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Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel

Titel: Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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meine?«
      »Ich denke schon. Hat Deborah diesen Spinks weiterhin getroffen?«
      »Nein, das glaube ich nicht. Nicht nachdem er die Vase kaputtgemacht hat. Was passiert ist, hat sie sehr mitgenommen, wir haben lange darüber gesprochen. Sie sagte, dass es ihr wirklich Leid täte, und entschuldigte sich bei mir. Ich glaube, dass sie akzeptierte, was ich ihr gesagt habe, dass es nämlich reine Zeitverschwendung wäre, diesen Spinks weiterhin zu treffen. Sie sagte, sie habe nun erkannt, was für ein Mensch er war, und würde nie wieder etwas mit ihm zu tun haben wollen. Sie hatte gehört, wie er mich auf die unflätigste Art und Weise beschimpfte. Sie hatte gesehen, wie er die Vase an die Wand schmiss, und sie hatte gesehen, wie die Scherbe mich verletzte und ich blutete.« Sylvie berührte wieder die kleine Narbe. »Ich glaube, es hat sie wirklich schockiert, ihn in einem anderen Licht zu sehen. Im Inneren war Deborah ein gutes Mädchen, Chief Inspector. Vielleicht stur und eigenwillig, aber im Grunde genommen vernünftig. Und wie eine Menge Mädchen in ihrem Alter war sie sehr naiv, was Männer anbelangte.«
      »Inwiefern?«
      »Sie verstand nicht, wie sie Frauen benutzen, sie manipulieren, und sie verstand ihre Machtgier nicht. Ich wollte, dass sie lernte, sich selbst wertzuschätzen. In der Sexualität, wenn es so weit wäre, wie auch in allen anderen Dingen. Wenn eine Frau ihr sexuelles Ich nicht respektiert, wird sie ihr gesamtes Leben hindurch das Opfer eines jeden Mannes sein. Und sich diesem ... diesem Tier hinzugeben, war ein schlechter Anfang für sie. Männer verstehen nicht immer, wie wichtig diese Zeit im Leben einer Frau ist.«
      »War sie noch Jungfrau, bevor sie Spinks kennen gelernt hat?«
      Sylvie nickte und verzog angewidert ihren Mund. »In der Nacht nach dem Streit hat sie mir alles erzählt. Er hatte einen Wagen gestohlen, wie so viele Jugendliche heutzutage. Sie haben eine Spritztour ins Heidemoor gemacht...« Ihre Fäuste ballten sich beim Sprechen. »Und da hat er sie auf dem Rücksitz des Wagens genommen.«
      »Hatten Sie ihn vor dieser Sache schon einmal gesehen?«
      Sie nickte. »Nur ein Mal. Das war zwei oder drei Wochen vorher. Deborah hatte ihn mit nach Hause gebracht. Es war ein sonniger Tag. Sie grillten draußen, als ich vom Einkaufen in Leeds nach Hause kam.«
      »Und was ist passiert?«
      »Bei der Gelegenheit? Eigentlich nicht viel. Sie tranken - zweifellos auf Betreiben des Jungen. Deborah hatte eine Flasche Wein aus der Kelterei meines Vaters aus dem Keller geholt. Ich war ein bisschen verärgert, aber nicht sehr. Sie müssen wissen, Chief Inspector, dass ich in Frankreich aufgewachsen bin. Wir tranken Wein zu jeder Mahlzeit, als Kinder haben wir ihn mit Wasser verdünnt. Für uns ist es keine so große Sünde, wenn man als Minderjähriger Wein trinkt, wie für Sie Engländer.«
      »Welchen Eindruck hatten Sie von John Spinks?«
      »Er war ein sehr einsilbiger Junge. Er hatte eigentlich nicht das Geringste zu sagen. Ich muss zugeben, dass ich ihn von Anfang an nicht mochte. Nennen Sie mich einen Snob, wenn Sie wollen, aber es stimmt. Nachdem er gegangen war, sagte ich Deborah, dass er nicht gut genug für sie wäre und dass sie sich lieber von ihm trennen sollte.«
      »Wie hat sie darauf reagiert?«
      Sylvie lächelte traurig. »So wie jedes sechzehnjährige Mädchen reagieren würde. Sie sagte mir, sie würde verkehren, mit wem sie wollte, und ich sollte mich um meine Sachen kümmern und damit aufhören, über ihr Leben bestimmen zu wollen.«
      »Genau das Gleiche, was meine Tochter in einer solchen Situation gesagt hätte«, erklärte Banks. »Können Sie mir sonst noch etwas von Spinks berichten?«
      Sylvie trank einen Schluck Tee, dann stand sie auf und holte ihre Handtasche. Sie fasste hinein und holte eine Schachtel Dunhill hervor. »Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich rauche, oder?«, fragte sie. »Warum ich in meinem eigenen Haus um Erlaubnis frage, weiß ich auch nicht. Es ist nur, heutzutage ... diese Nichtraucherkampagnen ... die lassen einen nicht kalt. Nur in Stressmomenten falle ich wieder in diese Angewohnheit zurück.«
      »Ich weiß, was Sie meinen«, sagte Banks und zog mit einem verschwörerischen Lächeln seine Silk Cut hervor. »Darf ich Ihnen Gesellschaft leisten?«
      »Das wäre noch besser. Sir Geoffrey wird natürlich durchdrehen. Er glaubt, ich hätte aufgehört.«
      Der Ausdruck

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