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Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe

Titel: Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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im Flur konnte sich Banks über die totale Leere des Hauses nur wundern. Es hatte keine Persönlichkeit. Da Jason Mitglied einer Neonaziorganisation gewesen war, würde man doch wenigstens ein paar Skrewdriver-CDs und vielleicht einige im Haus verstreute Ausgaben von The Order erwarten. Doch es hatte den Anschein, als wäre jemand hier gewesen und hätte alle möglicherweise einmal existierenden persönlichen Merkmale entfernt. Und vielleicht war das tatsächlich der Fall gewesen.
      Zwei Männer, hatte Liza Williams gesagt, und sie waren mit einigen Kartons gegangen. Leider hatte es in Leeds an diesem Sonntagvormittag geregnet und beide hatten Kappen getragen. Schwarze oder dunkelblaue.
      Einer trug eine schwarze Lederjacke und Jeans, der andere eine Daunenjacke. Der mit der Lederjacke war größer als der andere gewesen.
      Liza musste zugeben, dass sie nicht besonders gut gekleidet waren, aber da sie schon eine Menge Krimiserien im Fernsehen gesehen hatte, erwartete sie nicht, dass echte Polizisten besser gekleidet waren als ihre fik-tionalen Ebenbilder. Sie konnte auch nicht sagen, wie alt sie waren, sie hatte ihre Gesichter nicht gesehen, hatte jedoch durch die Art, wie sie sich bewegt hatten, den Eindruck, dass sie wahrscheinlich ziemlich jung und durchtrainiert waren.
      Und das war auch schon alles, was sie sagen konnte. Schließlich hatte sie nur kurz hinübergeschaut, und als sie bemerkte, dass sie einen Schlüssel benutzten, um ins Haus zu gelangen, befürchtete sie nicht mehr, es könnte sich um Einbrecher oder Vergewaltiger handeln. Zuerst dachte sie, es wären Freunde von Jason - er hatte manchmal Freunde zu Besuch -, und nachdem sie dann von seinem Tod gehört hatte, nahm sie einfach an, es seien Polizisten gewesen, die gekommen waren, um seine Sachen zu seiner Familie zu bringen. Ihr Ehemann hatte die beiden nicht gesehen, er hatte sich bereits mit der Sonntagszeitung hingesetzt, und sobald er das erst einmal tat...
      Aufgefallen war ihr allerdings ein blauer Wagen, der draußen parkte und den sie für den Wagen der Männer hielt. Aber sie wusste nicht, welches Fabrikat es war, geschweige denn, welche Nummer er hatte. Sie sagte jedoch, dass er sauber war.
      Banks seufzte, als er die Tür hinter sich verschloss. Er würde einen seiner Kollegen aus West Yorkshire bitten müssen, die Glasscheibe zu reparieren, die er eingeschlagen hatte, und vielleicht andere Bewohner der Straße befragen. Egal, was sie bemerkt hatten, es musste mehr sein als Liza Williams Beobachtungen.
     
    * VI
     
    Am Nachmittag war Susan durchnässt, müde und keinen Schritt weiter als am Morgen. Die Nazurs und die Mahmoods waren erwartungsgemäß abweisend und ungesprächig gewesen, die eindeutige Rassismusanklage in ihren Blicken hatte Susan erschreckt. Soweit die Mahmoods wussten, war Jason Fox nie in ihrem Laden gewesen, und die Nazurs hatten ihn nie in ihrem Restaurant gesehen. Und von einer Albion-Liga hatten sie noch nie gehört.
      Da sich Sergeant Hatchley weiterhin draußen die Hacken ablief, hatte sie wenigstens die Gelegenheit, sich mit einem warmen Kaffee aufzuwärmen und ein bisschen Ruhe zu haben.
      Sie hatte gerade ihre kalten Füße auf die Heizung gelegt, als ein Beamter der Zentrale mit einem Fax hereinkam. »Soeben angekommen«, sagte er.
      Susan dankte ihm und betrachtete das einzelne Blatt. Alles, was darauf stand, war:
      DIE ALBION-LIGA
      und dazu eine Telefonnummer. Eine Nummer aus London.
      Neugierig nahm Susan das Telefon und wählte die Nummer. Sie erinnerte sich, dass Banks ein Fax mit der Bitte um Informationen über die Albion-Liga an Scot-land Yard geschickt hatte; deshalb war sie nicht überrascht, als sich jemand von dort meldete. Nachdem sie ein paar Mal weiterverbunden worden war und lange hatte warten müssen, bekam sie schließlich jemanden an den Apparat, der bei der Erwähnung der Albion-Liga wusste, wovon sie sprach. Sein Name war Craw-ley, sagte er.
      »Ist Ihr Chef im Hause, Schätzchen?«, fragte er.
      Zornig umklammerte Susan den Hörer, doch sie sagte nichts.
      »Nun?«, meinte Crawley.
      »Detective Superintendent Gristhorpe ist im Moment leider nicht im Büro«, antwortete Susan schließlich mit zusammengebissenen Zähnen.
      »Und Sie sind Detective Constable Gay?«
      »Ja.« Wenigstens machte er keine Witze über ihren Namen.
      »Dann muss ich wohl mit Ihnen vorlieb nehmen.«
      Es war nicht ihr Tag. »Herzlichen Dank«, knurrte

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