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Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe

Titel: Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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ein paar Stunden los zu sein. Ich konnte mich nicht mehr auf mich konzentrieren. Meine Tochter Maureen ist von Newcastle gekommen und bleibt eine Weile hier. Ich bin also nicht allein.«
      »Ist sie im Moment da?«
      »Ja, oben. Warum?«
      »Würden Sie sie herunterbitten?«
      Josie Fox runzelte die Stirn, zuckte dann mit den Achseln und ging zum Treppenabsatz, um ihre Tochter zu rufen. Ungefähr eine Minute später gesellte sich Maureen Fox zu ihnen. Susans erster Eindruck war der eines ziemlich herrischen, wahrscheinlich sehr wählerischen Mädchens. Zudem war sie auf eine blonde, gesunde und sportliche Weise attraktiv. Ihre hübsche Figur machte sich gut in den engen Jeans, die sie trug, und sie hatte ebenmäßige Gesichtszüge, volle Lippen und eine samtige Haut.
      Obwohl Maureen Fox offensichtlich trauerte, ging eine Energie von ihr aus, die sie nicht verbergen konnte. Sie zeigte sich darin, wie ihr Fuß in einem fort auf den Boden klopfte oder wie eines ihrer Beine zuckte, wenn sie sie übereinander schlug, und wie sie ihre Sitzposition andauernd veränderte, als würde sie sich, egal, wo sie saß, unbehaglich fühlen. Susan fragte sich, ob Jason ihr ähnlich gewesen war.
      »Warum haben Sie sie laufen lassen?«, wollte Josie wissen. »Sie hatten die Täter gefasst, und jetzt haben Sie sie freigelassen.«
      »Wir wissen nicht, ob sie es wirklich getan haben«, erwiderte Susan. »Und ohne Beweise können wir keinen Menschen auf unbestimmte Zeit einsperren.«
      »Es liegt daran, dass es Farbige sind, nicht wahr? Deswegen mussten Sie sie freilassen. Wenn Sie glauben würden, Jason hätte einen von denen getötet, dann wäre es etwas anderes, nicht wahr?«
      »Mutter!«, schaltete sich Maureen ein.
      »Ach, Maureen. Sei nicht so naiv. Jeder weiß, wie es heutzutage läuft. Für Ausländer machen sich die Behörden den Buckel krumm. Als Krankenschwester solltest du das doch wissen. Ausländer haben heute alle Möglichkeiten und für die anständige, hart arbeitende weiße Bevölkerung wird nichts getan. Schau doch, was deinem Vater passiert ist.«
      »Was ist Mr. Fox passiert?«, fragte Susan.
      »Ach«, sagte Maureen mit einem kurzen Zucken des Kopfes. »Dad wurde bei der Beförderung übergangen. Hat es irgendeinem Asiaten angelastet.«
      »Verstehe. Nun, in gewisser Weise haben Sie Recht, Mrs. Fox«, sagte Susan und schaute Josie an. »Die Polizei muss heutzutage tatsächlich sehr vorsichtig im Umgang mit Menschen sein, besonders mit Minderheiten. Wir versuchen aber, jeden gleich zu behandeln, egal, welche Hautfarbe er hat.« Sie wusste, dass es Augenwischerei war. Im Gesamtgefüge der Polizei lebte und gedieh Rassismus genauso wie Sexismus. Aber, verdammt, was sie da eben sagte war das, was sie selbst zu tun versuchte. »In diesen Fall jedoch«, fuhr sie fort, »haben wir einfach noch keine Beweise, um die Verdächtigen mit der Straftat in Verbindung zu bringen. Keine Zeugen. Keine unmittelbaren Beweise. Nichts.«
      »Heißt das, sie sind es nicht gewesen?«, fragte Josie.
      »Es haben sich Zweifel ergeben«, antwortete Susan. »Das ist alles. Leider kann ich Ihnen im Moment nicht mehr sagen.«
      »Sie haben doch nicht aufgegeben, oder?«
      »Selbstverständlich nicht. Wir verfolgen eine Reihe von Spuren. Deswegen bin ich ja hier.« Sie hielt inne. »Bedauerlicherweise haben wir ein paar beunruhigende Fakten über Ihren Sohn herausgefunden.«
      Josie Fox runzelte ihre Stirn. »Beunruhigend? Inwiefern?«
      »Waren Ihnen Jasons rassistische Ansichten bekannt?«
      »Was meinen Sie?«
      »Hat er nie über seine Meinungen mit Ihnen gesprochen?«
      »Er hat über nichts viel gesprochen«, erklärte sie. »Besonders in den letzten Jahren nicht.«
      »Wussten Sie, wie er über Asiaten und Schwarze dachte?«
      »Nun«, sagte Josie, »drücken wir es mal so aus: Ich wusste, dass er ein paar Ansichten hatte, die unpopulär sein mögen, über Ausländer, Immigranten und so weiter; aber ich würde nicht sagen, dass sie besonders extrem waren. Eine Menge Leute denken so wie Jason und das macht sie noch lange nicht zu Rassisten.«
      Das war neu für Susan: dass rassistische Ansichten die Menschen nicht zu Rassisten machten. »Hat Jason mal erwähnt, dass er zu einer Art Organisation gehörte?«, fragte sie. »Zu einer Gruppe ähnlich gesinnter Leute?«
      Es war Maureen, die das Schweigen brach. »Nein. Jason hat es nie erwähnt, aber er hat zu so

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