Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe
zusätzliche Informationen, Sergeant Hatchley?«
»Die Jungs von der uniformierten Polizei haben gestern noch einmal die gesamte Gegend um die Market Street abgegrast«, sagte Hatchley. »Pubs, Cafés, Imbisse, Pensionen und so weiter. In dem Fish-and-Chips-Laden konnten sich ein paar Leute an Georgie Mahmood und seine Kumpels erinnern, aber niemand hat sie Richtung Gasse gehen sehen. Und niemand erinnert sich, Jason und seinen Kumpel gesehen zu haben. Wir haben eine Zeichnung von dem Jungen anfertigen lassen, der mit Jason zusammen war, aber davon würde ich nicht zu viel erwarten.« Hatchley kratzte seine Nase. »Ich frage mich, ob das Ganze etwas mit Drogen zu tun hatte, Sir. Das Jubilee ist dafür genau der richtige Laden. Vielleicht ein Geschäft, das schief gelaufen ist?«
»Liegt im Drogendezernat etwas gegen das Opfer oder die Verdächtigen vor?«
Hatchley schüttelte den Kopf. »Nein, Sir. Das habe ich bereits überprüft. Trotzdem ...«
»Gut, wir behalten das im Hinterkopf. Sonst noch etwas?«
»Ja, Sir. Ich habe mich gestern mit ein paar von Jasons Mannschaftskollegen von Eastvale United unterhalten. Nach dem Spiel hat er ein Gläschen mit ihnen getrunken, das ist richtig, aber keiner von ihnen hat ihn Samstagabend gesehen und keiner hat den Jungen auf der Zeichnung erkannt.«
»Warum hat sich Jasons Kumpel nicht gemeldet?«, dachte Gristhorpe laut nach. »Ob er überhaupt weiß, was geschehen ist?«
»Möglich, dass er es nicht weiß, Sir«, sagte Hatchley. »Wenn er zum Beispiel weiter weg wohnt, nicht oft fernsieht und selten Zeitungen liest.«
Gristhorpe nickte und wandte sich an die anderen. »Oder er hat es selbst getan. Wir sollten mehr über den Hintergrund der Beteiligten herausfinden. Zuerst müssen wir wissen, ob George Mahmood und Jason Fox sich wirklich nicht besser kannten, als George behauptet. Vielleicht sind sie schon einmal aneinander geraten. Außerdem müssen wir so viel wie möglich über Asim Nazur und seinen Cousin herausfinden, diesen Kobir ... wie war sein Name ...?«
»Mukhtar, Sir«, sagte Susan.
»Richtig. Jemand muss sich mit der Kriminalpolizei in Bradford in Verbindung setzen und herausfinden, ob dort etwas gegen Kobir Mukhtar vorliegt.«
»Das habe ich bereits getan, Sir«, erklärte Susan. »Da es im Computer nichts gab, habe ich um Informationen gebeten, während wir die drei noch in Gewahrsam hatten, kurz bevor .... bevor der Chief Constable gestern vorbeikam, Sir.«
»Und?«
»Nichts, Sir. Er scheint eine weiße Weste zu haben.«
»In Ordnung.« Gristhorpe runzelte die Stirn. »Susan, erinnere ich mich richtig? Gab es da nicht einen Vorfall, in den die Mahmoods vor kurzem verwickelt waren?«
»Ja, Sir. Vor ungefähr einem Monat. Jemand hat einen Ziegelstein von der Baustelle bei Gallows View gestohlen und ihn durch das Fenster der Mahmoods geschmissen. Nach einem ähnlichen Vorfall hatten sie ihre Schaufenster mit Gittern gesichert, deshalb wurde der Stein diesmal durch das Schlafzimmerfenster geworfen.«
»Wurde jemand verletzt?«
»Mrs. Mahmood, Sir. Sie zog sich gerade zum Schlafengehen aus. Der Stein hat ihren Kopf nur um wenige Zentimeter verfehlt, aber eine lange Glasscherbe des Fensters hat ihr den Unterarm aufgeschnitten. Sie hat ziemlich stark geblutet, als ihr Mann sie ins Allgemeine Krankenhaus brachte. Die Wunde wurde mit vierzehn Stichen genäht, und der Arzt bestand darauf, dass sie die Polizei rufen.«
»Wollten sie das denn nicht?«
»Zuerst nicht, Sir«, sagte Susan. »Ihr Mann sagte, es würde sie nur Zeit und Geld kosten, und sie rechneten im Gegenzug nicht mit Ergebnissen. Anscheinend war so etwas schon einmal passiert, als sie noch einen Laden in Bradford hatten. Damals hat wohl niemand etwas unternommen.«
»Wir sind hier aber nicht in Bradford«, meinte Gris-thorpe. »Irgendwelche Spuren?«
»An dem Tag hatten sie eine Kundin, eine Teenagerin, die sich beschwert hatte, das Wechselgeld falsch herausbekommen zu haben. Als Mrs. Mahmood darauf bestand, richtig herausgegeben zu haben, fegte das Mädchen die Zeitungen und die Süßigkeiten vom Tresen und marschierte hinaus. Wir konnten sie sogar nach einigen Mühen ausfindig machen, sie war jedoch zur Zeit des Vorfalles in Penrith. Danach gab es keine Spuren mehr.«
»Könnte es Jason Fox gewesen sein, bei seiner Einstellung zu Ausländern?«
»Möglich«, erwiderte Susan. »Der Vorfall
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