Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab
hatte. »Während Sie unten unsere Gastfreundschaft genossen haben, waren wir sehr fleißig, und unseren Kriminaltechnikern ist es gelungen, eine Übereinstimmung der Reifenspuren an beiden Tatorten festzustellen.«
»Ich bin beeindruckt«, sagte Clough und hob die Augenbraue. »Die Wunder der modernen Technik.«
»Es kommt noch besser. Nach weiteren Ermittlungen waren sie in der Lage festzustellen, dass die an den beiden Tatorten gefundenen Reifenspuren mit denen eines cremefarbenen Citroën übereinstimmen, der einem Mr. Jamie Gilbert gehört. Einer Ihrer Angestellten, ja?«
»Jamie? Das wissen Sie bereits.«
»Und es stellte sich ebenfalls heraus, dass eine Nachbarin von Charlie Courage Jamie Gilbert auf einem Foto erkannte, das ihr einer unserer Beamten zeigte. Jamie wurde dabei gesehen, wie er mit Charlie Courage in ein Auto stieg, kurz bevor Charlie verschwunden ist. Haben Sie dazu was zu sagen?«
»Sie müssen sich irren.«
»Wer?«
»Ihre Techniker. Die Zeugin.«
Banks schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, nein. Die Reifenspuren stimmen nicht nur überein, wir haben auch Haare und Blutspuren im Auto gefunden, die vermutlich entweder von Charlie Courage oder Andrew Handley stammen. Jamie war nachlässig. Er hat das Auto nicht sorgfältig genug geputzt. Die Proben werden momentan auf DNS getestet.«
»Ich weiß nicht, was ich sagen soll«, sagte Clough. »Ich bin schockiert. Sogar fassungslos. Und ich dachte, ich kenne Jamie.«
»Offenbar nicht. Wie auch immer, Mr. Gilbert ist momentan in London in Gewahrsam. Er wird dem verhörenden Beamten zweifellos genau erzählen, was passiert ist.«
»Jamie wird nicht...«
»Was wird Jamie nicht, Barry?«
Clough lächelte. »Ich wollte sagen, Jamie wird nicht aussagen. Sie kennen ihn nicht so gut wie ich. Er ist nicht der Typ.«
»Aber Sie sagten gerade, dass Sie nur meinten, ihn zu kennen, und erstaunt darüber sind, dass er ein Mörder ist.«
»Ein angeblicher Mörder«, warf Simon Gallagher ein.
»Entschuldigung«, verbesserte sich Banks. »Ein angeblicher Mörder.«
»Sie wissen, was ich meine.«
»Haben Sie eine Ahnung, warum Jamie Gilbert Charlie Courage und Andrew Handley umbringen wollte?«
»Nicht die geringste.«
»Hat er Charlie Courage überhaupt gekannt?«
»Ich weiß nicht, mit wem er in seiner Freizeit herumhängt.«
»Aber er arbeitet für Sie.«
»Arbeitete. Wenn Sie glauben, dass ich einen Mörder in meinen Diensten lasse, müssen Sie mich für verrückt halten. Er ist mit sofortiger Wirkung entlassen.«
»Zur Zeit der Morde hat er aber für Sie gearbeitet. Er war ihr Hauptgorilla. Und er kannte Andrew Handley.«
»Jamie war mein Verwaltungsassistent. Das habe ich Ihnen bereits gesagt.«
»Was hat er verwaltet? Bestrafungen?«
»Er hat sich um meine Geschäftsangelegenheiten gekümmert.«
»Und worum genau handelte es sich bei diesen Angelegenheiten?«
»Himmel Herrgott noch mal!« Clough sah zu Gallagher. »Kannst du nicht dafür sorgen, dass er damit aufhört? Das ist ja wie eine alte Schallplatte, auf der die verdammte Nadel hängt.«
»Legitime Fragen, Barry. Legitime Fragen.«
Clough schaute Gallagher finster an, der sich an Banks wandte. »Kommen Sie zur Sache, Chief Inspector. Uns geht hier allen die Zeit und die Geduld aus.«
»Mir nicht«, erwiderte Banks. »Barry, stimmt es, dass Sie als Roadie gefeuert wurden, weil Sie Liveauftritte der Bands mitgeschnitten haben?«
Clough stockte, hatte mit dieser Frage eindeutig nicht gerechnet. »Was zum Teufel hat das mit allem anderen zu tun?«
»Beantworten Sie nur meine Frage, bitte.«
»Das ist Jahre her. Es gab keine Anzeige.«
»Aber Sie haben eine Geschichte als Bootlegger?«
»Das war ein Irrtum.«
»Tja, Raubkopien sind heutzutage das große Geschäft. Filme, Software, Spiele. Das große Geschäft. Vielleicht nicht so groß wie in Asien oder Osteuropa, aber groß genug, um maximalen Profit bei minimalem Risiko abzuwerfen. Genau die Art Geschäftsunternehmen, das Sie interessiert, stimmt's, Barry?«
»Chief Inspector!«
»Tut mir Leid, Mr. Gallagher. Ein Versprecher.« Banks sah, wie Kevin Templeton ein Grinsen unterdrückte. »Sie haben bereits zugegeben, dass Sie Gregory Manners kennen, nicht wahr?«, drängte Banks.
»Ich habe gar nichts zugegeben.«
»Mr. Manners ist für Schmuggel
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