich erinnern, zwischen dem Moment, als die Männer hinausgegangen sind, und dem Knall irgendwelche Geräusche gehört zu haben?«
      Alison runzelte die Stirn. »Ich glaube nicht.«
      »Haben Sie keine Geräusche eines Kampfes gehört? Oder ein Schreien?«
      »Nein. Es war alles vollkommen still. Daran erinnere ich mich.«
      »Kein Wortwechsel?«
      »Ich habe nichts gehört.«
      »Und Sie können nicht sagen, wie lange sie vor dem Schuss draußen waren?«
      »Nein. Ich hatte Angst und machte mir Sorgen. Mama saß mir genau gegenüber. Ich konnte sehen, wie verängstigt sie war, aber ich konnte nicht das Geringste tun. Ich habe mich vollkommen ohnmächtig

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