Inspector Alan Banks 10 In einem heißen Sommer

Titel: Inspector Alan Banks 10 In einem heißen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson

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Sackgasse.«
      Gristhorpe zog die buschigen Augenbrauen hoch. ^Stimmt das denn?«
      »Glaube ich nicht.« Banks erzählte Gristhorpe, was Annie Cabbot und er bisher ermittelt hatten, und reichte ihm den Knopf, den Adam Kelly der Hand des Skeletts entwendet hatte. »Es ist nicht mehr mit Sicherheit zu sagen«, fuhr er fort, »aber möglicherweise hat das Opfer ihn in der Hand gehalten. Jedenfalls wurde sie damit vergraben und von alleine ist er ja nicht dahin gekommen. Sie könnte ihn dem Angreifer abgerissen haben, als sie erwürgt wurde.«
      Gristhorpe untersuchte den Knopf und trank einen Schluck Cola. »Sieht aus wie ein Knopf von der amerikanischen Luftwaffe«, sagte er. »Ich kann mich irren - der ist so alt und korrodiert, da ist es schwer zu sagen -, aber das Muster hier sieht aus wie der amerikanische Adler. Ihr Mann hätte den nicht an seiner Uniform gehabt. So wie du ihn beschrieben hast. Und es ist höchst unwahrscheinlich, dass er eine Uniform trug, wenn er aus einem japanischen Kriegsgefangenenlager befreit und in die Heimat zurückgeschickt wurde.«
      »Du meinst also, der ist amerikanisch?«
      Gristhorpe wog das Metall in seiner Hand. »Ich würd's nicht vor Gericht schwören«, sagte er. »Verglichen mit unseren kleideten sich die amerikanischen Streitkräfte sehr leger. Meistens trugen sie diese Eisenhower-Jacken mit verdeckter Knopfleiste, aber der hier könnte am Kragen gesessen haben. Normalerweise wurde er rechts getragen. Offiziere trugen ihn links oder rechts, darunter ihre Truppengattung. GIs, die keiner besonderen Waffengruppe angehörten, trugen den Adler auf beiden Seiten.«
      »Wenn sie erwürgt wurde«, sagte Banks, »ist es durchaus möglich, dass sie versuchte, das Gesicht des Angreifers zu zerkratzen oder ihn am Kragen zu packen. Gloria und ihre Freundinnen verkehrten mit einer Gruppe amerikanischer Flieger aus Rowan Woods.«
      Gristhorpe gab ihm den Knopf zurück. »Klingt vernünftig, die Theorie.«
      »Es gibt noch was, das mir Kopfzerbrechen bereitet. Matthew Shackleton beging 1950 Selbstmord. Erschoss sich. Ich frage mich, woher er die Waffe hatte.«
      »Jeder kann sich eine Waffe besorgen, wenn er alles daransetzt. Auch heutzutage.«
      »Er war nicht in der Verfassung, loszugehen und eine auf dem Schwarzmarkt zu kaufen, selbst wenn er gewusst hätte, wo er suchen musste.«
      »Du meinst also, er hatte sie bereits?«
      »Ja, aber im Gefangenenlager kann er keine gehabt haben, oder?«
      »Er kann sie auf dem Heimweg irgendwo bekommen haben. Lange Reise, viele Gelegenheiten.«
      »Schon möglich. Wir wissen nur, dass er 1943 in Burma als vermisst gemeldet wurde, im März '45 wieder in Hobb's End auftauchte und 1950 in Leeds Selbstmord beging. Dazwischen ist eine große Lücke.«
      »Was war das für eine Waffe?«
      »Ein .45er Colt Automatic.«
      »Wirklich?«
      »Ja. Warum?«
      »Das war der Revolver, den das amerikanische Militär an seine Soldaten ausgab. Das eröffnet interessante Möglichkeiten, nicht wahr? Amerikanischer Knopf in der Hand der Frau. Amerikanischer Revolver im Mund des Mannes.«
      Banks nickte. Aber was für Möglichkeiten das sein sollten, wusste er nicht. Die zwei Vorfälle lagen fünf Jahre auseinander und ereigneten sich an unterschiedlichen Orten. Er nippte an seiner Cola.
      »Wie geht's Sandra?«, fragte Gristhorpe.
      »Gut, soweit ich weiß.«
      »Tut mir Leid, was passiert ist, Alan.«
      »Mir auch.«
      Gristhorpe starrte ins Leere, in die Richtung von Frem-lington Edge. »Diese Annie Cabbot«, sagte er. »Wie ist die so?«
      Banks merkte, dass er errötete. »Sie ist gut«, sagte er.
      »Zu gut für so ein gottverlassenes Nest wie Harksmere?«
      »Find ich schon.«
      »Was macht sie dann da?«
      »Keine Ahnung.« Banks warf Gristhorpe einen Seitenblick zu. »Vielleicht hat sie einem ans Bein gepinkelt, so wie ich.«
      Gristhorpe kniff die Augen zusammen. »Alan«, sagte er, »ich finde nicht gut, was du letztes Jahr gemacht hast, dass du, ohne ein Wort zu sagen, einfach abgehauen bist. Du hast mich richtig reingeritten. Ich verstehe, warum du das getan hast. An deiner Stelle hätte ich es vielleicht auch getan. Aber ich kann nicht darüber hinweggehen. Zwar hast du so in gewisser Hinsicht die Kastanien aus dem Feuer geholt, aber gleichzeitig sind sie sozusagen auf der anderen Seite wieder reingefallen.«
      »Wie meinst du das?«
      »Jimmy Riddle konnte