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Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung

Titel: Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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führte?«
      »Selbstverständlich bin ich mir sicher. Da es unprofessionell ist, um Klienten zu buhlen und sie abzuwerben, akzeptieren die meisten Firmen, dass sie ein paar Aufträge verlieren, wenn ein beliebter Mitarbeiter geht, um sich selbständig zu machen. Sagen wir, nur als Beispiel, Sie gehen zu einem bestimmten Zahnarzt in einer Gemeinschaftspraxis. Sie fühlen sich bei ihm in guten Händen. Er versteht, wie Sie sich beim Zahnarzt fühlen, er nimmt Ihnen die Angst. Wenn er die Gemeinschaftspraxis verlässt, um sich selbständig zu machen, gehen Sie dann mit ihm oder bleiben Sie und nehmen ein Risiko in Kauf?«
      Susan lächelte. »Ich verstehe, was Sie meinen. Glauben Sie, Sie könnten mir eine Liste mit den Namen der Klienten geben, die er mitgenommen hat?«
      Einen Augenblick lang kaute Pratt auf seiner Unterlippe, als würde er für sich die ethischen Aspekte einer solchen Bitte erörtern. »Ich wüsste nicht, was dagegen sprechen sollte«, antwortete er dann. »Aber Sie könnten die Namen auch anhand seiner Akten ermitteln.«
      »Ich danke Ihnen. Er muss auf irgendeine Art eine ziemliche Stange Geld verdient haben«, sagte Susan. »Wie hat er das gemacht?«
      Pratt legte seine haarigen Hände an den Fingerspitzen zusammen und formte ein Dreieck. »Genauso wie wir anderen auch, nehme ich an«, sagte er. »Durch harte Arbeit. Gute Investitionen. Ausgezeichneten Kundendienst. Und die Arkbeck Farm war ziemlich heruntergekommen, als er sie kaufte, müssen Sie wissen. Der Hof hat kein Vermögen gekostet, und er hatte keine Schwierigkeiten, eine günstige Hypothek auszuhandeln. Über die Jahre hat er aber eine Menge in das Haus gesteckt.«
      Susan schaute auf ihre Notizen und zog die Stirn in Falten, als hätte sie Schwierigkeiten, sie zu lesen oder zu verstehen. »Ich habe gehört, Mr. Rothwell besaß eine Reihe von Geschäften. Wissen Sie etwas darüber?«
      Pratt schüttelte den Kopf. »Eigentlich nicht. Soviel ich weiß, war er an der Vermittlung von Haus- und Grundbesitz interessiert. Wie gesagt, Keith war ein geschickter Geschäftsmann.«
      »War Mrs. Rothwell berufstätig?«
      »Mary? Lieber Himmel, nein! Also auf jeden Fall nicht in dem Sinne, dass sie irgendwo angestellt war und Geld verdient hat. Mary ist ganz und gar Hausfrau. Obwohl >Verwalterin< oder >Freizeitgestalterin< die angemesseneren Bezeichnungen wären, denn sie erledigt die Arbeit eigentlich nicht selbst. Außer den Garten. Sie werden gesehen haben, wie sauber und gut in Schuss die Arkbeck Farm ist, oder?«
      »Ich fürchte, mich haben andere Dinge beschäftigt, als ich dort war«, erwiderte Susan, »aber ich weiß, was Sie meinen.«
      Pratt nickte. »Bei Mary«, fuhr er fort, »konzentriert sich alles auf das Haus, die Familie und die unmittelbare Umgebung. Alles muss stimmen und in Ordnung sein und es muss vor allem nach außen hin so erscheinen. Ich kann mir vorstellen, dass sie eine strenge Arbeitgeberin ist. Natürlich verbringt sie nicht die gesamte Zeit zu Hause. Da gibt es die Frauenorganisationen, die Kirchenkomitees, karitative Einrichtungen und wohltätige Sammlungen. Mary ist rundum beschäftigt, das kann ich Ihnen versichern.«
      »Karitative Einrichtungen? Wohltätige Sammlungen?« Das klang alles nach vergangenen, viktorianischen Zeiten. Susan stellte sich eine ernsthafte Frau vor, die, angetan mit einem langen Kleid, das durch den Dreck schleift, von einer armseligen Hütte zur nächsten schreitet und Almosen an die Bedürftigen verteilt und Besserung predigt.
      »Ja. Sie hat für eine ganze Reihe guter Zwecke gesammelt. Sie wissen schon, für Waisenhäuser, das Rote Kreuz, eine Krebsstiftung und solche Sachen. Nichts Politisches, also keine Anti-Atomkraft-Bewegungen oder so, auch nichts Umstrittenes wie die Aidsforschung. Nur für die wesentlichen Dinge. Schließlich ist sie die Tochter des Chefs. Sie muss sich an bestimmte konservative Richtlinien halten.«
      »Die Tochter des Chefs?«
      »Ja, wussten Sie das nicht? Ihr Mädchenname war Mary Hatchard. Sie ist die Tochter des alten Hatchard. Er ist mittlerweile verstorben.«
      »Also hat Keith Rothwell die Tochter seines Chefs geheiratet«, dachte Susan laut nach. »Ich nehme mal an, das hat seiner Karriere nicht gerade geschadet, oder?«
      »Nein, bestimmt nicht. Aber wenn Sie mich fragen, war das Ganze eher Zufall als Planung. Keith hat die Tochter des Chefs nicht einfach geheiratet. Erst war sie schwanger von ihm, mit

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