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Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe

Titel: Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Leeds zu fahren und den Leuten auf die Füße zu treten.«
      »Einen Moment, Sir«, sagte Banks. »Auf wessen Füße? Erzählen Sie mir nicht, Neville Motcombe gehört auch zu Ihrer Geheimloge.«
      Kaum hatte Banks die Worte ausgesprochen, bereute er es. Der Wunsch, es Riddle heimzuzahlen, war mehr als berechtigt, aber das war nicht der richtige Weg. Er war überrascht, dass Riddle einfach in seiner Tirade innehielt und fragte: »Wer zum Teufel ist Neville Motcombe?«
      Banks zögerte. Jetzt hatte er sich so weit aus dem Fenster gelehnt, dass er aufpassen musste, nicht hinauszufallen. »Er ist ein Kollege von Jason Fox. Einer der Leute, mit denen ich gestern in Leeds gesprochen habe.«
      »Hat dieser Motcombe irgendetwas mit dem Tod des Jungen zu tun?«
      Banks schüttelte den Kopf. »Das weiß ich nicht. Sein Name kam lediglich im Verlauf der Ermittlungen auf und ...«
      Riddle begann wieder hin und her zu rennen. »Schwafeln Sie nicht herum, Banks. Ich habe gehört, dass dieser Jason Fox zu einer rechten Rassistengruppe gehörte. Stimmt das?«
      »Ja, Sir. Der Albion-Liga.«
      Riddle blieb stehen und kniff seine Augen zusammen. »Hat dieser Neville Motcombe irgendetwas mit der Albion-Liga zu tun?«
      So schnell legte man Jimmy Riddle nicht rein. »Genau genommen«, sagte Banks, »ist er ihr Anführer.«
      Einen Augenblick schwieg Riddle, dann ging er zurück und nahm seine Pose am Aktenschrank wieder ein. »Hat das alles überhaupt etwas mit dem Fall Jason Fox zu tun oder kämpfen Sie nur wieder wie üblich gegen Windmühlen?«
      »Das weiß ich wirklich nicht«, antwortete Banks. »Aber eben das versuche ich herauszufinden. Dieser Umstand könnte George und seinen Freunden ein Motiv zum Angriff auf Jason gegeben haben.«   »Haben Sie irgendeinen Beweis dafür, dass die drei Asiaten von Jason Fox' Mitgliedschaft in der Albion-Liga wussten?«
      »Nein. Aber ich habe herausgefunden, dass Jason George Mahmood kannte. Das ist ein Anfang.«
      »Das ist überhaupt nichts, verdammt noch mal.«
      »Wir arbeiten noch daran.«
      Riddle seufzte. »Haben Sie richtige Verdächtige?«
      »Die Asiaten sind immer noch die wahrscheinlichsten Verdächtigen. Das Labor hat die Substanz an Georges Turnschuhen aufgrund der starken Vermischung mit anderen Stoffen noch nicht identifizieren können, aber es ist noch nicht ausgeschlossen, dass es sich um Blut handelt.«
      »Hmmm. Was ist mit diesem anderen Jungen, der mit Jason Fox im Pub gewesen sein soll?«
      »Wir suchen noch nach ihm.«
      »Schon eine Ahnung, wer es ist?«
      »Nein, Sir. Auch daran habe ich in ...«
      »Dann finden Sie es raus, verdammt. Und zwar schnell.« Riddle ging mit großen Schritten zur Tür. »Und denken Sie an das, was ich gesagt habe!«
      »Welchen Teil davon, Sir?«
      »Dass Sie sich auf Ihre Aufgaben als Chief Inspector konzentrieren sollen.«
      »Sie wollen also, dass ich herausfinde, wer Jasons Kumpel war, während ich gleichzeitig Haushaltsberichte und Kriminalstatistiken lese?«
      »Sie wissen genau, was ich meine, Banks. Nehmen Sie nicht alles wörtlich. Delegieren Sie!«
      Und dann marschierte er hinaus und knallte die Tür hinter sich zu.
      Banks seufzte erleichtert auf. Aber zu früh. Die Tür ging wieder auf. Riddle steckte seinen Kopf herein, richtete drohend seinen Finger auf Banks und sagte: »Und egal, was Sie von mir denken mögen, Banks, wagen Sie nie wieder anzudeuten, dass ich oder einer meiner Logenbrüder freundschaftlichen Verkehr mit Faschisten pflegen. Ist das klar?«
      »Ja, Sir«, sagte Banks, als sich die Tür wieder schloss. Freundschaftlichen Verkehr mit Faschisten pflegen. Er musste zugeben, dass es hübsch klang. Fast eine Alliteration.
      In der auf Riddles Rückzug folgenden friedlichen Ruhe trank Banks seinen Kaffee und grübelte darüber nach, was ihm gerade gesagt worden war. Er wusste, dass Riddles Bemerkungen über die Art und Weise, wie er seinem Job nachging, nicht ganz aus der Luft gegriffen waren, und das machte ihn gewiss nicht glücklicher. Als Detective Chief Inspector musste er sich mehr um die administrativen und leitenden Aspekte der Polizeiarbeit kümmern. Er musste tatsächlich mehr Zeit an seinem Schreibtisch verbringen.
      Nur dass er genau das nicht wollte.
      Als er noch Detective Inspector in London gewesen war und mit seiner Versetzung nach Eastvale zum Chief Inspector befördert worden war, war ihm sowohl durch

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