Inspector Alan Banks 10 In einem heißen Sommer

Titel: Inspector Alan Banks 10 In einem heißen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson

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erinnern, sagen, sie wär ein richtiger Bücherwurm gewesen. Annie will sich noch erkundigen, aber eigentlich gibt es nur eine Möglichkeit, das ^herauszufinden, oder? Wir müssen mit ihr reden. So wie Glorias Sohn - wenn er noch lebt - hat sie sich bis jetzt jedenfalls nicht mit uns in Verbindung gesetzt, und wir haben landesweit Appelle ausgestrahlt. Schwer vorzustellen, dass es viele gibt, die noch nichts von der Geschichte gehört haben.
      »Wenn es sie denn ist, könnte das bedeuten, dass sie einen Grund dafür hat, nicht an die Öffentlichkeit zu treten.«
      »Genau. Schuldige Geheimnisse.«
      »Hieß nicht eins von ihren Büchern so?«
      Banks lachte. »Ja? Keine Ahnung, ich hab keins davon gelesen.«
      »Ich aber«, sagte Blackstone. »Und ich hab sie im Fernsehen gesehen. Sie ist wirklich eine sehr begabte Schriftstellerin. Hat natürlich keine Ahnung, wie es bei uns wirklich zugeht, aber das hat ja keiner.«
      »Sonst wären die Bücher auch ziemlich langweilig.«
      »Wohl wahr.«
      Blackstone bestellte noch zwei Lager. Er blickte auf die Uhr. »Sollen wir danach die Stadt unsicher machen?«, fragte er.
      »Gut.«
      »Wie geht's den Kindern?«
      »Gut, glaube ich. Na ja, Tracy wenigstens.«
      »Und Brian?«
      »Der dumme Kerl hat grad sein Examen verbockt, hat nur einen Abschluss dritter Klasse geschafft.«
      Blackstone, der einen Abschluss in Kunstgeschichte hatte, runzelte die Stirn. »Gibt's dafür einen besonderen Grund? Du gibst dir doch nicht selbst die Schuld daran, oder? Die Trennung? Stress?«
      Banks schüttelte den Kopf. »Nein, eigentlich nicht. Ich glaube, er hat einfach irgendwie das Interesse am Thema verloren und was gefunden, das ihn mehr fesselt.«
      »Musik?«
      »Hm. Er spielt in einer Band. Sie wollen was Richtiges draus machen.«
      »Schön für ihn«, sagte Blackstone. »Ich hätte gedacht, du fändest das gut.«
      »Das ist ja die Scheiße, Ken, ich finde es gut. Nur, als er mir das erzählt hat, da hab ich ein paar Sachen gesagt, die mir jetzt Leid tun. Und jetzt erwische ich ihn einfach nicht, um ihm das zu erklären. Die sind irgendwo auf Tour.«
      »Versuch's weiter. Mehr kannst du nicht machen.«
      »Ich hab geredet wie meine eigenen Eltern. Da sind mir eine Menge Sachen wieder hochgekommen, worüber ich jahrelang nicht richtig nachgedacht habe, zum Beispiel warum ich mich so entschieden habe und nicht anders.«
      »Möchtest du Antworten?«
      Banks lächelte. »Wenn's schnell geht ...«
      »Jede größere Veränderung im Leben lässt einen nach innen schauen. Das ist eine Phase, die man durchmacht.«
      »Hast wohl wieder eine Menge Selbsthilfebücher gelesen, was?«
      Blackstone grinste. »Die Früchte der Erfahrung, Junge. Dieser Sergeant, nach der du mich gefragt hast, mit der du zusammen in Millgarth warst? Wie hieß sie noch mal?«
      »Annie. Annie Cabbot.«
      »Sieht gut aus, die Frau.«
      »Glaub schon.«
      »Hast du was mit ihr?«
      Banks schwieg. Wenn er Ken Blackstone die Wahrheit sagte, wäre es genau einer zu viel, der von ihnen wusste. Aber warum sollte er es geheim halten? Warum lügen? Ken war ein Freund. Er nickte unmerklich.
      »Ist es ernst?«
      »Jetzt mach mal 'nen Punkt, Ken, ich kenne sie erst seit einer Woche.«
      Blackstone hielt die Hände hoch. »Schon gut, schon gut. Ist sie die Erste seit Sandra?«
      »Ja. Na, abgesehen von einem Fehler zwischendurch. Ja, warum?«
      »Sei einfach vorsichtig, sonst nichts.«
      »Wie bitte?«
      Blackstone lehnte sich auf dem Stuhl zurück. »Du bist noch verletzlich, das will ich sagen. Es dauert eine Weile, bis man eine so lange, tiefgehende Beziehung wie zwischen dir und Sandra überwunden hat.«
      »Ich weiß gar nicht, ob die wirklich so tief ging, Ken. Langsam denke ich, dass ich es nur glaubte, weil ich es glauben wollte, und dabei die großen Warnschilder übersehen hab.«
      »Egal. Ich will nur sagen, wenn jemand so etwas wie du durchmacht, dann ist er am Ende entweder lange Zeit sauer auf Frauen oder sehnt sich nach dem zurück, was er mal hatte. Oder beides. Wenn er sauer ist, vögelt er wahrscheinlich eine nach der anderen. Aber wenn er sich nach dem Vergangenen zurücksehnt, dann sucht er eine neue Frau als Ersatz für die alte und dann ist sein Urteilsvermögen nicht unbedingt auf der Höhe. Wenn er beides fühlt, dann fängt er sofort eine neue Beziehung an und setzt sie so richtig in den