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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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eingerichtet von der nationalen Verbrechenskartei, bot ihr nichts. Aber es bestand natürlich die Möglichkeit, dass so ein Mörder nie gefasst worden war.
      CATCHEM bot mehr Optionen, wenn auch nicht viele. Im Wesentlichen konnte man die Einzelheiten über das Opfer eingeben, die hervorstechenden Merkmale des Verbrechens, und das System lieferte einem eine Wahrscheinlichkeitsskala in verschiedenen Kategorien. Nachdem sie etwas rumprobiert hatte, fand Annie heraus, dass Emily ihren Mörder nicht unbedingt gekannt haben musste und der Mörder durchaus jemand sein konnte, der sich von der Gesellschaft herabgesetzt fühlte und sadistische Tendenzen hatte.
      So viel über Computer.
      Sie wollte gerade zum Essen gehen, als Sergeant Hatchley hereinkam. Annie war eine der wenigen Frauen vom Polizeirevier in Eastvale, oder der Western Division, wie es jetzt offiziell hieß, die nichts gegen Sergeant Hatchley hatte. Sie hielt ihn zwar für einen Angeber und wusste, dass er kein weiches Herz hatte - Hatchley konnte sehr hart sein -, aber sie glaubte auch nicht, dass er so beschränkt war, wie er sich selbst darstellte, oder so voreingenommen, wie er tat. Manche Männer, war ihr mit der Zeit klar geworden, verhalten sich so, wie man es ihrer Meinung nach von ihnen erwartet, besonders in Institutionen wie der Polizei oder der Armee. Innerlich sehnen sie sich oft verzweifelt danach, jemand anderer zu sein, so zu sein, wie sie sich wirklich fühlen. Aber das verleugnen sie. Es war eine Art schützende Fassade. Hatchley war kein Miezekätzchen, doch Annie vermutete, dass er eine Verständnistiefe und ein Mitgefühl besaß, mit denen er nicht recht umgehen konnte. Ehe und Vaterschaft hatten ebenfalls ein paar raue Kanten abgeschliffen, hatte Annie zumindest gehört.
      Natürlich hatte Annie, trotz Banks' gestriger kleiner Stichelei, Dalton im Fox and Hounds nicht aufgesucht und fühlte sich ein bisschen schuldig, weil sie ihn Hatchley angehängt hatte. Aber nicht sehr schuldig. Hatchleys Augen hatten bei der Aussicht auf ein Pint aufgeleuchtet. Annie wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sie Dalton über den Weg lief, wenn er noch länger blieb. Er konnte sogar in diesem Moment ins Revier marschieren, und dann würde sie ihm nicht mehr ausweichen können. Sie wollte ihm nicht begegnen, wollte nicht mit ihm reden, aber sie hatte keine Angst vor ihm und dachte nicht daran, ihm weiterhin auszuweichen.
      Hatchley begrüßte sie und murmelte was über schmerzende Füße.
      »Wo waren Sie?«, fragte Annie und fühlte sich versöhnlich, nachdem sie ihn um den Gefallen gebeten hatte. »Doch nicht eine weitere Entführung Außerirdischer?«
      »Leider nicht. Der verdammte Charlie Courage. Wissen Sie, manchen Leuten scheint es völlig egal zu sein, wie viel Unannehmlichkeiten sie machen, wenn sie sich ermorden lassen.«
      Annie lächelte. »Waren Sie noch mal in Daleview?«
      »Ja.Und es hat genauso wenig gebracht wie bei Ihrem Besuch.«
      »Niemand hat den Lieferwagen gesehen?«
      »An einem Sonntagabend um zehn Uhr? Keiner da.«
      »Außer Charlie.«
      »Außer den Leuten von PKF, die wir zu finden versuchen, Charlie selbst und Jonathan Fearn, dem Fahrer, der immer noch in Newcastle im Koma liegt.«
      »Was Besseres kann einem in Newcastle gar nicht passieren.«
      «»Nee, Mädel, so schlimm ist es nicht. Gibt ein paar gute Pubs da. Davon abgesehen, hat Charlie, laut meinen Gewährsleuten, Jonathan Fearn tatsächlich gekannt, also haben wir eine Verbindung, wie schwach auch immer. Zwei vom selben Schlag.«
      »Vielleicht hat Courage ihm den Job besorgt, dachte, er würde Fearn einen Gefallen tun?«
      »Kann sein.«
      »Was haben Sie von diesem Inspector rausgefunden ... wie heißt er noch?«
      »Dalton. Detective Inspector Wayne Dalton. Scheint ein ganz netter Kerl zu sein. Aber wenn Sie mich fragen, macht der hier nur einen Wochenendurlaub.«
      »Im Dezember?«
      »Warum nicht? Das Wetter ist nicht allzu schlecht. Offenbar wandert er gern. Hat davon geredet, am Sonntagmorgen nach Reeth zu gehen. Sagt, wenn er um neun Uhr losgeht, kann er sich um zwölf ein Pint und Roastbeef in The Bridge in Grinton gönnen. The Bridge serviert ein leckeres Roastbeef mit Yorkshire Pudding. Das Bier ist auch gut. Allerdings würde ich da nie zu Fuß hingehen.«
      Wenn man ihn so ansah, konnte man das gerne glauben. Hatchley war über einsfünfundachtzig groß, hatte feines,

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