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Inspector Alan Banks 10 In einem heißen Sommer

Titel: Inspector Alan Banks 10 In einem heißen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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George Henderson vor nur fünf Monaten an einem Herzschlag gestorben. Es gab weder eine Todes- noch eine Heiratsurkunde für seinen Sohn Francis. Das waren nun schon drei Menschen ohne Todesurkunde. Aller Wahrscheinlichkeit nach war Gloria unter dem Schuppen begraben worden, aber Gwynneth Shackleton und Francis Henderson blieben noch übrig. Warum waren sie nicht auf ihn zugekommen? Eine Möglichkeit bestand darin, dass sie eventuell beide tot waren, obwohl Gwynneth Anfang siebzig sein musste und Francis auf die sechzig zuging, was heutzutage kaum als alt gelten konnte. Eine weitere Möglichkeit war, dass keiner von beiden wusste, was hier vorging, aber das hielt Banks dann doch für einen zu großen Zufall. Wieder die Frage: Vielleicht hatten sie etwas zu verbergen? Aber was?
      Francis würde Banks nicht viel erzählen können. Alles was in Hobb's End passiert war, geschah vor seinem achten Geburtstag, somit war er kaum des Mordes an Gloria Shackleton verdächtig. Er musste um die sechzehn gewesen sein, als das Dorf für den Thornfield-Stausee geflutet wurde. Banks bezweifelte, dass dieses Ereignis eine Bedeutung für ihn gehabt hatte.
      Nichtsdestotrotz wäre es interessant herauszufinden, was aus ihm geworden war. Selbst wenn Francis Henderson ihnen mit seiner DNA nur dabei behilflich sein sollte, mit absoluter Sicherheit nachzuweisen, dass das Skelett wirklich einmal Gloria Shackleton gehört hatte.
      Da gab es noch etwas anderes: Glorias Leiche musste begraben, anständig beerdigt werden, und zwar diesmal auf einem Friedhof. Zwei Menschen, die eine sehr innige Beziehung zu ihr gehabt hatten, waren möglicherweise noch am Leben: ihre Schwägerin Gwynneth Bingham und ihr Sohn Francis Henderson. Sie wären diejenigen, denen die Pflicht zukam, die Tote zu bestatten.
      Banks seufzte, schob die Unterlagen zurück in seine Aktentasche und ging durch die Menschenmassen über die Market Street. An der Anmeldung lag eine Nachricht der Militärverwaltung, der er entnahm, dass Matthew Shackleton 1943 als »vermisst oder verschollen« verzeichnet worden war, mehr wusste man nicht über ihn. Es wurde immer merkwürdiger. In seinem Büro griff Banks zum Telefon und rief Detective Inspector Ken Blackstone von der Millgarth Station in Leeds an.
      »Alan«, sagte Blackstone. »Lange nicht gesehen.«
      Seine Stimme klang kühl und distanziert. Im vergangenen Jahr hatten sie nicht viel miteinander zu tun gehabt, und Banks wurde klar, dass er sich von Ken wahrscheinlich genauso entfremdet hatte wie von allen anderen, die in seinen dunklen Tagen seine Freunde hatten sein wollen. Ken hatte mehrmals Nachrichten auf dem Anrufbeantworter hinterlassen, hatte ihm angeboten, sich zu treffen und mit ihm zu unterhalten, aber Banks hatte ihn nie zurückgerufen. Er hatte keine Lust zu erklären, dass er einfach nicht in der Lage gewesen war, Hilfe und Aufmunterung von Menschen anzunehmen, die Mitleid mit ihm hatten, da er sich selbst schon genug bemitleidet hatte, dabei hatte er keine Unterstützung gebraucht. Er wollte nicht erklären, dass ihm stattdessen die Anonymität in der Menge lieber gewesen war. »Du weißt ja, wie das ist«, sagte er.
      »Klar. Und? Was kann ich für dich tun? Erzähl mir nicht, dass du einfach nur so anrufst, um zu hören, wie's mir geht.«
      »Nicht so ganz.«
      »Hab ich auch nicht gedacht.« Es gab eine kurze Pause, dann wurde Blackstones Stimme etwas freundlicher. »Gibt's was Neues von dir und Sandra?«
      »Nein. Hab nur gehört, dass sie einen Neuen hat.«
      »Das tut mir leid, Alan.«
      »Ist doch normal.«
      »Wem erzählst du das. Kenn ich selber alles.«
      »Dann weißt du ja Bescheid.«
      »Allerdings. Ziehen wir uns mal die Birne zu und reden drüber?«
      Banks lachte. »Wär mir ein Vergnügen.«
      »Gut. Also, was kann ich für dich tun?«
      »Hm, wenn ich mit dieser Ahnung richtig liege, dann kommt unser Besäufnis viel eher, als du glaubst. Ich suche nach den genauen Umständen eines Selbstmords. In Leeds, Bramley. Schussverletzung. Name: Matthew Shackleton. Starb am 15. März 1950. Die Leute aus Leeds müssten eigentlich was in den Akten haben, vor allem weil eine Schusswaffe im Spiel war.«
      »Gibt es auch noch eine Erklärung dazu?«
      »Ist 'ne lange Geschichte, Ken. Übrigens, hast du mal irgendwas über einen Detective Sergeant namens Cabbot gehört? Annie Cabbot?«
      »Nicht, dass ich wüsste. Allerdings hab ich mich in letzter

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