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Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel

Titel: Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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plötzlich mit der Sache komme.«
      »Schlecht aussehen? Aber wieso denn, Owen? Warum hätte es schlecht ausgesehen, wenn Sie einfach gesagt hätten, dass das Mädchen Sie angerempelt hat? Wovor hatten Sie Angst?«
      »Ja, schon, aber ob es wirklich Deborah Harrison gewesen ist... keine Ahnung. Woher sollte ich das wissen? Nichts zu sagen, schien mir einfach das Beste zu sein. Es kam mir nicht wichtig vor. Es tut mir Leid, wenn ich Ihnen Probleme gemacht habe.«
      »Uns Probleme gemacht? Nicht wirklich, Owen. Aber Ihnen macht es einige Probleme. Denn es ist doch komisch, dass Sie den Vorfall gerade jetzt erwähnen, wo wir die Auswertung der Haarproben haben, oder?«
      »Ja, aber ... wie gesagt. Sie können das doch überprüfen, oder? Hat ihre Freundin mich nicht gesehen? Ich konnte sie gerade noch im Nebel erkennen.«
      Banks tippte auf die beiden Umschläge. »Und wenn sie Sie gesehen hat? Das hilft Ihnen auch nicht, oder? Das macht die Sache im Grunde noch schlimmer.«
      »Aber dass ich auf der Brücke war, habe ich nie geleugnet.«
      »Nein. Aber Sie haben uns im Glauben gelassen, dass Sie Deborah Harrison nicht gesehen haben. Jetzt ändern Sie Ihre Geschichte. Ich wüsste gern, warum.«
      »Ich war einfach durcheinander.«
      »Das verstehe ich, Owen. Aber warum haben Sie den Beamten, die zuerst mit Ihnen gesprochen haben, nicht erzählt, dass Sie an dem Abend Deborah Harrison gesehen haben?«
      »Das habe ich Ihnen doch gesagt. Ich hatte es vergessen. Schließlich hatte ich keine Ahnung, warum die Beamten mit mir sprechen wollten. Später dann, als es mir klar wurde ... Ich hatte Angst, dass ich genau in eine solche Situation gerate, wenn ich es Ihnen erzähle. Dass Sie es missverstehen, so wie jetzt.«
      »Missverstehen?«
      »Ja. Falsch interpretieren, verzerren, verdrehen, missverstehen eben.«
      »Ich kenne die Bedeutung des Wortes, Owen «, sagte Banks. »Sie müssen mich nicht belehren. Mir ist nur nicht klar, wie das Wort auf Ihren Fall angewendet werden kann.«
      »Entschuldigen Sie. Schreiben Sie das einfach der Pedanterie eines Englischlehrers zu. Ich wollte nur sagen, dass ich glaube, Sie haben zu viel in diese Sache hineingelesen. Wenn man es mal genau nimmt, ist das doch kaum ein richtiger Beweis, oder? Das müssen Sie zugeben.« Owen versuchte ein Lächeln, aber es gelang ihm nur ein schiefes Grinsen. »Ich meine, ein paar Haare. Das ist doch kaum genug, um vor Gericht zu überzeugen, oder?«
      »Kommen Sie mir nicht klugscheißerisch, Freundchen!«
      »Aber ... aber nein. Ich wollte nur darauf hinweisen.«
      »Allerdings wissen wir nicht, wie die Haare dorthin gelangt sind, wo sie waren, oder?«
      »Das habe ich ja gerade gesagt. Vielleicht ist es passiert, als sie mich angerempelt hat.«
      »Wenn es Deborah Harrison war, die Sie angerempelt hat.«
      »Ich habe keine andere Erklärung.«
      »Aber ich. Sie haben uns schon vorher belogen, Owen. Sie haben Inspector Stott und Sergeant Hatchley belogen. Warum sollten wir Ihnen jetzt glauben?«
      Owen schluckte. Sein Adamsapfel hüpfte auf und ab. »Belogen?«
      »Nun, Sie haben uns nicht erzählt, dass Sie Deborah gesehen haben. Oder meinetwegen, dass sie Sie angerempelt hat. Das ist in gewisser Weise eine Lüge, oder? In Ihren Augen ist das vielleicht nur ein Versäumnis. Und Sie behaupten außerdem, dass Sie das Mädchen auf dem Foto nicht kennen, obwohl Sie sie kennen, nicht wahr?«
      »Nein, ich ...«
      Banks seufzte. »Hören Sie, Owen, ich gebe Ihnen noch eine letzte Chance, Ihren Kopf selbst aus der Schlinge zu ziehen, bevor es zu spät ist. Wir haben noch einmal mit dem Wirt im Nag's Head gesprochen und ihm das Foto von diesem >Modell< gezeigt. Er sagt, Sie waren des Öfteren gemeinsam mit ihr in dem Pub. Er hat Sie beide zusammen gesehen. Was haben Sie dazu zu sagen?«
      Banks bemerkte, wie auf Owens Stirn Schweiß zu perlen begann. »Na gut. Ich kenne sie. Kannte sie, besser gesagt. Aber ich verstehe nicht, warum das irgendwie wichtig sein soll. Sie war meine Freundin. Wir haben zusammengelebt. Sind Sie jetzt zufrieden?«
      »Wer ist sie? Wo ist sie jetzt? Was ist mit ihr geschehen?«
      Owen legte seine Hände auf die Ohren. »Ich kann nicht glauben, was ich da höre. Sie nehmen doch wohl nicht an, dass ich auch Michelle umgebracht habe, oder?«
      »Auch? Genau wie wen?«
      »Um Himmels willen! Das war doch nur eine Redewendung.«
      »Ich hätte

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