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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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hier?«
      »Sagen Sie nicht, dass Sie keine Ahnung haben«, meinte Banks.
      »Klären Sie mich auf. Bei Ihrem letzten Besuch haben Sie behauptet, Sie seien ein Freund von Emilys Vater.«
      »Ich dachte, sie wurde Louisa genannt?«
      »Nein, dachten Sie nicht. Sie kannten ihren Namen. Ich hab ihn erst durch die Zeitung erfahren.«
      »Sie wissen also, was passiert ist?«
      »Ich weiß, dass sie tot ist. Hat nichts mit mir zu tun.«
      »Na, dann entschuldigen Sie, dass wir Sie in Betracht gezogen haben«, warf Burgess ein. Er hatte zugestimmt, dass Banks den größten Teil der Befragung durchführen würde, aber Banks wusste, wie unmöglich es war, Dirty Dick völlig zum Schweigen zu bringen. Clough starrte Burgess an, als sei er ein Stück Hundescheiße an seinem Schuh. Er wusste nicht, dass Burgess solche Blicke genoss; sie brachten ihn nur noch mehr auf Touren.
      Banks hörte von unten die schwachen Klänge von »White Room«. Also ein »best of« Album und nicht Disraeli Gears, wie er zuerst gemeint hatte. Der Song war seltsam passend, dachte Banks und schaute sich in dem weißen Zimmer um.
      Er war sich nicht sicher, was er von diesem Gespräch erwartete. Bestimmt nicht, dass Clough gestand. Zumindest wollte Banks mit der Gewissheit weggehen, dass er den richtigen Mann im Visier hatte, ein instinktives Gefühl, wenn schon nichts anderes. Dann würde er mit der langsamen, mühseligen Plackerei beginnen, genug Beweise zu sammeln, was aber nur der Anfang des Kampfes war.
      Zwischen dem Widerstreben des Crown Prosecution Service, jemanden anzuklagen, und den teuren Anwälten, die sich Clough zweifellos leisten konnte, bestand jede Möglichkeit, dass der Mann mit einem Mord durchkommen konnte. Und dann? Private Rache? Würde Riddle es selbst tun oder versuchen, Banks anzuheuern, um Clough zu töten, wie er ihn benutzt hatte, um Emily zu finden? Himmel, irgendwo musste man die Grenze ziehen, und für Banks lag sie vor einem Mord, egal, wie verachtenswert das Opfer war. Bei Burgess war er sich da allerdings nicht so sicher; manchmal nahmen dessen zynische graue Augen den Ausdruck eines stahlharten Killers an.
      »Wir haben nichts anderes erwartet«, fuhr Banks fort, »aber lassen Sie uns etwas weiter zurückgehen. Was haben Sie empfunden, als Emily Sie verlassen hat?«
      »Was soll das heißen, mich verlassen hat? Ich hab sie rausgeworfen.«
      »Nicht nach dem, was ich gehört habe.«
      »Dann haben Sie was Falsches gehört.«
      »Na gut.« Banks hob die Hand. »Ich merke, dass Sie in dieser Hinsicht empfindlich sind, also machen wir weiter. An jenem letzten Abend, bei der Party, haben Sie sie in ein Zimmer mit Andrew Handley geschubst, ja?«
      »Ich hab sie nirgends hingeschubst. Sie war so stoned, dass sie kaum laufen konnte. Sie ist selbst hineingestolpert.«
      »Aber Sie leugnen nicht, dass sie mit Handley in einem Zimmer war?«
      »Warum sollte ich?«
      »Und dass er versucht hat, sie zu vergewaltigen?«
      »Vergewaltigung ist ein bisschen stark für das, was da passiert ist.«
      »Versuchte Vergewaltigung, vielleicht? Ich glaube nicht.«
      »Nennen Sie es, wie Sie wollen. Das hatte nichts mit mir zu tun. Wenn Andy es mit der kleinen Schlampe treiben wollte, war das seine Sache.«
      »Und Emily ist geflohen, weggerannt?«
      »Wann hat Sie Ihnen das alles erzählt... warten Sie mal.« Clough legte die Hand an die Schläfe, als würde er angestrengt überlegen. »Warten Sie mal. Jetzt kapier ich. Nachdem sie die Party verlassen hat, ist sie zu Ihnen gerannt. Stimmt's? Sie wusste, in welchem Hotel Sie waren. Sie hat die Nacht mit Ihnen verbracht. Deswegen sind Sie so sauer. Sagen Sie, Chief Inspector Banks, fanden Sie sie gut? Hat es Ihnen gefallen, wie sie mit ihrer nassen, rauen kleinen Zunge Ihren ...«
      Clough beendete den Satz nicht, denn während Banks gegen den Drang ankämpfte zuzuschlagen, kam Burgess ihm zuvor und verpasste Clough einen Schlag mit dem Handrücken, der ihn an die gegenüberliegende Wand prallen ließ. Typisch für Burgess; es war in Ordnung, wenn er Banks damit aufzog, mit Emily geschlafen zu haben, aber auf andere traf das nicht zu. Clough sah aus, als wolle er zurückschlagen. Seine Muskeln zuckten, er wischte sich einen Blutfaden aus dem Mundwinkel und warf Burgess einen mörderischen Blick zu. Aber er riss sich zusammen. Und um gerecht zu sein, dachte Banks, musste man anerkennen, dass er nichts von Anzeige oder

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