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Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung

Titel: Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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wegen der Sache im Park.«
      Sie schüttelte vorsichtig und langsam ihren Kopf. »Nein. Es war mein Fehler. Sie mussten diese Fragen stellen. Ich habe überreagiert. Ist dies ein offizieller Besuch? Haben Sie die Männer gefunden? Die beiden, die mich verletzt haben?«
      »Nein. Aber wir wissen, wer sie sind. Sie werden nicht ungeschoren davonkommen.«
      »Warum sind Sie gekommen?«
      »Ich ... das ist eine gute Frage.« Banks lachte nervös, wandte seinen Blick ab und schaute nach draußen auf die schwankenden Baumwipfel. »Um Sie zu sehen, nehme ich an«, sagte er. »Um Ihnen ein paar Weintrauben und etwas Mozart zu bringen. Ich war zufällig gerade in der Gegend, wissen Sie, und habe CDs gekauft.«
      »Was denn für welche?«
      Banks zeigte sie ihr: Schostakowitschs 24 Präludien und Fugen, gespielt von Keith Jarrett; Waltons Bratschenkonzert, gespielt von Nobuko Imai. Sie hob die Augenbrauen. »Interessant.« Dann tippte sie auf die Walton-CD. »Sehr schön, wenn man es richtig spielen kann«, sagte sie. »Aber unglaublich schwierig. Sie macht es sehr gut.«
      »In den Anmerkungen steht, dass die Bratsche ein introvertiertes Instrument ist, eine poetische Philosophin. Erkennen Sie sich darin wieder?«
      »Mein Lehrer hat mir immer gesagt, dass ich aufpassen muss, nicht im Orchester unterzugehen. Das kann Bratschen leicht passieren. Aber ich kann mich ganz gut behaupten.«
      »Wie lange müssen Sie noch hier bleiben?«
      »Ich denke noch eine Woche oder so. Ich würde auf der Stelle aufstehen und nach Hause gehen, aber ich glaube, mein Bein ist gebrochen.«
      »Stimmt. Das rechte.«
      »Mist. Das schönere.«
      Banks lachte.
      »Haben Sie die Männer gefasst, die Robert getötet haben?«, fragte sie. »Waren es dieselben?«
      Banks erzählte ihr im Wesentlichen, was mit Jameson passiert war, ließ aber die grausigeren Einzelheiten aus.
      »Einer ist also davongekommen?«, sagte sie.
      »Bisher.«
      »Dann ist es ja nicht schlecht gelaufen.«
      »Nicht schlecht«, stimmte Banks ihr zu. »Eine Erfolgsquote von fünfzig Prozent. Das ist besser als der Polizeidurchschnitt.«
      »Werden Sie dafür befördert werden?«
      Er lachte. »Das bezweifele ich.«
      »Schauen Sie nicht so besorgt«, sagte sie und legte ihre bandagierte Hand auf seine. »Ich werde wieder gesund. Und geben Sie sich nicht die Schuld ... Sie wissen schon ... für das, was mir passiert ist.«
      »Ich werde es versuchen.« Banks Augen begannen zu brennen. Er konnte ihr Namensarmband und die Kanüle sehen, die in der Vene ihres Handgelenkes steckte. Bei dem Anblick wurde ihm übel; es war schlimmer, als Jamesons Leiche gegen die Wand des Hotelzimmers gelehnt zu sehen. Es war merkwürdig, er konnte spielend mit dem Schauplatz eines Mordes fertig werden, aber beim Anblick eines einfachen Tropfes in einem Krankenhaus wurde ihm ganz anders.
      Pamela hatte Recht. Sie würde gesund werden. Ihre Wunden würden heilen und ihre Schönheit würde wiederhergestellt werden. In weniger als einem Jahr würde sie sich wieder regeneriert haben. Aber würde sich ihre Seele jemals vollständig erholen? Wie würde sie damit zurechtkommen, allein in ihrem Haus zu sein? Würde sie jemals wieder hören können, wie jemand auf ihre Wohnungstür zugeht, ohne vor Angst zusammenzuzucken? Er wusste es nicht. Manchmal erholte sich auch die Psyche von selbst. Wir sind oft wesentlich widerstandsfähiger, als wir glauben.
      »Werden Sie mich wieder besuchen?«, fragte sie. »Ich meine, wenn alles vorbei ist und ich wieder zu Hause bin. Werden Sie mich besuchen?«
      »Aber sicher werde ich das tun«, sagte Banks und musste mit schlechtem Gewissen an die Gefühle denken, die er für Pamela gehabt hatte.
      »Wirklich?«
      Er schaute in ihr unverletztes Mandelauge und sah in der Tiefe der schwarzen Pupille Angst schimmern. Er schluckte. »Ja, wirklich«, versprach er. Und er meinte es ernst. Er beugte sich zu ihr hinab und berührte mit seinen Lippen ihre gesunde Wange. »Ich gehe jetzt besser.«
     
    * II
     
    Why was he born so beautiful? Why was he born so tall? He's no bloody use to anyone, He's no bloody use at all.
     
    Das von Sergeant Hatchley und einem Katzenchor ausgewählter Constables in schiefen Harmonien vorgebrachte Yorkshire-Kompliment nahm Richmond sehr gut auf, dachte Banks, besonders für einen, der sonst Musik hörte, die wie Gheorghe Zamfir auf Valium klang.
      »Eine Ansprache!

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