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Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe

Titel: Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Ausschusssitzungen, deinen Empfängen?«
      Sandra machte eine lange Pause, lange genug für Banks, um beiden einen ordentlichen Laphroaig einzuschenken, bevor sie antwortete. »Ja«, sagte sie schließlich mit leiser Stimme. »So ist es wohl. Vielleicht bin ich damit zufrieden. Eine Zeit lang habe ich gedacht, diese Dinge wären alles, was ich habe. Du bist einfach nicht hier gewesen, Alan. Auf jeden Fall nicht für mich.«
      Banks hatte das Gefühl, als wäre eine Hand aus Eis über sein Herz geglitten. Das Gefühl war so real, dass er seine Hand auf die Brust legte. »Gibt es einen anderen?«, fragte er. Aus den Lautsprechern hörte man Fiordiligi leise davon singen, standhaft wie ein Felsen zu sein.
      Plötzlich lächelte Sandra und fuhr mit einer Hand durch ihr Haar. »Oh, du dummer Kerl«, sagte sie. »Nein, es gibt niemand anderen.« Dann trübte sich ihr Blick und schweifte ab. »Es hätte jemanden geben können ... vielleicht ... aber es gibt niemanden.« Sie zuckte mit den Achseln, als wollte sie eine schmerzliche Erinnerung abschütteln.
      Banks schluckte. »Was dann?«
      Sie hielt inne. »Wie gesagt, ich habe in letzter Zeit viel darüber nachgedacht und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass wir getrennte Wege gehen sollten. Auf jeden Fall für eine Weile.« Sie beugte sich vor und nahm seine Hand, während sie sprach, was ihm, wie das Lächeln, unangebracht erschien. Was war los, verdammt?
      Banks riss seine Hand weg. »Das kann nicht dein Ernst sein«, sagte er. »Wir sind seit über zwanzig Jahren verheiratet und plötzlich willst du einfach auf und davon gehen?«
      »Ich meine es wirklich Ernst. Und es kommt nicht plötzlich. Denk darüber nach. Du wirst mir zustimmen. Das hat sich seit langer Zeit aufgebaut, Alan. Wir sehen uns sowieso kaum noch. Warum sollen wir weiter in einer Lüge leben? Du weißt, dass ich Recht habe.«
      Banks schüttelte den Kopf. »Nein. Weiß ich nicht. Ich finde immer noch, dass du übertrieben auf Tracys Auszug und auf Samstagabend reagierst. Hab ein bisschen Geduld. Vielleicht sollten wir verreisen?« Jetzt beugte er sich vor und nahm ihre Hand. Sie fühlte sich schlaff und klamm an. »Lass uns verreisen, wenn dieser Fall vorbei ist, nur du und ich. Wir könnten für ein paar Tage nach Paris fahren. Oder irgendwo ins Warme. Vielleicht wieder nach Rhodos?«
      Er konnte Tränen in ihren Augen sehen. »Alan, du hast mir nicht zugehört. Du machst es wirklich schwierig. Ich habe schon seit Wochen versucht, den Mut aufzubringen, um dir das zu sagen. Ich habe mir das nicht spontan ausgedacht. Eine Reise wird unsere Probleme nicht lösen.« Sie schniefte und wischte ihre Nase mit dem Handrücken ab. »Ach, Scheiße«, sagte sie. »Schau mich an. Ich wollte das alles nicht.« Sie nahm erneut seine Hand und hielt sie fest. Diesmal riss er sie nicht weg. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Das eisige Gefühl kehrte zurück und schien jetzt in seine Knochen und Eingeweide zu kriechen.
      »Ich werde für eine Weile weggehen«, erklärte Sandra. »Das ist die einzige Möglichkeit. Die einzige Möglichkeit, damit wir beide Zeit zum Nachdenken haben.«
      »Wo willst du hin?«
      »Zu meinen Eltern. Mamas Arthritis macht ihr wieder zu schaffen, und sie würde sich freuen, wenn sie etwas Hilfe im Haus hat. Aber das ist nicht der Grund. Wir brauchen Abstand voneinander, Alan. Zeit, um zu entscheiden, ob es noch etwas gibt, das sich zu retten lohnt oder nicht.«
      »Du denkst also nur an eine zeitweilige Trennung?«
      »Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall ein paar Wochen. Ich weiß nur, dass ich weg muss. Weg von dem Haus, weg von Eastvale, weg von dir.«
      »Was ist mit dem Gemeindezentrum, mit deiner Arbeit?«
      »Die kann Jane so lange übernehmen, bis ich weiß, was ich mache.«
      »Dann kann es sein, dass du nicht zurückkommst?«
      »Alan, ich habe dir gesagt, dass ich es nicht weiß. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Mach es mir nicht noch schwerer. Ich bin am Ende mit meiner Weisheit. Für mich ist es das einzig Vernünftige, wenn ich weggehe. Dann ... nach einer Weile ... können wir darüber reden. Und entscheiden, was wir als Nächstes tun.«
      »Weshalb können wir nicht jetzt reden?«
      »Weil hier alles zu eng ist. Deshalb. Es drängt alles auf mich ein. Bitte glaube mir, ich möchte dir nicht wehtun. Ich habe Angst. Aber wir müssen so handeln. Das ist die einzige Chance, die wir haben. So können wir nicht

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