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Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe

Titel: Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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sentimental zu werden. Er ist ein Verbrecher, und du hast deine Arbeit gemacht. Jetzt können wir nur hoffen, dass ihn das Gericht dahin steckt, wo er hingehört. Armut ist keine Entschuldigung. Eine Menge Leute haben es schwer, trotzdem gehen sie nicht los und treten ihre Kumpels zu Tode. Mein Gott, mein Vater war Zechenarbeiter und oft arbeitslos. Aber das gibt mir noch lange keinen Grund, herumzulaufen und mich wie ein Schläger zu benehmen. Wenn man etwas in seinem Leben erreichen will, dann muss man losgehen und es machen und nicht auf der faulen Haut liegen und darüber jammern, dass man schlechte Karten gezogen hat.«
      »Wahrscheinlich hast du Recht«, sagte Susan. Sie schenkte sich Wein nach und lächelte. »Aber hören wir auf damit. Cheers.«
      Sie stießen an.
      »Cheers«, sagte Gavin. »Auf den Erfolg.«
      »Auf den Erfolg«, wiederholte Susan.
      »Lass uns zahlen und gehen«, schlug Gavin vor und beugte sich vor. Seine Hand berührte die ihre. Sie spürte ein Kribbeln bis hinab in die Zehen. »Ich bringe dich nach Hause.«
      Susan sah ihn einen Augenblick an. Diese sanften, verführerischen braunen Augen. Lange Wimpern hatte er auch. »Gut«, sagte sie und drehte ihre Hand, um seine zu umschließen. »Ja. Das würde mir gefallen.«
     
    * VI
     
    Nur wenige hundert Meilen entfernt, jenseits der Nordsee, hatten Banks und Craig McKeracher das Rijksmu-seum hinter sich gelassen und gingen durch die stillen Straßen Richtung Prinsengracht.
      »Im Grunde fing alles damit an«, erklärte Craig, »dass Nev in der Türkei diesen rechten Schwachkopf kennen lernte, der eine Ladung Heroin hatte, die er verschieben wollte, und der dachte, Nev könnte ihm dabei helfen. Nev konnte ihm natürlich nicht helfen. Er hat keinen blassen Schimmer vom Drogenhandel. Er kann einen Joint nicht von einer Acidpille unterscheiden. Aber da er einer ist, der sich immer ein Hintertürchen offen hält, hat er dem Typ gesagt, hab ein bisschen Geduld, ich schaue mal, was ich tun kann. Nun kennt er aber nur zwei Leute mit etwas Grips im Kopf, die schon einmal etwas mit Drogen zu tun hatten. Einer ist meine Wenigkeit, der andere Mark Wood.«
      Banks blieb stehen. »Moment. Motcombe kannte Mark Wood?«
      »Ja.«
      »Jasons Geschäftspartner?«
      Craig schnaubte. »Eine schöne Partnerschaft war das. Soweit ich das beurteilen kann, konnten sich die beiden nicht ausstehen.«
      »Ist Mark Mitglied der Liga?«
      Craig schüttelte den Kopf. »Nein, er hat nichts mit ihnen zu tun.«
      »Aber wie ...«
      »Mark und Jason haben sich bei einem Computerkurs kennen gelernt; am Anfang kamen sie gut miteinander aus. Beide waren zudem ziemlich fähig, was Computer angeht. Als der Kurs zu Ende war, konnte Mark jedenfalls keinen Job finden. Ich habe gehört, dass er Frau und Kind hat und in einem Rattenloch draußen in Castleford wohnt. Er war damals also ziemlich verzweifelt. Nev hat Jason diese Computerfirma finanziert - nur weil er wusste, dass er sie langfristig zu seinem Vorteil nutzen konnte -, und da Mark den Kurs als Bester abgeschlossen hatte, hat Jason ihn zu seinem Partner gemacht. Und weil Nev Geld in die Firma gesteckt hat, war er natürlich neugierig auf Mark, so dass Jason ein Treffen arrangiert hat. Ich war nicht dabei, aber ich nehme stark an, dass sich Nev vor dem Treffen über Marks Vorstrafe erkundigt und ihn dann über die Drogensache ausgefragt hat.«
      »Worum ging es denn bei der Sache genau?«
      »Mark war früher Roadie für eine Band aus Leeds, eine Band aus Schwarzen und Weißen wie UB40, und einer der Jamaikaner, ein Typ aus Chapeltown, dealte im großen Stil. Er benutzte dafür den Bandbus und zog Mark in die Sache hinein. Sie wurden erwischt. Ende der Geschichte. Nev hat also herausgefunden, dass Mark einige Kontakte in Chapeltown hat, wodurch er jemanden kennen könnte, der an der Heroinladung interessiert wäre, wenn der Preis stimmt.«
      »Und jetzt kommt ein Kerl namens Devon ins Spiel, richtig?«
      Craig hob seine Augenbrauen. »Genau. Woher wissen Sie von ihm?«
      »Durch die gleiche Quelle, durch die ich von den Blitzüberfällen gehört habe. Nur ein Zufallstreffer. Fahren Sie fort.«
      »Okay. Also, wie gesagt, da er in diesem Rattenloch mit Frau und Kind hauste, war Mark natürlich sehr daran interessiert, zu Geld zu kommen, auch wenn er keinen Fliegenschiss auf Nevs politische Ansichten gab. Aber er war der perfekte Vermittler. Devon und seine Leute

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