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Inspector Alan Banks 10 In einem heißen Sommer

Titel: Inspector Alan Banks 10 In einem heißen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Unterschied?«
      »Zwischen Dichtung und Wahrheit.«
      »Ich habe gelernt, das den Moralwächtern zu überlassen. Das sind die Einzigen, die glauben, alles zu wissen.« Sie wandte sich ab, ging in den Flur und holte den Umschlag.
      »Egal«, fuhr sie fort und reichte ihn Banks, »es tut mir Leid, so leichtfertig gewesen zu sein. Die ganze Angelegenheit war äußerst schwierig für mich. Ich neige dazu, mich hinter der Sprache zu verstecken, wenn ich Angst habe. Ich hätte gern, dass Sie mir einen Gefallen tun und dies hier mitnehmen und lesen. Ich habe es heute Morgen kopieren lassen. Sollten Sie Sorge haben, dass ich mich der Gerechtigkeit entziehe - sie ist unbegründet. Ich laufe nirgendwo hin, das verspreche ich Ihnen.«
      »Woher dieser Gesinnungswandel?«
      »Das Gewissen, ob Sie's glauben oder nicht. Ich dachte, ich könnte damit leben, aber es geht nicht. Die Anrufe waren "auch nicht gerade hilfreich. In den frühen Morgenstunden ging ein langer Kampf zu Ende, und ich entschloss mich, die Wahrheit zu sagen. Was Sie tun, wenn Sie sie kennen, ist Ihre Sache. Ich würde es im Moment lieber so handhaben, als eine Unmenge von Fragen zu beantworten. Ich glaube, das Manuskript hilft Ihnen, alles zu verstehen. Sicherlich werden Sie hinterher Fragen haben. In der nächsten Woche werde ich zum Signieren in Leeds sein, dann haben Sie dazu reichlich Gelegenheit. Würden Sie mir diesen kleinen Gefallen tun?«
      Es war ein ungewöhnliches Ansinnen, und wenn sich Banks korrekt an die Vorschriften hielt, würde er kein geschriebenes »Geständnis« von einem Mordverdächtigen entgegennehmen, dann gehen und ihn sich selbst überlassen. Aber wenn er es nüchtern betrachtete, war es von Anfang an ein ungewöhnlicher Fall gewesen, und er war überzeugt, dass Vivian Elmsley nicht fliehen würde. Sie stand in der Öffentlichkeit, und er glaubte nicht, dass sie einen Zufluchtsort hatte, selbst wenn sie fliehen wollte. Die andere Möglichkeit war Selbstmord. Es war ein Risiko, sicherlich, aber er beschloss, es einzugehen. Wenn Vivian Elmsley sich lieber umbringen wollte, anstatt einen Gerichtsprozess durchzustehen, der den Steuerzahler Tausende kosten und die Medien anlocken würde wie Geier, wer war Banks, sie zu verurteilen? Wenn Jimmy Riddle das herausbekommen würde, war Banks' Zukunft natürlich keinen Heller mehr wert, aber wann hatte er sich jemals von Gedanken an Jimmy Riddle abhalten lassen?
      »Sie sprachen eben von Anrufen«, sagte er. »Was meinten Sie damit?«
      »Anonyme Anrufe. Manchmal sagt er was, manchmal legt er einfach auf.«
      »Was für Sachen sagt er?«
      »Eigentlich nichts. Es klingt nur ein wenig bedrohlich. Und er nennt mich Gwen Shackleton.«
      »Haben Sie eine Vorstellung, wer es sein könnte?«
      »Nein. Jeder könnte ohne zu große Schwierigkeiten meinen richtigen Namen herausfinden, und meine Nummer steht im Telefonbuch. Aber warum?«
      »Was hat er für einen Akzent? Einen amerikanischen?«
      »Nein. Aber genau ist es schwer zu sagen. Die Stimme klingt gedämpft, als ob er durch ein Taschentuch oder so spricht.«
      Banks dachte kurz nach. »Da kann man eigentlich nicht viel unternehmen. Aber ich würde mir keine großen Sorgen machen. In den meisten Fällen treten Menschen, die Telefonterror betreiben, ihren Opfern nicht persönlich gegenüber. Deshalb benutzen sie ja das Telefon. Sie haben Angst vor der persönlichen Konfrontation.«
      Vivian schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Er hört sich nicht an wie ein Spinner und atmet auch nicht schwer. Es klang irgendwie ... persönlicher.«
      »Vielleicht zieht Ihr literarisches Genre ja den einen oder anderen verrückten Fan an?«, schlug Banks vor. »Vielleicht ist jemand der Ansicht, er könne Ihnen die Idee zu einer Geschichte liefern und Ihnen zeigen, wie es ist, Angst zu haben. Ich würde mir darüber wirklich keine zu großen Gedanken machen, aber Sie sollten sich so schnell wie möglich mit der zuständigen Dienststelle in Verbindung setzen. Dort wird man Ihnen helfen können. Kennen Sie dort jemanden?«
      »Ja. Detective Superintendent Davidson. Er hilft mir immer bei der Recherche.«
      »Noch besser. Sprechen Sie mit ihm.« Banks hob den Umschlag hoch. »Wir werden es lesen«, sagte er. »Aber woher wissen wir, dass dies die Wahrheit ist und nicht eine weitere erfundene Geschichte?«
      »Das können Sie nicht. Genau genommen, ist es von beidem etwas, aber die Stellen, für die Sie

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