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Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung

Titel: Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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und seines Mangels an Bildung immer bewusst.
      Sie erreichten den von zwei verschwitzt aussehenden Streifenpolizisten bewachten Wagen, den sich Banks sogleich genau ansah. Der hellblaue Ford Escort hatte schon einige Jahre auf dem Buckel, war allerdings nicht alt genug, um als Oldtimer Aufmerksamkeit zu erregen. Der untere Bereich der Karosserie war verrostet und die Windschutzscheibe hatte auf der Beifahrerseite einen Sprung. Der Wagen passte auf die Beschreibung, so dürftig sie auch war.
      »Wie lange steht er schon hier?«, wollte Banks wissen.
      »Keine Ahnung«, erwiderte Blackstone. »Unsere Leute haben ihn erst gestern Nacht bemerkt. Als sie die Nummer überprüft haben, fanden sie heraus, dass er gestohlen worden war.«
      Banks kniete sich vor den Vorderreifen. Platt. In den Rillen des Profils war eine Menge Erde und Schotter eingeklemmt. Man könnte den Dreck analysieren und dabei vielleicht herausfinden, ob er aus der Umgebung der Arkbeck Farm stammte. Er schaute durch das schmutzige Seitenfenster. Das beige Polster war verdreckt und zerrissen. Auf dem Boden vor dem Fahrersitz lag ein zerdrückter Kaffeebecher von McDonalds, aber ansonsten konnte er innen nichts erkennen.
      »Wir haben im Kofferraum nachgeschaut«, sagte Blackstone. »Nichts. Nicht mal ein Wagenheber oder ein Ersatzreifen. Ich habe veranlasst, dass er in unserer Polizeiwerkstatt von den Technikern gründlich untersucht wird; aber ich dachte, du willst ihn dir erst an Ort und Stelle anschauen.«
      »Danke«, sagte Banks. »Wenn es Profis waren, kann ich mir nicht vorstellen, dass man Fingerabdrücke findet, aber man kann nie wissen. Wer ist denn der glückliche Besitzer?«
      »Ein Kerl namens Ronald Hamilton.«
      »Wann hat er ihn vermisst gemeldet?«
      Blackstone hielt einen Moment inne, bevor er antwortete. »Freitagmorgen. Er sagte, er hat ihn wie immer an der Straße abgestellt, als er gegen fünf oder sechs Uhr abends nach Hause kam, und als er am nächsten Morgen um zehn wieder weg wollte, war er verschwunden. Er dachte, dass ihn vielleicht ein paar Jugendliche für eine Spritztour geklaut hätten. Das ist in der Gegend in letzter Zeit häufiger passiert. Es ist nicht gerade das sicherste Viertel der Stadt. Er wohnt in der Raynville-Siedlung in Bramley. Kannst du damit etwas anfangen?«
      Banks schüttelte den Kopf. Pamela Jeffreys wohnte in Armley, was nicht weit weg war, und Daniel Clegg wohnte in Chapel Allerton, was sowohl geografisch als auch vom Lebensstandard her ziemlich weit entfernt war. Höchstwahrscheinlich hatten die Mörder den Wagen willkürlich in sicherer Entfernung von ihrem Wohnort gestohlen. »Das ist vier Tage her, Ken«, sagte Banks. »Und vor gestern Nacht ist der Wagen niemandem aufgefallen?«
      Blackstone zögerte erneut. »Hamilton ist ein arbeitsloser Hilfsarbeiter«, sagte er schließlich. »Er hat wenigstens eine Frau und drei Kinder, von denen wir wissen, und in letzter Zeit hat er ein paar Probleme mit dem Sozialamt gehabt. Außerdem ist er vorbestraft. Drogenhandel und Körperverletzung.«
      »Und ihr habt geglaubt, er hat den Diebstahl vorgetäuscht, um die Versicherungssumme zu kassieren?«
      Blackstone lächelte. »So was in der Art. Ich selbst hatte mit dem Fall nichts zu tun. Ich weiß nicht, wie das bei euch läuft, aber hier in der Großstadt schicken wir bei solchen alltäglichen Verkehrsdelikten nicht gleich einen Inspector der Kriminalpolizei los.«
      Banks überhörte den Sarkasmus. Das war einfach Blackstones Art. »Ihr habt die Sache also nicht gerade eilig behandelt?«
      »Ja.« Blackstone schaute in Richtung Horizont und seufzte. »Hast du eine Vorstellung, Alan, wie viele Autos hier in der Stadt gestohlen werden? Das könnt ihr Landeier euch nicht vorstellen. Und wenn dann irgend so ein Durchgeknallter mit einer Geschichte über einen schrottreifen Escort daherkommt, denkt man natürlich sofort, er hat jemanden dafür angeheuert, seine Schrottkarre zu klauen. Soll doch die Versicherung zahlen. Die können es sich leisten. Und in der Zwischenzeit müssen wir uns um jugendliche Autoknacker, echte Gangster und um organisierte Banden von Autodieben kümmern. Das sollen keine billigen Ausreden sein, Alan.«
      »Ja, ich weiß.« Banks lehnte sich gegen einen roten Orion. Das Metall brannte durch sein Hemd, sodass er sofort wieder zurückwich.
      »Hast du mir nicht mal erzählt, dass du aus London hier hochgekommen bist, weil du im

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