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Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung

Titel: Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Hänseleien und Prügel provozierten. Im Moment war auch sein Gesicht grau.
      Er erinnerte Banks an Parkinson, einen ziemlich abstoßenden Jungen mit riesiger Nase, der in der vierten Klasse Zielscheibe des Spottes und Empfänger gelegentlicher Schläge gewesen war. Parkinson hatte Banks immer Leid getan - ein paar Mal hatte er ihn sogar verteidigt -, bis er ihn Jahre später zufällig wieder getroffen hatte. Er hatte sich in einen selbstgerechten, arroganten und humorlosen Parlamentsabgeordneten der Labour-Partei verwandelt, und in diesem Moment hatte Banks das Gefühl beschlichen, dass Parkinson damals wahrscheinlich nicht genug Prügel bezogen hatte.
      Offensichtlich hatte der Manager nie mehr so viele wüst aussehende, schlecht angezogene Polizisten auf einem Haufen gesehen, seit im Fernsehen keine Wiederholungen mehr von The Sweeney gezeigt wurden. Wohin er blickte, nur Jeans, Lederjacken, Anoraks, Blousons, T-Shirts und dreckige Turnschuhe. Nicht eine Uniform, Krawatte oder ein polierter Schuh war zu sehen, und der einzige Anzug war der blaue Polyesteranzug von Sergeant Hatchley, der so glänzte, dass man sich darin spiegeln konnte.
      Außerdem ließ sich nicht verbergen, dass einige der Beamten bewaffnet waren und dass zwei von ihnen kugelsichere Westen über ihren T-Shirts trugen.
      Da die Verantwortlichen der Polizei nicht wollten, dass die Öffentlichkeit sah, wie ein Großaufgebot von Beamten verschiedener Einsatzkommandos in einem ruhigen Hotel in Kensington an einem Donnerstag zur Mittagszeit eine Großoffensive inszenierte, waren diese beiden wahrscheinlich das Beste, was man kriegen konnte. Weste Nummer eins, der Größere, hieß Spike, wahrscheinlich wegen seines geschorenen Kopfes, und sein kleinerer, etwas behaarterer Kollege hieß Shandy. Spike war der Wortführer.
      »Hören Sie, Herr des Hauses«, sagte er zu dem mit großen Augen dastehenden Hotelmanager, »unser Boss hat uns gesagt, wir sollen kein großes Aufhebens um die Sache machen. Wir werden nicht die ganze Gegend evakuieren oder so einen Zirkus machen, wie man es im Fernsehen sieht. Wir gehen rein, entwaffnen ihn ganz ruhig, und schon ist die Sache gelaufen und wir verschwinden wieder. Okay? So haben wir keine Probleme und das Hotel keine schlechte Publicity.«
      Der Manager, der es eindeutig nicht gewohnt war. »Herr des Hauses« genannt zu werden, schluckte; sein enormer Adamsapfel hüpfte hoch und runter; er nickte.
      »Was wir allerdings tun müssen«, fuhr Spike fort, »ist, den Flur räumen. Ist außer diesem Jameson sonst noch jemand da oben?«
      Der Hotelmanager schaute auf das Schlüsselbrett. »Nur in Zimmer 316«, sagte er. »Es ist Mittagszeit. Die meisten Gäste sind zum Essen gegangen.«
      »Was ist mit den Zimmermädchen?«
      »Die sind schon fertig.«
      »Gut«, sagte Spike und wandte sich dann an einen der anderen in Turnschuhen, Jeans und Lederjacke. »Smiffy, geh und hol den Gast aus 316 runter. Aber leise, okay?«
      »Okay, Boss«, sagte Smiffy und ging zum Treppenhaus.
      Spike trommelte mit seinen langen Fingern auf die Rezeptionstheke und wandte sich an Banks. »Sie kennen diesen Kerl, diesen Jameson, richtig, Sir?«
      Banks war überrascht, dass er anscheinend seinen Dienstgrad nicht vergessen hatte und ihn mit Sir anredete. »Nicht persönlich«, sagte er und setzte ihn ins Bild.
      »Er hat einen Polizisten erschossen, richtig?«
      »Ja. Er hat auf zwei Polizisten geschossen. Einer ist tot, der andere liegt auf der Intensivstation und wartet darauf, herauszufinden, ob sein Gehirn noch da ist.«
      Spike packte einen Streifen Wrigley's Spearmint aus und steckte ihn in den Mund. »Was schlagen Sie vor?«, fragte er zwischen zwei Kaubewegungen.
      Banks wusste nicht, ob ihn Spike aus Höflichkeit oder Respekt um seine Meinung bat, aber er hatte keine Möglichkeit mehr, es herauszufinden. Als Smiffy mit einer ziemlich benommenen alten Frau, die ihren rosafarbenen Bademantel fest um den Hals zog, die Treppe herunterkam, klingelte das Telefon in der Rezeption. Der Manager nahm den Hörer und wurde beim Zuhören noch grauer. »Ja, Sir«, sagte er dann in die Sprechmuschel, »natürlich, Sir. Sofort, Sir.«
      »Und?«, wollte Spike wissen, als der Manager aufgelegt hatte. »Was ist los?«
      »Das war er. Der Mann aus Zimmer 324.«
      »Was hat er gewollt?«
      »Er möchte ein Roastbeef-Sandwich und eine Flasche Bier aufs Zimmer.«
      »Wie hat er

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