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Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung

Titel: Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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verrückt«, sagte sie schließlich. »Ich kannte Robert kaum und die Gefühle zwischen uns waren sowieso schon abgeflaut, und trotzdem verhalte ich mich jetzt so.«
      Banks wusste nicht, was er sagen sollte. Er nahm die Wärme ihres Armes in seinem und ihren Duft wahr: Jasmin, glaubte er. Was zum Teufel dachte er sich eigentlich dabei, Arm in Arm mit einer gut aussehenden Verdächtigen durch den Park zu spazieren? Was, wenn ihn jemand sah? Aber was sollte er tun? Der Körperkontakt schien eine wichtige Verbindung zwischen Pamela und einer Art Realität herzustellen; er gab ihr Halt, während der Rest ihrer Welt unter ihren Füßen in Treibsand zu versinken schien. Und er konnte nicht leugnen, dass die Berührung ihrer Haut auch ihm etwas bedeutete.
      »Ich habe mich in ihm getäuscht, nicht wahr?«, fuhr sie fort. »Völlig getäuscht. Er war verheiratet, sagen Sie? Kinder?«
      »Ein Sohn und eine Tochter.«
      »Ich hätte es wissen müssen. Ich habe es in der Zeitung gelesen, aber ich habe es nicht kapiert, weil ich mir so sicher war, dass es nicht er sein konnte. Robert schien so ... so ein Freigeist zu sein.«
      »Vielleicht war er das.«
      Sie schaute ihn von der Seite an. »Wie meinen Sie das?«
      Sie hielten vor einem Eiswagen an und Banks kaufte zwei Waffeln. »Mit Ihnen hat er ein anderes Leben geführt«, sagte er. »Allmählich beginne ich so einen Menschen zu verstehen. Er hatte keine gespaltene Persönlichkeit oder so etwas, er war einfach nur dazu in der Lage, auf zwei verschiedene Weisen zu existieren.«
      »Auf welche Weisen?« Pamela streckte ihre rosafarbene Zunge aus und leckte ihre Eiscreme.
      »Die Menschen in Swainsdale kannten ihn als ruhigen, bescheidenen Kerl. Für sie war er sogar eine Art nüchterner Stockfisch.«
      »Robert?«, stammelte sie. »Ein nüchterner Stockfisch?«
      »Nicht Robert. Keith Rothwell. Der hart arbeitende, anständige Steuerberater. Der Mann, der seine benutzten Streichhölzer verkehrt herum wieder in die Schachtel steckte.«
      »Aber Robert war so lebendig. Es hat Spaß gemacht, mit ihm zusammen zu sein. Wir haben viel gelacht. Wir haben geträumt. Wir haben getanzt.«
      Banks lächelte traurig. »Da haben Sie es. Keith Rothwell hatte wahrscheinlich zwei linke Füße.«
      »Wollen Sie sagen, es war nicht derselbe Mann?«
      »Ich weiß nicht, was ich sagen will. Nur dass Ihre Erinnerungen an Robert Calvert sich nicht verändern sollten, dass sie sich nicht verändern dürfen. Er soll bleiben, was er für Sie war und was er Ihnen bedeutet hat. Lassen Sie sich die Erinnerung nicht dadurch verderben. Andererseits muss ich wissen, wer Keith Rothwell getötet hat, und es sieht so aus, als könnte es da eine Verbindung geben.«
      Als sie weitergingen, hakte sie sich wieder bei ihm unter. Es gab so gut wie keinen Wind, sie kamen aber an einem Jungen vorbei, der versuchte, einen rotgrünen Drachen steigen zu lassen. Er schien ihn nicht höher als sechs Meter in die Luft zu kriegen, bevor er wieder auf den Boden plumpste.
      »Was meinen Sie damit, eine Verbindung?«, fragte Pamela und blickte von dem Drachen wieder zurück zu Banks.
      »Vielleicht ist etwas aus seinem Leben als Robert Calvert in sein Leben als Keith Rothwell übergegangen. Sind Sie sicher, dass Sie nicht gewusst haben, dass er verheiratet war? Sie haben es nicht vermutet?«
      Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Ich war eine totale Närrin, nicht wahr? Mal wieder völlig idiotisch.«
      »Aber Sie waren sich sicher, dass er eine neue Freundin gefunden hatte?«
      »Zu neunundneunzig Prozent sicher, ja.«
      »Wie haben Sie sich dabei gefühlt?«
      »Was meinen Sie?«
      »Seine neue Freundin. Wie haben Sie sich dabei gefühlt? Einerseits erzählen Sie mir, die ganze Sache dürfte Sie eigentlich gar nicht so mitnehmen, Sie kannten Robert Calvert kaum und Ihre Beziehung war sowieso abgeflaut. Andererseits sagen Sie Dinge und verhalten sich so, dass ich den Eindruck gewinne, Sie haben ihn unglaublich gerne gemocht oder sind vielleicht immer noch verliebt in ihn. Was ist die Wahrheit? Wie haben Sie sich wirklich gefühlt, als plötzlich jemand anderes Ihnen Robert wegnahm? Sie müssen doch verletzt gewesen sein, wütend, eifersüchtig, oder?«
      Pamela zog ihren Arm weg, trat einen Schritt zurück und sah ihn verletzt und zornig an. Sie ließ ihr Eis fallen, das auf dem Asphaltweg verspritzte.
      »Was hat das damit zu tun? Was wollen Sie damit

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