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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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ein oder zwei Stunden in Yorkshire vorbeigeschaut haben?«
      »Warum sollte ich? In Spanien ist das Wetter viel besser.«
      »Vielleicht ein Wochenende auf dem Land? Kleiner Rachefeldzug gegen Emily ? Schließlich verlieren Sie nicht gern Ihre wertvollen Besitztümer, oder?«
      Clough lachte. »Wenn sie Ihnen das erzählt hat, war ihre Einschätzung von sich reichlich übertrieben.«
      »Ein bisschen überprozentiges Kokain, Barry? Um sie leiden zu lassen?«
      »Sie sind verrückt.« Clough drückte sich von der Wand ab. »Hören Sie, ich habe viel Geduld mit Ihnen gehabt, aber das ist absurd. Zeit für Sie, dahin zu verschwinden, wo Bullen nach dem Dunkelwerden hinkriechen, und Zeit für mich, zu meinem Vergnügen zurückzukehren. Weitere Auskünfte gebe ich nur noch in Anwesenheit meines Anwalts.«
      »Der hier ist?«
      Clough grinste. »Zufällig ja.« Dann öffnete er die Tür und bedeutete ihnen zu gehen. Einen Moment lang rührten sie sich nicht, sahen aber ein, dass es keinen Zweck mehr hatte. Banks nickte Burgess zu, und sie verließen den Raum. Als Burgess beim Hinausgehen an Clough vorbeikam, hörte Banks Clough flüstern: »Und glauben Sie nicht, dass ich vergesse, was Sie da drinnen mit mir gemacht haben. Dafür mach ich Sie fertig, kleiner Mann. Ich besitze Leute, die viel wichtiger sind als Sie.«
      Burgess mimte übertriebenes Erschrecken. »Oooh! Ich mach mir gleich in die Hose.«
      Sie schoben sich an den Leuten vorbei, die die Treppe hinaufkamen und hinuntergingen, drängten sich durch die Eingangshalle und sagten dem Gorilla gute Nacht, der nur grunzte. Während sie noch in seiner Hörweite waren, sagte Banks: »Vielleicht sollten wir ja doch die Drogenfahndung rufen?«
      Der Rausschmeißer verschwand wie der Blitz im Haus.
      »Spielverderber«, sagte Burgess. »Außerdem sind die wahrscheinlich schon da drinnen.«
      Sie gingen zum Tor hinaus und in Richtung des Kanals. »Das war ein interessanter Abend«, meinte Burgess. »Sehr interessant. Danke für die Einladung. Hat mir Spaß gemacht.«
      »Es war mir ein Vergnügen.«
      »Und eines muss ich sagen, Banks. Sie überraschen mich.«
      »Wovon reden Sie?«
      »Ach, nun hör sich das einer an. So bescheiden. So naiv. Das Mädchen, Banks. Das Mädchen im Hotelzimmer. Sie sind ein ganz Stiller, was? Aber Sie haben verborgene Tiefen. Meine Bewunderung für Sie ist gerade enorm gestiegen. Ich wusste nicht, wie nahe ich dran war, ins Schwarze zu treffen.«
      Banks biss die Zähne zusammen. Sie befanden sich jetzt in der Nähe des Regent's Canal, der Little Venice den Namen gab. Für Banks weckte er in diesem Moment keine schönen Erinnerungen an Venedig, sondern an Amsterdam und an Burgess, der fluchend im dreckigen Wasser herumfuchtelte. Die Stufen hinunter, ein kleiner Schubs, ein winziger Tritt. Aber nein. Das wäre zu kindisch.
      »Da ist nichts passiert«, sagte Banks.
      »Wie gesagt, enorm gestiegen«, wiederholte Burgess und legte Banks den Arm um die Schultern. »Und jetzt, Sie alter Schwerenöter, wo die Nacht noch jung ist, schlage ich vor, dass wir in den nächsten Pub gehen und uns ordentlich besaufen. Was meinen Sie, Banks?«
     
     

* 11
     
    Annie hielt nicht inne, um die Torheit ihrer Handlungen zu bedenken - oder deren mögliche Konsequenzen -, bis sie Wayne Dalton die Skelgate Lane hinauf folgte, einen schmalen, von Mauern begrenzten Pfad nördlich der Schule von Reeth.
      Vor einer Stunde, nachdem sie Winsome Jackman und Kevin Templeton gebeten hatte, sie zu vertreten, hatte sie auf der North Market Street gegenüber vom Fox and Hounds gehalten und war dann Dalton zum Marktplatz hinunter gefolgt, wo er sein Auto geparkt hatte. Danach war sie ihm bis Reeth hinterhergefahren, ein Weg von einer halben Stunde, und der Rest war einfach.
      Obwohl es ein perfekter Tag zum Wandern war, parkten nur wenige Autos auf dem Kopfsteinpflaster vor den Läden und keine auf der Dorfwiese selbst. Annie sah einige Leute in Wanderkleidung. Ein paar Wolken schwebten am blauen Winterhimmel, verdunkelten ab und zu die Sonne, aber die Temperatur lag bei zehn Grad, und es war kaum windig.
      Die Skelgate Lane war überwachsen, steinig und an manchen Stellen schlammig nach den letzten Regenfällen. Annie hatte zwar solide Wanderschuhe an, dachte aber, während sie durch den unvermeidlichen Matsch platschte, dass ihre roten Gummistiefel vielleicht passender gewesen wären.
      Was zum Teufel hatte

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