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Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe

Titel: Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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verpflichtet fühlte?
      Banks hatte darauf keine Antwort. Er wusste nur, dass der Fall, würde er ihn nicht aufrollen, bis er glaubte, dass alles geklärt war, ihn weiterplagen würde wie eine wunde Stelle, die nicht heilen wollte. Und er wusste, dass es in gewisser Weise der Mord an Frank Hepplethwaite war, den er rächen wollte, und nicht der an Jason Fox.
      Ein oder zwei neugierige Augenpaare folgten ihm im Revier die Treppen hinauf, aber niemand sagte etwas. Susan war in ihrem Büro und wartete mit einem dicken Stoß Akten auf ihn.
      »Ich komme mir vor wie ein Schuljunge, der sich heimlich unanständige Bilder anschaut«, sagte Banks. »Darf ich die Akten mit in mein Büro nehmen?«
      »Selbstverständlich«, erwiderte Susan. »Sie müssen mich doch nicht um Erlaubnis bitten.« Sie stand auf.
      »Hören Sie, ich weiß das zu schätzen.«
      »Kein Problem.«
      »Susan, ist...«
      »Entschuldigen Sie, Sir. Ich muss gehen.«
      Sie jagte hinaus und ließ ihn allein in ihrem Büro stehen. Tja, dachte er, es hat nicht lange gedauert, um ein Ausgestoßener zu werden, oder? Aber er konnte es Susan kaum verübeln, wenn sie ein bisschen Abstand von ihm nehmen wollte, nach allem, was passiert war. Und sie hatte sich ja Mühe gegeben, ihm zu helfen.
      Nachdem er nachgeschaut hatte, ob die Luft rein war, schlich er mit den Akten auf Zehenspitzen über den Flur in sein Büro und schloss die Tür hinter sich. Nichts hatte sich verändert. Selbst der Schreibtisch stand noch in demselben, komischen Winkel da, nachdem Riddle rückwärts auf ihn gefallen war. Peinlich berührt durch die Erinnerung an das, was er getan hatte, rückte er den Schreibtisch gerade, setzte sich mit den Unterlagen hin, Zigarettenschachtel und Aschenbecher neben sich, das Fenster ein paar Zentimeter weit geöffnet, und begann zu lesen.
     
    * II
     
    Was zum Teufel mache ich hier eigentlich, fragte sich Susan, während Banks zur Seite trat und die Tür des Duck and Drake für sie aufhielt. Warum habe ich mich nur darauf eingelassen? Ich muss verrückt sein.
      Das Duke and Drake lag versteckt im Skinner's Yard, in einer der vielen Seitengassen der King Street. Eingekeilt zwischen einem Antiquariat und dem viktorianischen Weinladen hatte es eine schmale Fassade und nicht viel mehr Platz im Inneren. Ein Vorteil war, dass es einer der wenigen Pubs war, der immer noch ein Séparée hatte, einen winzigen Raum, der ideal für Privatgespräche war. Die Tür war so niedrig, dass Banks sich bücken musste. Das Séparée bestand aus dunklen Balken und weiß getünchten Wänden, an denen Messingornamente hingen. Ein alter schwarzer Bleiglaskamin nahm fast eine ganze Wand ein. Auf dem langen Holzsims standen ein paar zerfledderte, in Leder gebundene Bücher.
      Sie hatten das Séparée für sich. Banks kaufte die Getränke und setzte sich dann an die Wand, Susan gegenüber; nur ein schmaler Tisch trennte die beiden.
      Während sie an ihrem Wasser nippte, konnte Susan aus den anderen Räumen gelegentlich den Lärm des Spielautomaten und das Klimpern der Registrierkasse hören. Wenn sie etwas von dem Barkeeper wollten, mussten sie an der Theke eine kleine Glocke läuten. Für Susan war die Situation alles in allem zu intim und gemütlich, doch sie konnte nichts dagegen tun. Banks hatte Recht damit gehabt, dass das Queen's Arm für ihr Treffen wesentlich zu öffentlich war. Und er, der sein Sam Smith's Old Brewery Bitter trank und an einem Käse-Zwiebel-Sandwich kaute, war sich ihres Unbehagens offensichtlich nicht bewusst. Susan hatte überhaupt keinen Appetit. Zwischen den Bissen erzählte er ihr, was er in Amsterdam erfahren hatte.
      Susan hörte konzentriert zu, stirnrunzelnd und auf ihrer Unterlippe kauend. Als Banks geendet hatte, sagte sie: »Das macht Sinn, Sir, aber inwiefern verändert es die Sachlage? Wir wissen bereits, dass Mark Wood Jason getötet hat. Er hat es gestanden.«
      Banks aß sein Sandwich auf, trank einen Schluck Sam Smith's und griff nach seinen Zigaretten.
      »Ja«, sagte er. »Ich habe gerade die Aussagen gelesen. Der Typ ist ein notorischer Lügner. Er hat Totschlag gestanden, aber wenn ich mich nicht täusche, war es Mord. Vorsätzlicher Mord.«
      »Ich verstehe nicht, wie Sie das beweisen wollen.«
      »Das ist der springende Punkt. Laut Obduktionsbericht ist Jason Fox am Hinterkopf von einer Bierflasche getroffen worden, richtig?«
      Susan nickte. »Dort hat Dr. Glendenning die

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