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Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung

Titel: Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Augenbrauen an.
      »Haben Sie Robert nie Ihren Freunden vorgestellt?«
      »Nein. Er hat sich nie viel aus Partys und Einladungen gemacht, deshalb habe ich ihn auch nie dazu gedrängt. Wahrscheinlich wären sie sowieso nicht gut miteinander ausgekommen. Die meisten meiner Freunde sind junge Künstlertypen. Robert ist eher rational. Warum?«
      »Wenn Sie gemeinsam aus waren, sagen wir, in einem Restaurant oder im Kasino, haben Sie dann jemals Bekannte von ihm getroffen?«
      »Nein, daran kann ich mich nicht erinnern.«
      »Also hatten Sie nicht gerade ein ausgeprägtes gemeinsames gesellschaftliches Leben?«
      »Nein, hatten wir nicht. Wir waren manchmal im Kasino, hin und wieder auf der Pferderennbahn, und sonst haben wir vor allem Konzerte besucht oder zu Hause ein Video angesehen und eine Pizza dazu bestellt. Das war wirklich ein kleines Problem. Mit Robert hatte ich viel Spaß, aber er mochte keine großen Menschenansammlungen. Ich bin dagegen eher ein geselliger Nachtschwärmer.«
      »Ich möchte Sie nicht in Verlegenheit bringen«, sagte Banks langsam, »aber hat Robert in irgendeiner Weise Interesse an Pornografie gezeigt? Hat er gerne Fotos oder Videos gemacht? So was in der Art?«
      Sie schaute ihn mit offenem Mund an und brach dann in Lachen aus. »Also wirklich, also wirklich«, sagte sie und klopfte sich auf die Brust. »Wissen Sie, die meisten Frauen wären beleidigt, wenn man ihnen unterstellt, nebenbei in schmutzigen Videos mitzuwirken. Aber der Gedanke ist so absurd, dass ich nur darüber lachen kann.«
      »Also lautet die Antwort nein?«
      »Schauen Sie mich nicht so betreten an. Natürlich lautet die Antwort nein, Sie Dummkopf. Allein der Gedanke ...« Sie lachte erneut, und Banks spürte, wie er rot wurde.
      Ihr Essen wurde serviert und sie ließen sich die Currys schmecken. Sie waren, wie Pamela angekündigt hatte, tatsächlich köstlich; nicht scharf, sondern exzellent gewürzt und üppig mit zarten Rindfleischstücken versehen. Während des Essens plauderten sie über belanglose Dinge und entfernten sich allmählich von dem peinlichen Thema, das Banks gerade angeschnitten hatte. Als sie aufgegessen hatten, holte Pamela an der Theke weitere Getränke, und Banks zündete sich eine Zigarette an. Würde sie nun fragen, dachte er, oder würde er zur Sache kommen müssen? Vielleicht schob sie diesen Moment genauso hinaus wie er.
      Schließlich fragte sie. »Haben Sie etwas herausgefunden? Sie wissen schon, über Robert und diesen Rothwell.« Sie sagte es fast beiläufig, doch Banks konnte den ängstlichen Unterton in ihrer Stimme heraushören.
      Er drehte die Glut seiner Zigarette über dem Rand des roten Metallaschenbechers und wich ihrem Blick aus. Eine Gruppe am Nachbartisch brach über den Witz, den einer von ihnen eben erzählt hatte, in schallendes Gelächter aus.
      »Und?«
      Er schaute auf. »Es sieht ganz danach aus, als wenn Robert Calvert und Keith Rothwell ein und dieselbe Person waren«, sagte er. »Wir haben Fingerabdrücke gefunden, die übereinstimmen. Es tut mir Leid.«
      Für eine Weile sagte sie nichts. Banks konnte sehen, wie sich ihre schönen Mandelaugen langsam mit Tränen füllten. »Scheiße«, sagte sie, schüttelte den Kopf und suchte in ihrer Tasche nach einem Taschentuch. »Entschuldigen Sie, das ist dumm von mir. Ich weiß nicht, warum ich weine. Wir waren ja nur Freunde. Können wir ... ich meine ...« Sie deutete nach draußen.
      »Natürlich.« Banks nahm ihren Arm und sie verließen den Pub. Fünfzig Meter die Straße hinunter lag ein Park. Pamela schaute auf ihre Uhr. »Ich habe noch einen Moment Zeit«, sagte sie, »wenn Sie nichts dagegen haben, ein bisschen zu gehen.«
      »Überhaupt nicht.«
      Sie gingen an einem Spielplatz vorbei, auf dem die Kinder vor Entzücken aufschrien, wenn die Schaukel immer höher schwang und der Kreisel sich immer schneller drehte. Ein kleines Planschbecken war bei dem warmen Wetter mit Wasser gefüllt worden. Dort spielten weitere Kinder; unter den wachsamen Augen ihrer Mütter oder Väter spritzten sie sich schreiend und quietschend gegenseitig nass. Heutzutage ließ niemand mehr seine Kinder allein spielen wie noch in seiner Kindheit, fiel Banks auf. In seinem Beruf, mit dem Wissen, das er hatte, konnte er es den Eltern nicht verdenken.
      Pamela schien in ihren stillen Kummer versunken zu sein, die Augen auf den Boden geheftet, ging sie langsam neben ihm her. »Es ist

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